Jules Tannberg übernimmt für einen Abend den telefonischen Begleitservice von seinem besten Freund. Ausgerechnet an diesem Abend ruft eine Frau an, die glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden… und zwar von dem Mann, dem sie bereits einmal entkommen ist und der mit Blut ihr Todesdatum an die Schlafzimmerwand schrieb… und dieses Datum bricht in 2 Stunden an…
Erster Satz des Buches
„Nach all den Verletzungen, die ihr an den empfindlichsten Stellen ihres mit Blutergüssen übersäten Körpers schon beigebracht wurden; nach den Schlägen ins Gesicht, auf den Rücken, in Nieren und Unterleib, worauf ihr Urin für Tage die Farbe Roter Bete annahm; nach all den Schmerzen, die er ihr mit Gartenschlauch und Bügeleisen zugefügt hatte, hätte sie niemals gedacht, so etwas jemals wieder empfinden zu können.“
Fitzek, S. (2020), Der Heimweg, S. 11
Meine Meinung
Der Fitzek und ich, das ist eine ganz alte und tiefgehende Liebe – meistens jedenfalls. In diesem Fall muss ich allerdings zugeben, dass ich mit dem Heimweg phasenweise nicht ganz so glücklich war – was vor allem daran lag, dass es mich phasenweise sehr an ein anderes Werk des Autors erinnerte, aber auch daran, dass mir die Auflösung nicht wirklich gefiel.
Auch wenn die Geschichte absolut mitreißend, spannend, fesselnd und verwirrend war, passierte mir stellenweise dann doch etwas „zu viel“ – was die Geschichte irgendwie unglaubwürdiger machte, als ich es mir gewünscht hätte. Und trotzdem versank ich auch dieses Mal darin und verbrachte zwei Regentage mit diesem Buch auf der Couch.
Die Spannung war definitiv da – von vorne bis hinten – und ich konnte zu keinem Zeitpunkt behaupten, dass es mir irgendwie langweilig gewesen wäre… ganz im Gegenteil! Fitzek schafft es auch dieses Mal, den Leser bei der Stange zu halten und ihm einen actionreichen, stellenweise blutigen Roman zu liefern, der einen immer wieder den Atmen anhalten lässt. Auch die Charaktere faszinierten mich und ich konnte – irgendwie – auch eine gewisse Nähe zu ihnen aufbauen und hatte phasenweise das Gefühl, sie hautnah zu begleiten. Und doch ist dies nicht Fitzeks bestes Buch. Doch warum eigentlich?
Ich hatte den Eindruck, dieses Mal wollte der Autor einfach „zu viel“. Zu viele Ideen, die er versuchte unter einen Hut zu bringen, zu viele verworrene Ereignisse, die es am Ende unter einen Hut zu bringen galt… weniger ist manchmal doch mehr und das passt in diesem Falle auch zum Buch.
Nichtsdestotrotz konnte mir „Der Heimweg“ ein paar tolle Lesestunden bieten und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Thriller aus Fitzeks Feder.
Infos zum Buch
Seitenzahl: 400 Seiten
Verlag: Droemer HC
ISBN: 978-3-426-28155-0
Preis: 22,99 € (Hardcover) / 14,99 € (Ebook)
Infos zum Autor
„Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor. Seit seinem Debüt „Die Therapie“ (2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in sechsunddreißig Ländern und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet und 2018 mit der 11. Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau geehrt. Er lebt in Berlin.“ (Quelle: Verlagshomepage)
Fazit
Ein schönes Buch, mit kleinen Schwächen.
Wertung: 4 von 5 Sterne!
Gefällt Dir dieser Beitrag? Dann teile ihn doch mit Deinen Freunden!