Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
Marie führt das perfekte Leben – sie ist ein Organisationstalent und hat sowohl Job, als auch Familie im Griff, doch die Familie sieht das anders und ist zunehmend genervt von Maries Kontrollsucht. Einen gehörigen Dämpfer erhält Marie auf dem Elternabend ihres Sohnes Robin, denn dort muss sie nicht nur zusehen, wie die lockere Babette ihr alle Ruder aus der Hand nimmt, (was die Planung der Klassenfahrt angeht) sondern auch, dass ihr Mann scheinbar reges Interesse an Babette zu haben scheint. Als sie dann auch noch, von einem Hexenschuss geplagt, völlig außer Gefecht gesetzt wird, beginnen sie Zweifel zu plagen, ob ihr perfektes Leben sie auf Dauer wirklich glücklich macht.
Erster Satz des Buches
„Das Leben konnte so wundervoll sein, nahezu perfekt!“
E. Berg (2021) – Mach dich locker
Meine Meinung
Der Titel des Buches „Mach Dich locker“ ist Programm, denn genau das ist etwas, was Protagonistin Marie überhaupt nicht beherrscht. Das Leben laufen lassen und Dinge auf sich zukommen lassen? Für Marie ein Graus, denn sie ist nicht nur ein Organisationstalent, sondern auch ein wahrer Kontrollfreak. Damit traktiert sie nicht nur ihre Kinder, sondern auch ihren Ehemann regelmäßig, was zu einigen Spannungen führt.
Trotz ihres Kontrollzwangs finde ich Marie wirklich sympathisch, auch wenn ich sie phasenweise gerne mal ordentlich durchgeschüttelt hätte und mit ihr zu leben muss wahrlich anstrengend sein. Umso toller finde ich die Entwicklung, die sie im Laufe des Buches durchmacht, denn Marie beginnt loszulassen. Schritt für Schritt merkt sie selbst, was sie sich und ihrem Umfeld mit ihrem zwanghaften Perfektionismus antut und dass sich schleunigst etwas ändern muss. Doch nicht nur für Marie, auch für den Leser hat Ellen Berg eine kleine Lektion: sie gibt uns mit auf den Weg, dass man gar nicht so perfekt sein muss und dass das Leben viel mehr Spaß macht, wenn man manche Dinge einfach auf sich zukommen lässt. Man muss nicht alles planen, nicht alles organisieren… manchmal muss man einfach loslassen.
Besonders der Charakter der Babette gefiel mir wahnsinnig gut, denn sie ist das krasse Gegenteil von Marie. Sie ist vielleicht nicht immer perfekt, kriegt ihr Leben aber wunderbar auf die Reihe und das ohne sich selbst und andere verrückt zu machen.
Aber auch Scarlett, Maries persönliche Assistentin, erweist sich als Fels in der Brandung, den man gar nicht missen möchte.
Das Ende ist herzerwärmend und lässt zufrieden zurück, denn diese Marie, die wir nun kennengelernt haben, ist nicht nur echt, sondern auch glücklich.
Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt und lebt sie mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu. (Quelle: Verlagshomepage)
Fazit
Ein wirklich schönes Werk mit vielen tollen Charakteren, aber auch einer Botschaft, die sich jeder von uns zu Herzen nehmen sollte – die einen ein bisschen mehr, die anderen ein bisschen weniger.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar!
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