Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
Erster Satz des Buches
„Eine Panikattacke ist Stehen am Rand einer weißen Klippe.“
ROmy Hausmann „Marta schläft“, Pos. 34, 1%
Meine Meinung
Romy Hausmanns zweiter Thriller machte mich neugierig, weswegen ich ihn unbedingt lesen musste! Meine Erwartungen waren, auf Grund des Hypes um „Liebeskind“ entsprechend hoch, doch schon zu Beginn der Lektüre konnte ich nicht ganz nachvollziehen, was die Begeisterungsstürme der Leser geweckt hatte.
Ja, der Schreibstil ist mit seiner flüssigen und bildhaften Erzählweise sehr angenehm und das Interesse des Lesers wird definitiv geweckt – aber so recht konnte ich mich nicht mit diesem Roman anfreunden. Grund dafür waren wohl unter anderem die verschiedenen Erzählstränge, die parallel erzählt wurden, aber auf den ersten Blick scheinbar keine sichtbare Verbindung aufzuweisen schienen. Auch nach beenden des Buches empfand ich einen der Erzählstränge als völlig unnötiges Anhängsel, welches man ebenso hätte weglassen können.
Die Charaktere empfand ich als eher oberflächlich und konnte keinerlei Verbindung zu ihnen aufbauen, auch ihre Gedanken und Taten waren für mich nicht schlüssig. Auch wenn ich Nadjas Probleme in der Gesellschaft durchaus nachvollziehen kann, bin ich der Meinung, dass sie sich selbst auch ein Stückweit in die Opferrolle hineindrängen lässt und sich dadurch in Situationen begibt, die ihrer aktuellen Lebenslage nicht gerade zuträglich sind.
Je weiter ich in diesem Buch voranschritt, desto mehr häuften sich die Fragezeichen in meinem Kopf und die im Klappentext beschriebene Szene zeigte sich erst ziemlich gegen Ende des Buches. Die erhoffte Thrillerspannung, die mein Ermittler-Gespür fordern sollte und meinen Kopf zum rauchen bringen sollte, tauchte überhaupt nicht auf, vielmehr entwickelte sich das Buch immer mehr zu einem mittelmäßigen Drama.
Infos zum Buch
Infos zur Autorin
„Romy Hausmann, Jahrgang 1981, hat sich mit ihrem Thrillerdebüt ‚Liebes Kind‘ (Februar 2019) sogleich an die Spitze der deutschen Spannungsliteratur geschrieben: ‚Liebes Kind‘ landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste, Übersetzungen erscheinen in 15 Ländern. 2019 erhielt sie den Crime Cologne Award 2019, die Filmrechte wurden hochkarätig verkauft. ‚Marta schläft‘ ist ihr zweiter Thriller. Romy Hausmann wohnt mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart. Weitere Informationen unter www.romy-hausmann.de“ (Quelle: Verlagshomepage)
Zitat
„Die Nacht lag vor ihnen, wie ausgegossen über dem Wald. Der Mond zog feine graue Streifen durch den Himmel, die man erst erkannte, wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Nichts brach, nichts knackte unter ihren schweren Stiefeln. Sie waren lautlos, wie Geister.“
Romy Hausmann „Marta Schläft“, Pos. 1801, 44 %
Fazit
Ich hatte deutlich mehr erwartet und bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht von diesem Werk. Das Ende, von dem ich mir erhofft hatte dass es endlich Klarheit in die Geschichte bringt, war enttäuschend und auch der Aha-Effekt bezüglich der endgültigen Auflösung bliebt aus. Die Charaktere blieben die ganze Zeit über blass und farblos und konnten mir keinerlei Emotion entlocken, die Vorgänge im Buch ließen mich eher resigniert mit den Schultern zucken, als voller Anspannung weiter in der Lektüre zu versinken.
Wertung: 2 von 5 Sterne
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar!