Inhalt
Sophia und Tobias sind Erzfeinde. Eigentlich. Als sie dann aber anlässlich des Schüleraustausches mit Argentinien einen Tanzwettbewerb gemeinsam bestreiten müssen (und auch noch ausgerechnet Tango!), müssen die beiden mehr Zeit miteinander verbringen, als ihnen lieb ist. Und da merken die beiden, dass sie sich vielleicht doch nicht so sehr hassen…
Info’s zum Buch:
Seitenzahl: 73
Verlag: BitterSweet
Preis: 1,49 € (E-Book)
Erster Satz des Buches
„Aua! Du solltest mich führen, nicht mich umrennen, Du Idiot!“
Fazit
„Feinde mit gewissen Vorzügen“ ist ein „E-Short“ aus der BitterSweet Reihe des Carlsen-Verlages von der Autorin Amelie Murmann. Vor einiger Zeit entdeckte ich zufällig, dass man das E-Short im Zuge einer Aktion kostenfrei herunterzuladen konnte und so überlegte ich nicht lange und klickte auf „download“.
Beginnen wir also mit dem Lesen, so finden wir uns an einer Stelle in der Zukunft wieder, in der Sophia und Tobias bereits dabei sind, Tango zu tanzen. Am Ende des kurzen Kapitels wundert sich Sophia dann über diesen Umstand um spult erst einmal „zurück zum Anfang“ um zu verstehen, wie es überhaupt zu dieser Tragödie kam.
So werden wir direkt hineingeworfen, in die Geschichte von Sophia und Tobias, zwei Jugendliche, die sich gegenseitig abgrundtief verabscheuen. Sie geben sich die größte Mühe, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen und empfinden das reinste Vergnügen dabei – aus diesem Grund finden sie sich auch des öfteren beim Schulleiter wieder, der krampfhaft versucht, die Feindschaft zwischen den beiden Streithähnen in den Griff zu bekommen. Der Debattierclub, den die beiden in der Schule besuchen, ist natürlich ein gefundenes Fressen, um sich dort immer wieder Paroli zu bieten – leider dürfen wir so eine Episode in dieser Kurzgeschichte jedoch nicht miterleben, was ich etwas schade fand. Als sich Austauschschüler aus Argentinien ankündigen, will die Schule einen Tangowettbewerb ins Leben rufen, um den Argentiniern ein bisschen näher zu kommen und sich den Gegebenheiten der Austauschschule anzupassen. Da die Schüler im Sportunterricht dafür trainieren, bekommt der Sportlehrer durch Zufall die einmalige Gelegenheit, dafür zu sorgen, dass die beiden Kontrahenten zusammen tanzen müssen – was sich als nicht ganz einfaches Unterfangen herausstellt und für jede Menge Zickereien sorgt…
Tobias und Sophia lernen wir nur oberflächlich kennen und wer großen Tiefgang in dieser Geschichte erwartet, ist auf dem Holzweg. Die Geschichte ist interessant gestaltet und ganz nett zu lesen, auch wenn ich Sophia nicht zwangsläufig extrem sympathisch fand. Tatsächlich neigt sie oft zu Zickereien und ein bisschen fragt man sich, wieso Tobias sich dann früher oder später doch für sie zu interessieren beginnt. Trotzdem ist sie nicht unerträglich und so kommt durch ihre direkte Art etwas Schwung in die Gespräche – was einem schon das ein oder andere Lächeln ins Gesicht zaubert. Tobias hätte ich ganz gerne etwas näher „kennengelernt“, denn er wirkt trotz seiner Streitereien mit Sophia stets sympathisch.
Die Austauschschüler, die sporadisch auftauchen waren, bis auf eine Ausnahme, unhöflich, unsympathisch, arrogant und nicht besonders daran interessiert, sich mit den deutschen Schülern auseinanderzusetzen, eine Tatsache, die dazu führte, dass diese umso mehr den Tango-Wettbewerb gewinnen wollten. Verständlicherweise! Die Wette, die sich zum Schluss zwischen den Argentiniern und den Deutschen entspinnt, finde ich eine tolle Idee und das Ergebnis ist extrem belustigend!
Der Schreibstil der Autorin wirkt ein bisschen ungelenk, nach einigen Zeit kann man sich jedoch gut hineinfinden. Besonders gut gefiel mir die Tatsache, dass die Kapitel so angeordnet bzw. benannt waren, dass sie den jeweiligen „Beziehungsstand“ der beiden wiedergeben konnten: Feinde, Partner, Verbündete, Verschworene, Freunde, „Es ist kompliziert“. Insgesamt finde ich diese Kurzgeschichte dennoch lesenswert und möchte sie wie folgt bewerten:
Wertung: 4 von 5 Sterne!
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