Inhalt
„Das Ende ist nah!
Was wie das müde Mantra eines Weltuntergangstheoretikers klingt, ist für Gregor tägliche Routine: Bei bloßer Berührung muss er dem Tod eines Menschen in einer detaillierten Vision beiwohnen. Um dem Ursprung dieser Bürde auf den Grund zu gehen, begibt er sich auf die Suche nach seinem leiblichen Vater. Als unterdessen die Stadt von einem mysteriösen Anschlag heimgesucht wird, geht zunächst niemand von einem Zusammenhang aus. Zumindest nicht, bis Gregor selbst ins Fadenkreuz der Terroristen gerät …“ (Quelle: Amazon)
Erster Satz des Buches
„Er grunzte wütend, während sich seine Zähne in meine Handfläche bohrten.“
Infos zum Buch
Seitenzahl: 200 Seiten
Verlag: Books on Demand
ISBN: 978-3746017525
Preis: 9,99 € (Taschenbuch) / 4,99 € (E-Book)
Schmerzflimmern Vol. 2
Infos zum Autor
„Marc Kemper ist ein junger Autor aus Dortmund. Seine literarischen Vorbilder sind Chuck Palahniuk, Henry Rollins und Franz Kafka..“ (Quelle: Amazon)
Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen? Ich liebe Band 1 – ein wahres literarisches Meisterwerk – daher wollte ich Band 2 natürlich unbedingt lesen. Aus diesem Grund bewarb ich mich auch auf die Leserunde bei Lovelybooks und gewann eines der Bücher 🙂
Cover: Ich finde dieses absolut schräge und grelle Cover total genial – denn es passt einfach zum Inhalt. Während Band 1 noch eher dezent in schwarz-rot gehalten war (aber nicht weniger skurril), hebt sich das Cover von „Schmerzflimmern Vol. 2“ nun deutlich ab – aber die Geschichte ist trotz gleicher Charaktere eben auch eine völlig andere.
Story + Charaktere: Wer den ersten Band nicht gelesen hat, kann dennoch unbedarft zu Band 2 greifen, denn im Grunde ist es eine völlig eigenständige Geschichte. Wer sich jedoch nicht immer wieder fragen möchte, welche Rückblicke (die aber erklärt werden) nun aufgegriffen werden, der sollte „Schmerzflimmern“ aber vorab gelesen haben.
Nachdem ich den ersten „Schmerzflimmern“ Roman nahezu inhaliert habe, hatte ich natürlich sehr hohe Erwartungen an den Folgeroman. Viel zu gut hatte ich noch den zynischen, etwas tollpatschigen Gregor im Kopf, dem der schwarze Humor nur so aus allen Poren troff, die absolut urkomische Story und der dennoch angemessene Umgang mit dem Tod als solches. Könnte das nochmals erreicht werden?
Es konnte, wenn auch auf völlig andere Art und Weise – es konnte sogar übertroffen werden. Mit „Schmerzflimmern Vol. 2“ übertraf sich Marc Kemper selbst, denn auch, wenn der Roman trotz gleicher Protagonisten völlig anders ist als der Vorgänger, kann man dennoch einen Vergleich ziehen. Die Story war noch spannender (und warf deutlich mehr Fragen auf, von denen am Ende eigentlich fast alle beantwortet wurden), noch nervenaufreibender und NOCH fesselnder, als der Vorgänger und wären nicht Weihnachten und die Feiertage dazwischen gewesen, hätte ich das Buch an einem Tag völlig inhaliert.
Wieder erleben wir Gregor und seine Visionen, doch dieses Mal ist es anders, denn es ereignen sich vermeintliche Anschläge, bei denen nicht nur eine Menge unschuldige Menschen ihr Leben lassen müssen (wenn Gregor es nicht verhindert), sondern auch noch Gregors bester Freund Thomas. Aber das geht doch nicht! – Das denkt sich auch Gregor und setzt alle Hebel in Bewegung, um die Menschen und somit auch Thomas zu retten… das stellt sich jedoch als gar nicht so einfach heraus, denn plötzlich taucht ein seltsamer Maskenmann auf, der nicht nur etwas mit den Anschlägen zu tun zu haben scheint, sondern auch Gregor als „Gast“ in den Zukunftsvisionen wahrnehmen kann. Und das hat böse Folgen…
Neben einem wahnsinnig spannenden und schlüssigen Plot finden sich natürlich auch wieder altbekannte Gesichter in der Geschichte: Gregor, der Mann mit den Visionen, wenn er jemanden berührt, Elise – seine Freundin und Thomas – sein bester Freund… während ich Elise in diesem Buch dann doch ein wenig sonderbar fand, schloß ich Thomas noch ein wenig mehr ins Herz, von Gregor erst gar nicht zu reden – Gregor ist toll. Seine Weltanschauung mag durch seinen Todesvisionen geprägt sein, deckt sich aber in vielen Punkten mit meiner eigenen und seine Art und Weise, niemals ein Blatt vor den Mund zu nehmen, machen ihn zu einem sehr sympathischen Zeitgenossen, der einem ziemlich ans Herz wächst.
Schreibstil: Der Schreibstil ist gut lesbar, sehr flüssig und gut verständlich. Geschrieben wurde die Geschichte aus Sicht des Protagonisten Gregor, in der Vergangenheitsform.
Gesamt: Wen skurrile Todesszenarien mit den schönsten Beschreibungen nicht abschrecken und auf schwarzen Humor steht, dem kann ich sowohl „Schmerzflimmern Vol. 2“, als auch seinen Vorgänger „Schmerzflimmern“ absolut empfehlen!
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Ein ganz herzliches Dankeschön an den Autor, für die Gestaltung der Leserunde auf Lovelybooks, sowie die Bereitstellung de(s)/(r) Rezensionsexemplar-s/e!
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