Inhalt
Maisfelder
bis zum Horizont und kein Hochhaus weit und breit. Ihre Sommermonate bei einem
Schlachthauspraktikum mitten im Nirgendwo Deutschlands zu verbringen, hätte die
17-jährige Leda unter normalen Umständen niemals in Erwägung gezogen. Doch
genau hier ist ihre Mutter vor einem Jahr ums Leben gekommen und Leda ahnt,
dass sich hinter der Idylle ein düsteres Geheimnis verbirgt. Erst als sie dem
jungen Amerikaner Silas über den Weg läuft, bekommt der Sommer einen Hauch
flirrender Romantik. Aber auch der attraktive Silas trägt ein Geheimnis mit
sich und zwar ein nicht weniger dunkles als Ledas… (Kurzbeschreibung von www.amazon.de)

Infos zum Buch
Seitenzahl: 264 Seiten


Verlag: Carlsen Impress

Preis:  3,99€ (Ebook) 

Erster Satz des Buches
“Vielleicht hatte meine Mutter vor etwas über einem Jahr im gleichen Zug gesessen.”

Fazit
“Regenbogenzeit” ist ein Roman der Autorin Julia K. Stein. Vor einiger Zeit bekam ich Post, in der die Autorin dazu einludt, an einer Aktion zur Veröffentlichung ihres neuen Buches teilzunehmen. Dies wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, besonders, weil mich das Buch nach erstem lesen der Inhaltsangabe doch zu interessieren begann.

Liest man so die Inhaltsangabe, dann erwartet man einen romantischen Jugendthriller, der sich im Rahmen eines Schlachthofpraktikums abspielt, das dunkle Geheimnis eines/mehrerer Protagonisten zu Tage fördert und spannende Action. So oder so ähnlich stecke ich meine Erwartungen, als ich “Regenbogenzeit” zu lesen begann. Etwa die ersten 100 Seiten flogen nur so dahin und gaben nicht nur einen guten Einblick in das Leben und Wirken auf einem Schlachthof – für zartbesaitete Nerven allerdings eine kleine Herausforderung – sondern gaben uns auch einen kleinen Einblick auf das Leben der Hauptprotagonistin Leda. Gerade was die Szenen im Schlachthaus angeht, so muss ich sagen, dass ich damit nicht nur kein Problem hatte, sondern das ganze auch recht interessant fand, immerhin bekommen ja nicht jeden Tag berichtet, wie das alles ganz genau vonstatten geht. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass sich der ein oder andere Magen umdreht, wenn man liest, wie genau die Schweine verarbeitet werden – sowas will ja auch gar nicht jeder wissen.

Was Leda’s Leben und ihren Charakter angeht, so muss ich leider sagen, dass ich so meine Probleme mit ihr hatte. Wäre sie ein echter Mensch, so würde ich sagen, dass ich sie zwar sympathisch finde, aber keinen echten Zugang zu ihr finden kann, weil sie sich einem immer ein wenig entzieht und dafür sorgt, dass keiner allzu genau hinter die Kulisse schaut. Dennoch scheint es offensichtlich, dass Leda ein hartnäckiges und mutiges Mädchen ist, das unbedingt herausfinden will, ob der Tod ihrer Mutter ein Unfall war, oder ob doch mehr dahintersteckt. Dazu scheut sie weder Kosten noch Mühen und hält es lange Zeit im Umfeld des Schlachthofes (mit seinen äußerst seltsamen Gestalten) aus, als so manch einer von uns das geschafft hätte. Für ihren starken Willen und ihren Mut muss man sie dann doch ein wenig bewundern und kommt ihr ein wenig näher. 

Als Silas schließlich auftaucht, ist Leda direkt vom ersten Moment an hin und weg von ihm, doch der aufmerksame Leser bleibt erstmal skeptisch. Diese Skepsis verfliegt dann aber auch nicht so schnell, denn auch wenn er Leda gehörig den Kopf verdreht, hat er phasenweise etwas seltsames und geheimnisvolles an sich, was Leda in ihrem Liebestaumel jedoch nicht wirklich auffällt. 

Später im Buch kommt es zu einer Situation, die dazu führt, dass Leda ihr Praktikum auf dem Schlachthof abbricht und ab da beginnt die Story meiner Meinung nach zu kippen. Auch wenn sie nicht weniger interessant ist, als es der erste Teil war, hat sie dennoch ein paar Schwächen und wirkt stellenweise, als ob sie eine ganz neue Geschichte wäre. Nicht dass es nicht zueinander passt, aber es wirkt fast ein wenig aufgesetzt und dramatisiert und genau da hätte ich mir gewünscht, dass der Charme der ersten Geschichte wieder auftaucht. 

Zu Beginn dieser Rezension sprach ich von den Erwartungen, die ich an dieses Buch gestellt hatte. Wenn ich nun noch einmal darüber nachdenke, so muss ich sagen, dass diese Erwartungen zum Teil erfüllt wurden, zum Teil war ich aber auch ein wenig enttäuscht, weil ich ein wenig mehr / etwas anderes erwartet hätte. Natürlich werden die Erwartungen eines Lesers meist nicht erfüllt (das ist ja auch gar nicht Sinn und Zweck), aber gewisse Entwicklungen in Büchern passen dann einfach nicht ins Schema, was natürlich zum Gefallen oder nicht-gefallen eines Buches beiträgt. Im Falle von “Regenbogenzeit” hätte ich mir etwas mehr Romantik gewünscht und eine Protagonistin, die gerade wegen ihrer mutigen und taffen Art, ein wenig mehr den Durchblick behält und sich nicht so sehr von ihrer rosaroten Brille ablenken lässt, außerdem etwas mehr Action und der Abgang von Leda vom Schlachthof ging mir persönlich auch einfach viel zu schnell, was leider Gottes auch der Wendepunkt der ganzen Geschichte war. Dennoch muss ich die Idee der Story an sich als wirklich gut bewerten und die Beschreibungen des Schlachthauses und deren Vorgänge konnten mich wirklich überzeugen. 

Wertung: 3 von 5 Sterne

Gefällt Dir dieser Beitrag? Dann teile ihn doch mit Deinen Freunden!