Inhalt

Durch einen schrecklichen Unfall verliert Morgan ihren Ehemann und Clara ihren Vater… gleichzeitig fällt ein gut konstruiertes Kartenhaus aus Lügen völlig in sich zusammen und sorgt dafür, dass das Leben der beiden erst recht völlig aus den Fugen gerät. Wie lebt man weiter, wenn man alles verliert?
 
Clara sucht Trost bei einem Jungen, den ihre Mutter so gar nicht toleriert – doch das ist Clara egal. Sie wendet sich immer mehr von ihrer Mutter ab, denn der einzige, der ihr Trost spenden kann, ist Miller…

Erster Satz des Buches

„Gibt es das nur bei uns Menschen oder kennen auch andere Lebewesen das Gefühl, innerlich leer zu sein?“

Colleen Hoover – All das ungesagte zwischen uns, S. 7

Meine Meinung

„All das ungesagte zwischen uns“ ist eines dieser Bücher, bei denen mir das Schreiben einer Rezension unfassbar schwer fällt. Doch warum? Eigentlich fließen mir die Worte nur so aus den Fingern, gerade wenn mir ein Buch besonders gut gefallen hat. Bei diesem Exemplar ist das irgendwie anders, denn gerade weil es mir so gut gefallen hat, muss ich die richtigen Worte finden, um meine Begeisterung zu übermitteln. Und irgendwie musste ich dieses Werk nach Beenden ein wenig sacken lassen, da es mich emotional einfach so sehr mitnahm… 

Beginnen wir doch einfach mit dem, was mich am meisten fasziniert hat: all dem „ungesagten“ zwischen den Protagonisten. Natürlich hätte so manche Unklarheit, so mancher Zwist zwischen den Charakteren vermieden werden können, wenn sie einfach mal miteinander gesprochen hätte… doch Colleen Hoover bringt das auf den Punkt, was auch in der Realität Fakt ist: liebt man sein Gegenüber, dann versucht man es zu schützen und schont es lieber mit einer Lüge oder dem verschweigen der Wahrheit. Rebellische Teenager und ihre Eltern sind dann nochmal eine ganz andere Kategorie, aber auch das Übernehmen von Verantwortung und dem Fügen in Situationen, die man nicht ändern kann/will, ohne dass es größere Schwierigkeiten gibt. Das Leben ist nunmal kein Roman, in dem alles immer genau nach Plan verläuft – und genau das vermittelt uns auch „All das ungesagte zwischen uns“. 

Auch wenn mir Clara das ein oder andere Mal mit ihrem typischen Teenager – Trotz fürchterlich auf den Nerv ging, so konnte ich sie dennoch verstehen: wenn man erst seinen Vater verloren hat und nicht weiß, wie mit dem Schmerz umgehen… dann handelt man schonmal irrational. Erst recht, wenn das komplette Kartenhaus „Leben“ dann noch zusammenkracht…

Morgan ging mir im Vergleich zu Clara überhaupt nicht auf die Nerven, aber ihre Situation ist ähnlich: ihr Leben liegt in Trümmern und dennoch versucht sie irgendwie, den Kopf oben zu halten – was sich oftmals als schwieriger herausstellt, als man denkt. 

Miller, Claras Freund, mochte ich unwahrscheinlich gerne, denn er ist so in etwa der wundervollste, lustigste und gefühlvollste (männliche) Teenager, den man sich vorstellen kann. Er ist ein echter Traum, auch wenn man das anfangs nicht ganz so glauben mag.

Auch Jonah, Claras Onkel, mag ich sehr gerne und ich könnte mir keinen besseren Kerl in diesem Szenario vorstellen.  

Insgesamt hat mich der Plot wahnsinnig berührt, mitfühlen lassen und zum nachdenken angeregt… ich habe dieses Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen und bin erneut einfach nur fasziniert von der Art und Weise, wie Colleen Hoover Gefühle in Worte packt. Der wundervolle Schreibstil reißt mit und entlässt einen nicht mehr aus seinen Klauen…

Infos zum Buch

Seitenzahl: 448 Seiten
Verlag: dtv Bold Verlag
ISBN: 978-3-423-23022-3
Preis: 14,90 € (Broschiert) / 12,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin

„Colleen Hoover ist nichts so wichtig wie ihre Leser*innen. Ihr Debüt wurde sofort zu einem Welterfolg. Die Autorin hat eine riesige Fangemeinde. Mit ihrem Mann und ihren Söhnen lebt sie in Texas.“ (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit

Ein grandioses Werk, das uns auf eine Gefühlsachterbahn par excellence schickt.

Wertung: 5 von 5 Sterne

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