Inhalt
Edie Spence, immernoch Krankenschwester auf Station Y4 (der Station für Vampire, Werwölfe und alles übersinnliche), hilft dieses Mal auf der Station für Werwesen aus. In ihrer Mittagspause wird sie Zeugin wie ein Mann von einem Laster überfahren wird und eilt sofort zur Hilfe. Zu zweit bringen sie den Verletzten schließlich ins Krankenhaus und schließlich wird ihnen klar, dass sie niemand geringeren als den „König“/Rudelführer der Werwölfe vor dem sicheren Tod zu retten versuchen… Edie vermutet einen Mordanschlag und erneut ermittelt die mutige Krankenschwester auf eigene Faust!

Fazit
„Night Shifted“ Visite bei Vollmond ist der zweite Band der Night Shifted Reihe von Cassie Alexander. Wie schon Band 1 ist dieser Roman sehr außergewöhnlich geschrieben und bringt endlich mal frischen Wind in die Fantasy-Szene. Anders als andere Romane beschränkt sich dieser nicht auf eine Spezies sondern das ganze Buch hindurch werden alle möglichen Formen von fantastischen Wesen angesprochen, zu Hauptfiguren gemacht, in die Geschichte mit einbezogen und vorgestellt. Das ganze wirkt sehr erfrischend, spritzig, spannend und interessant, die Charaktere sind durch die Bank weg sehr tiefgreifend und hintergründig und die Geschichte nimmt so manch spannende Wendung. Band 2 konnte mich noch ein Stück weit mehr faszinieren als Band 1, überzeugt er doch mit seiner spannenderen Geschichte und neuen Charakteren, die die alten jedoch nicht ersetzen sondern wunderbar in das Geflecht der bestehenden Figuren mit eingesponnen werden. 

Man erfährt noch mehr über die Krankenschwester Edie, kann tiefer in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen und lernt sie im Gesamtbild viel besser kennen. Der Charakter des Gestaltwandler Asher taucht vermehrt auf, bildet sich mehr zu einem der Hauptcharaktere und wird ein ganzes Stück sympathischer, der Leser wird dazu gebracht ihm Vertrauen entgegenzubringen – man muss ihn einfach mögen. Edies Bruder Jake taucht ebenfalls des öfteren auf, seine Drogensucht scheint zwar besiegt doch dieses Mal handelt er mit einer geheimnisvollen Substanz die sich Luna Lobus nennt und noch einige Geheimnisse birgt…Jake macht im Gegensatz zu den anderen Figuren kaum eine Entwicklung durch, er bleibt immer wieder derselbe – was ihn zu einem beständigen Charakter macht, der auch in jedem Roman vorhanden sein sollte. Mir persönlich ist der gute Mann dann aber doch etwas suspekt, ich bin mir nie sicher in welche Schublade ich ihn stecken soll und diese Einstellung änderte sich den ganzen Roman über nicht mehr. Die Figuren von Anna und Sike lernt man ebenfalls besser kennen und trotz ihrer gefährlichen, etwas seltsamen Art verspürt man doch eine gewisse Sympathie, besonders da sie sich trotzallem als loyale Partner erweisen – die Geschichte um die beiden, die mitunter zur Hauptgeschichte gehören begann schon in Band 1 und wird hier weiter ausgeführt. Sehr suspekt war mir dann aber doch die Gestalt des Großvaters, bzw. die des Guideon – irgendwie waren mir die „Vorgänge“ dieser „Personen“ dann doch etwas zu weit hergeholt und überstiegen stellenweise einfach meine Vorstellungskraft. Mir persönlich blieben um diese/n Charakter(e) zuviele Fragen offen und ich hoffe fast ein bisschen, dass sich das im dritten und abschließenden Band der Reihe dann doch noch etwas klärt. 

Die Werwölfe rückten in diesem Band besonders in den Vordergrund, meiner Ansicht nach eine sehr gute Idee, vorallem da in Band 1 die Vampire dominierten. Die Werwölfe wurden sehr gut und glaubwürdig beschrieben, man konnte sie schon fast vor sich sehen, sie riechen und spüren. So manches Mal entgleiste meine Fantasie tatsächlich soweit, dass ich mich in dieser Welt wiederfand und sie einfach spüren wollte – fast als müsste ich nur die Hand ausstrecken und nach ihnen greifen.
Eine Liebesgeschichte tritt dieses Mal nicht auf, lediglich das ein oder andere Beziehungs-Drama von anderen Protagonisten bzw. Techtelmechtel von Edie. Dies stört jedoch nicht den Fluss der Geschichte, man muss ja schließlich nicht immer eine Liebesstory dabei haben, sofern die erotischen Szenen trotzdem passend eingebaut sind – was in diesem Roman durchaus der Fall ist. Blutig ist es aber nach wie vor – alles andere wäre schließlich auch langweilig. 😉

Band 1 „Medizin um Mitternacht“ sollte man unbedingt gelesen haben, ansonsten werden viele Beziehungen und Verbindungen nicht klar und die Geschichte erscheint unvollständig da zuviele Hintergrundinformationen fehlen. Der Roman „Visite bei Vollmond“ wurde flüssig und in gut verständlicher Sprache verfasst, die Kapitel sind ausreichend lang und die Schrift ist groß genug gewählt. Die Wortwahl finde ich sehr gelungen, die Autorin schreibt mit Witz und schafft es auch in spannenden Situationen immer die Spannung aufrecht zu erhalten. 

Wertung: 5 von 5 Sternen!


Herzlichen Dank an den Piper – Verlag, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!




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