Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
Als Marla eine Einladung zum Klassentreffen in einem Haus in den Alpen erhält, hat sie zuerst nicht geplant mitzufahren, überlegt es sich dann aber doch anders. Zu groß ist der Wunsch, mit sich ins Reine zu kommen, vergangenes zu verarbeiten und neue Erinnerungen zu schaffen. Doch als sie mit einem Tag Verspätung dort ankommt, ist die Hütte leer. Benutztes Geschirr steht auf dem Tisch, das Feuer im Kamin brennt, die Zimmer sind bezogen – doch keiner ihrer ehemaligen Mitschüler ist anzutreffen. Die Situation wird immer skurriler und als Marla plötzlich ein pfeifendes Husten hört, stockt ihr das Blut in den Adern. Sie kennt dieses Husten, denn es verfolgt sie bis in ihre Träume…
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Kurierfahrerin wurde Marla einst in eine ehemalige Entbindungsklinik gelockt und dort fast getötet. Von einem Psychopathen mit pfeifendem Husten… doch dafür gibt es keine Beweise und nach einer Psychotherapie wird klar: Marla leidet unter Gesichtsblindheit und ihr Gehirn spielt ihr in Extremsituationen oft Streiche, sodass sie nicht mehr zwischen Einbildung und Realität unterscheiden kann… was geschah an dem Abend in der Geburtsklinik tatsächlich?
Erster Satz des Buches
„>Wusstest Du, dass es nur eine kurze Zeit auf Erden gab, in der es nicht tödlich war, sich zu vermehrten?<“ fragte der grauhaarige Mann und goss ihr einen Cognac ein, obwohl sie abgelehnt hatte.“
Fitzek, S. (2023) – Die Einladung
Meine Meinung
Fitzek hat in den letzten Jahren einige Bücher geschrieben, doch nicht jedes konnte mich immer vollumfänglich begeistern. So wurde aus absoluter Begeisterung schnell Ernüchterung und fast jedes neue Buch betrachtete ich zunächst mit gemischten Gefühlen. Aus irgendeinem Grund freute ich mich in diesem Jahr jedoch besonders auf den „neuen Fitzek“ und begann direkt am Tag des Erhalts zu lesen… und hörte erstmal nicht mehr damit auf.
„Die Einladung“ ist eines der Fitzek’schen Werke, das seinen alten Werken alle Ehre macht, auch wenn es sich etwas anders gestaltet, als beispielsweise sein Erstlingswerk „Die Therapie“. Während die ersten seiner Thriller noch eher unterschwellig gruselig angehaucht waren, ist das vorliegende Buch ganz offensichtlich grausam und blutig, fast schon bösartig. Aber genau das gefiel mir daran so gut – es wartet mit verzwickten Psychospielchen auf und geizt nicht mit grausamen Details. Man merkt, nach all den Romanen hat sich Fitzek weiterentwickelt – nicht immer zum Vorteil, wie ich zugeben muss, aber in diesem Werk hat er sein gesamtes Können wieder rausgeholt und uns einen richtig fesselnden Psychothriller um die Ohren gehauen.
Besonders Überzeugend war hierbei, dass man als Leser immer wieder eine Idee hat, eine kleine Ahnung, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln könnte – nur um diese Theorie einige Seiten später wieder komplett umzuwerfen und eine neue aufzustellen. Ich hatte zumindest in einer Sache den richtigen Riecher, das Gesamtbild betreffend, lag ich jedoch meilenweit daneben. Doch genau das begeistert mich immer wieder aufs neue an einem guten Thriller: dass der Leser miträtseln kann und eigene Theorien entwickelt, man mit anderen darüber diskutieren und sich austauschen kann und im Endeffekt doch niemand dahinterkommt, wie es sich tatsächlich abgespielt hat.
Das Ende gefiel mit wirklich gut, obwohl – oder gerade weil? – Fitzek nochmal eine Schippe draufgesetzt hat und sich mit einer „einfachen“ Auflösung nicht ganz zufrieden gegeben hat.
Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor. Seit seinem Debüt „Die Therapie“ ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in sechsunddreißig Ländern und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet und 2018 mit der 11. Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau geehrt. Er lebt in Berlin. (Quelle:Verlagshomepage)
Fazit
Eines der besten seiner Werke in den letzten Jahren, denn „Die Einladung“ überzeugt mit jeder Menge Spannung, authentischen und vielschichtigen Charakteren, vielen Psychospielchen und einer gruseligen Atmosphäre – ich fand es genial!
Wertung
⭐⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 5 von 5.
Ein ganz herzliches Dankeschön an den Verlag, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Gefällt Dir dieser Beitrag? Dann teile ihn doch mit Deinen Freunden!
Schreibe einen Kommentar