Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
„So’n Herz hält ganz schön viel aus. Das ist zäh.
Nele hat von der Liebe die Nase gestrichen voll. Ihr neuer Job bei einer angesagten Hamburger PR-Agentur soll ab jetzt an erster Stelle stehen. Inhaber Claas betraut sie mit der Imagekampagne für den Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing, dessen Umfragewerte tief im Keller sind – aus gutem Grund, wie sie bald herausfindet. Darüber hinaus beschließt ihr kleiner Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Ausgerechnet Nele soll ihn im Kampf mit den besorgten Eltern unterstützen, dabei ist sie doch insgeheim die größte Glucke von allen. Um das Chaos perfekt zu machen, stellt Nele fest, dass Claas mehr als nur ein netter Chef für sie ist und dass er ihr Herz ganz schön zum Stolpern bringt. Aber soll sie sich von der Liebe etwa schon wieder einen Strich durch die Rechnung machen lassen?“ (Quelle: Verlagshomepage)
Erster Satz des Buches
„Tage, die um sieben Uhr morgens mit einem Anruf meiner Mutter begannen, versprachen meist, keine guten Tage zu werden.“
Infos zum Buch
Seitenzahl: 511 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe Verlag
ISBN: 978-3-404-17823-0
Preis: 12,00 € (Broschiert) / 9,99 € (Ebook)
Infos zur Autorin
„Petra Hülsmann, Jahrgang 1976, wuchs in einer niedersächsischen Kleinstadt auf. Nach einem erfolgreich abgebrochenen Studium der Germanistik und Kulturwissenschaft arbeitete sie in Anwaltskanzleien und reiste sechs Monate mit dem Rucksack durch Südostasien, bevor sie mit ihren Romanen die Beststellerliste eroberte. Petra Hülsmann lebt mit ihrem Mann in Hamburg.“ (Quelle: Verlagshomepage)
Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Nachdem ich den Vorgängerroman „Wenns einfach wär, würds jeder machen“ gelesen und geliebt haben, musste unbedingt auch das neueste Buch von Petra Hülsmann her.
Cover:
Auch wenn mir die „alten“ Cover der Romane von Petra Hülsmann (die mit den Streifen) besser gefallen haben, gefällt mir dieses Cover dennoch eigentlich ganz gut. Gerade die Schneiderpuppe passt einfach so perfekt zur Geschichte und gerade das eher schlicht gehaltene Cover hat seinen Charme.
Story + Charaktere:
In diesem Roman der Autorin geht es um Nele, die endlich ihren Traumjob in der Agentur ihrer Wahl ergattert hat. Dort versucht sie sich nicht nur einen Namen zu machen, sondern auch die Karriereleiter nach oben zu klettern, doch die Kampagne zu Rüdiger Hofmann-Klasings Bürgermeisterwahl gestaltet sich alles andere als leicht. Außerdem ist da noch ihr Chef Claas, der ihr gehörig den Kopf verdreht – dabei wollte sie sich eigentlich nicht verlieben…
Schon von so manchem „Hülsmann“ Leser habe ich gehört, dass dieses Buch im Vergleich zu ihren vorherigen weniger Tiefe aufweisen würde, die Charaktere oberflächlicher seien und der Roman insgesamt einfach nicht so gut „gefallen“ würde, wie die bisherigen Romane der „Hamburg“ Reihe. Da ich bis dato nur einen Roman der Autorin gelesen hatte und generell nicht so viel auf die Meinung anderer gebe, was Literatur angeht – immerhin lässt sich über Geschmack bekanntlich streiten – musste ich dieses Buch einfach lesen.
Zum Glück, muss ich sagen, denn mir hat dieses Buch mindestens genauso gut gefallen, wie „Wenns einfach wär, würd’s jeder machen“. Gerade weil die Story eine komplett andere war, die Protagonistin ein wahrer Sonnenschein und überhaupt eine Person, die man einfach gern haben muss, gefiel mir dieses Buch besonders gut. Trotz ihrer „everbodys Darling“ Protagonistin wirkte diese absolut natürlich und gerade was ihre „ich muss es jedem recht machen“ Art anging, erkannte ich mich dann doch ein wenig wieder.
Besonders gut gefiel mir, dass es sich bei der Geschichte nicht um eine reine Lovestory handelt – wie es ja bei der Autorin meistens der Fall ist – sondern noch zwei andere, wichtige Geschichten mit eingeflossen:
- Die Geschichte von Neles Bruder Lenny, einem jungen Mann mit Down Syndrom, der sich endlich von seiner Familie abnabeln und ein eigenes Leben führen möchte. Lenny war mir äußerst sympathisch und gerade weil er so deutlich mit den Vorurteilen über die „Downies“ aufräumt, gefiel mir seine Rolle in der Geschichte umso besser.
- Die Geschichte um Rüdiger Hofmann-Klasing (liebevoll RHK abgekürzt) und seinen Wahlkampf, gespickt mit den Problemen einer Politikerfamilie. Gerade den Wahlkampf fand ich sehr interessant und auch die Schwierigkeiten, die die Familie miteinander so hatte – sehr spannend!
Die „Lovestory“, oder auch die zarten Gefühle, die Claas und Nele füreinander entwickeln, sind greifbar und verursachten bei mir immer Herzklopfen und ich freute mich jedes Mal, wenn sich die beiden wiedersehen.
Gerade das eher offene Ende, das nicht alle Fragen beantwortete gefiel mir gut, denn so ist doch auch das wahre Leben: man bekommt niemals eine abgeschlossene Geschichte und immer werden fragen offen bleiben.
Schreibstil:
Flüssig lesbar, humorvoll, angenehm.
Gesamt:
Ein ganz wunderbarer Roman mit vielen Facetten, der die vielen eher neutralen bis negativen Kommentare einiger langjähriger „Hülsmann-Fans“ absolut nicht verdient hat. Die Charaktere sind sympathisch, authentisch und lassen einen häufig schmunzeln. Auch das Wiedersehen von Anni, Sebastian und Kai gefiel mir richtig gut und ich wollte das Buch eigentlich gar nicht beenden – denn das hieße, die Welt, in der ich mich so wohl gefühlt hatte, loszulassen.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar!