Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
Ach ja, und dann wäre da noch das Pferd mit der Sternenlichtmähne.“ (Quelle: Amazon)
Wintermagie
Schneemagie
Weihnachtsmagie (erscheint 2020)
„Pia Hepke wurde 1992 in Oldenburg i.O. geboren. Schon immer haben sie Büchern begeistert. Nicht selten kommt es vor, dass sie zu einem wahren Lesemarathon aufbricht. Dann wird bis spät in die Nacht gelesen und die Bücher werden regelrecht verschlungen.
Ansonsten verbringt Pia ihre Zeit gerne mit ihren beiden Pferden und ihrem Hund. Diese müssen öfters als Foto- oder Malobjekte herhalten. Da es ihr an Fantasie nicht mangelt, liegt es nahe die vielen Ideen auch in schriftlicher Form aufs Papier zu bringen. Was sie als 15-jährige erstmals verfasste, wurde in den folgenden Jahren mehrmals überarbeitet, bis es zu ihrem ersten Roman herangewachsen ist. “ (Quelle: Amazon)
Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Nachdem ich Ende letzten Monats erst Pias „Wintermagie“ gelesen – nein, verschlungen, habe, musste ich mich schnellstens auch „Schneemagie“ widmen!
Cover:
Ich liebe liebe liebe dieses wunderschöne Cover und das aus mehreren Gründen. Zum einen, weil ich ein riesen Fan von Taivas bin, dem tollen Pferd auf dem Cover… zum anderen, weil mich die dargestellte Szene auf dem Buchcover im Buch selbst wahnsinnig berührt hat. Von erstaunen, bis hin zu erkennen und einer mordsmäßigen Gänsehaut war alles dabei!
Story + Charaktere:
Ich will gar nicht lange drumherum reden: „Schneemagie“ hat mich mindestens genauso begeistert, wie der unabhängig lesbare Band „Wintermagie“ und ich komme in dieser Rezension vermutlich nicht mehr aus dem Schwärmen heraus – nur so als Vorwarnung.
Doch eins nach dem anderen. Wir starten damit, dass wir unsere Protagonistin Xenia auf ihrer Reise nach Finnland begleiten, wo sie Weihnachten mit ihrer Familie verbringen möchte. Auf dem Weg dorthin hat sie einen schweren Unfall und ein Unbekannter rettet ihr Leben. Schon bald wacht sie in einer fremden Hütte auf, eingeschneit und abgeschnitten vom Rest der Welt… und alleine mit ihrem Retter Raf. Raf ist ein Mann vom Typ „Waldschrat“, und ich konnte Xenias erstem Eindruck nur zustimmen: merkwürdig, brummig, wortkarg, zurückgezogen. Er wirkte fast so, als ob er verlernt hätte, wie man „nett“ mit anderen Menschen spricht! Aber hey, immerhin hatte er sie gerettet, da würde er ja wohl kaum über sie herfallen! Dennoch hatte er von Anfang an irgendwie etwas interessantes an sich, denn hinter so einer verschlossenen Fassade muss einfach ein spannender Kerl stecken! So nach und nach taut er dann zumindest ein wenig auf und es wird deutlich: der erste Eindruck täuscht nicht.
Was Xenia angeht, so war ich besonders am Anfang hin und hergerissen, denn einerseits fand ich sie sympathisch – andererseits wirkte sie stellenweise ziemlich arrogant und ziemlich pingelig (bezogen auf ihre Fingernägel, ihre Optik im Allgemeinen). Einerseits fand ich es lustig, dass sie sich so anstellte, andererseits fand ich sie aber auch ein klein wenig anstrengend. Zum Glück legte sich das aber ruckzuck und spätestens bei der Aktion des gemeinsamen Plätzchen Backens konnte ich mich nicht mehr halten vor lachen! Xenia wird wohl niemals eine Plätzchenbäckerin werden und ich konnte Rafs ständigen Korrekturen nur zu gut verstehen… herrlich!
Mein heimlicher Favorit ist allerdings der Wallach Taivas, welcher sich ruckzuck in mein Herz stahl… warum? Lest selbst!
Was die Atmosphäre des Romanes angeht, so kann ich nur sagen: absolut weihnachtlich, winterlich und selbst bei pladderndem Regen und herbstlichen Temperaturen kam ich mir vor, wie wenn ich gerade selbst in einer eingeschneiten Hütte gesessen hätte. In einer Szene beschreibt Pia die Füße von Xenia, die auf den eiskalten Hüttenboden auftreffen und sogleich nahezu frostig werden – dies konnte ich so sehr nachempfinden, dass ich sogleich aufstand, um selbst ein paar dicke Socken anzuziehen! Auch die Beschreibung der Nordlichter (und der Szene, die drumherum gewoben wurde) ließ mich gleichermaßen erstaunt wie bezaubert zurück und bescherte mir eine Gänsehaut, die sich sehen lassen konnte!
„Schneemagie“ beinhaltet aber nicht nur eine schöne winterliche Weihnachtsgeschichte voller Magie, Schnee und vielen unterschiedlichen Gefühlen, sondern geht viel tiefer, als wir es zu Anfang erwartet hätten. Zwei völlig Fremde, die sich durch „Zufall“ kennenlernen und man würde als Leser nie annehmen, dass sie irgendwann auch nur ansatzweise miteinander zurechtkommen. Doch im Laufe der Zeit bauen die beiden eine Art von Vertrauen auf, das tiefer geht, als alles, was die beiden bisher gespürt haben! Ängste werden offenbart und dem Leser wird auf eine ganz wundervolle Art und Weise vermittelt, dass es manchmal nichts weiter braucht, als das Vertrauen in einen anderen Menschen – um seinen größten Ängsten mutig ins Gesicht zu blicken, Hindernisse zu überwinden und lange aufgebaute Mauern vollständig einzureißen.
Pia bringt zum nachdenken und ich habe nicht nur zwischendrin, sondern vor allem am Ende über so manche Dinge nachgedacht: Manchmal brauchen wir Hilfe, können uns aber nicht eingestehen, dass wir es alleine nicht schaffen und kämpfen auf einsamem Posten – weil wir es nicht zulassen können, dass uns jemand hilft. Dabei ist es keine Schande, nicht zu wissen wie es weitergeht und manche Dinge nicht alleine bewältigen zu können! Doch stattdessen lädt man lieber die Schuld auf sich und vermeidet jedes klärende Gespräch… dabei könnte es uns soviel besser gehen, wenn wir aus uns herausgehen und nach Unterstützung suchen würden!
Lange Rede, kurzer Sinn: „Schneemagie“ ist ein wundervoller Roman voller muffeliger Waldschrat- und süßer Weihnachtszimt-Erlebnisse, der uns eine breite Palette an Gefühlen vermitteln kann: Trauer, ein bisschen Zorn, Scham, Liebe, Freude, Angst und besonders viel von dem Gefühl, dass uns allen so sehr Gänsehaut macht.
Schreibstil:
Bildhaft, unglaublich fesselnd, hochemotional, prickelnd,weihnachtlich!
Gesamt:
Pia Hepke ist eine Meisterin darin, weihnachtlichen Flair an den Leser weiterzugeben und schafft es selbst mir „kleinem Grinch“ immer wieder, ein bisschen Weihnachten ins Herz zu zaubern.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar!