Inhalt
Infos zum Buch
Seitenzahl: 150 Seiten
Verlag: Blitz Verlag
Preis: vergriffen, nur selten gebraucht erhältlich
Infos zum Autor
Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen? Ich bin ein großer Kai Meyer Fan, weswegen ich natürlich sehr neugierig auf dieses Buch war. Die beiden Novellen stammen aus den Anfängen des Schriftstellers und wurden in dieser Form vorher nie veröffentlicht. Zwar wurden sie bereits einige Jahre zuvor als Heftroman herausgebracht, allerdings so stark verändert, sodass man ohne weiteres von einer Ersterscheinung sprechen kann. Da „Giebelschatten“ nur in einer 500 Exemplare starken Auflage erschienen ist, ist es inzwischen nur noch selten gebraucht und wenn, dann zu horrenden Preisen erhältlich. Ich habe jedoch durch Zufall eines davon ergattert…und es war sogar halbwegs erschwinglich.
Cover: Das Cover ist düster gestaltet und lässt auf den ersten Blick gar nicht so genau erkennen, um was es sich da eigentlich handelt. Genau aus diesem Grund passt es so perfekt zur Geschichte…düster, gruselig, faszinierend.
Story: Das Buch ist aufgeteilt in 2 verschiedene Geschichten: „Das Haus des Kuckucks“ und „Grand Guignol 1899“.
„Das Haus des Kuckucks“ handelt davon, dass ein Waisenjunge in eine Familie aufgenommen wird und dort einiges auf den Kopf stellt, denn er will sich nicht nur den Reichtum der Familie aneignen, sondern auch noch die Tochter des Hauses, Gwendolyn, für sich gewinnen. Als er der merkwürdigen „Gewebefrau“ im verlassenen Ostflügel des Hauses begegnet, gibt diese ihm Anweisungen, wie er das bekommt, was er will und dies sind wahrlich keine skrupellosen Wege…
Diese erste Geschichte begeistert wohl jeden Leser Kai Meyers, denn es beinhaltet alle Komponenten einer klassischen Gruselgeschichte: ein großes Haus, inklusive verlassenem Ostflügel, einem gruseligen Butler und einem Waisenkind auf Abwegen. Ich für meinen Teil flog nur so durch die Geschichte und erfreute mich an gelungenen Charakteren, einer spannenden Atmosphäre und interessanten Ideen. Auch der aufgenommene Waisenjunge kommt einem als Leser etwas bekannt vor…zumindest dem, der „Die Alchimistin“ gelesen hat.
„Grand Guignol 1899“ spielt 10 Jahre nach Jack the Rippers Machenschaften in London und genau darum gehts in dieser Geschichte – grauenvolle Morde an Huren passieren – ist Jack the Ripper wieder da, diesmal aber in Paris? Das Theater Grand Guignol (dass es übrigens Wirkloch gab, zu dieser Zeit) spielt hierbei eine große Rolle, denn die Hauptprotagonistin des Buches ist dort eine der Hauptdarstellerinnen.
Auch die zweite Geschichte überzeugt auf ganzer Linie, denn Kai Meyer schafft es nicht nur, ein wenig Historie einzubauen, sondern thematisiert auch den wohl berühmt-berüchtigtesten Serienmörder aller Zeiten: Jack the Ripper. Mit wenigen Sätzen fesselt er den Leser und entführt ihn nicht nur ins Paris von 1899, wo er sich gemeinsam mit dem Inspektor Pascin auf Mörderjagd begibt, sondern auch auf die Theaterbühne.
Die Einleitung, von Kai Meyer natürlich selbst verfasst, ist wirklich lesenswert und enthält noch einige spannende Zusatzinformationen zu den Geschichten.
Schreibstil: Wer Kai Meyers Romane kennt, der erkennt in diesen frühen Werken des Autors durchaus seinen Stil wieder – wenn auch auf ganz andere Art und Weise. Wechselt er in „Das Haus des Kuckucks“ noch wild zwischen den Perspektiven hin und her (die er dennoch aus Sicht eines Erzählers beschrieb) beschränkt er sich bei „Grand Guignol“ nur noch auf wenige Charaktere und „begleitet“ diese als Erzähler.
Charaktere: Die Charaktere sind bei beiden Geschichten unglaublich faszinierend gestaltet, für eine Kurzgeschichte ausreichend durchleuchtet und vorgestellt. Als Leser fühlt man sich ihnen verbunden und kann ihr denken und handeln gut nachvollziehen.
Gesamt: Insgesamt bin ich von „Giebelschatten“ wirklich begeistert und kann euch nur empfehlen, die Chance zu nutzen, wenn ihr die Gelegenheit habt, eines der Bücher zu ergattern.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
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