Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
Erster Satz des Buches
„Es stimmt nicht, dass der Drache die Mädchen, die er sich holt, verspeist.“
N. Novik (2016) – Das dunkle herz des Waldes, Kapitel 1
Meine Meinung
„Das dunkle Herz des Waldes“ ist ein Buch, das ich völlig anders eingeschätzt hätte, als es letztendlich ist. Ein Mädchen wird entführt und befindet sich voraussichtlich 10 Jahre in den Fängen des „Drachen“, eingesperrt in einen Turm. Da hat man als Leser nun mal eine gewisse Erwartungshaltung, oder denkt zu wissen, wie sich das Ganze entwickelt. Doch weit gefehlt. Die Geschichte entwickelt sich auf die ein oder andere Art in eine völlig andere Richtung, als ich es erwartet hätte – und das in mehr als einer Hinsicht. Die Autorin überraschte mich immer wieder und steuerte stellenweise komplett entgegensetzt meiner Erwartungen – was ich prinzipiell nicht zwangsläufig schlecht fand – nur eben ungewohnt.
Womit ich viel mehr ein Problem hatte war die Tatsache, dass die Autorin viele Ereignisse aneinanderreiht und keines davon wirklich bis zum Ende ausführt – stattdessen kündigt sich bereits das nächste Ereignis an – oder grätscht ohne Vorwarnung gleich in die Geschichte hinein. Das führte bei mir als Leserin dazu, dass ich gedanklich noch dem ersten Ereignis hinterher hing, während sich die Geschichte schon deutlich weiter entwickelt hatte. Dies war keine Seltenheit, sondern kam gefühlt ständig vor, weswegen ich stellenweise große Probleme hatte, mich wirklich auf die Geschichte einzulassen und der rote Faden ging für mich daher immer wieder verloren.
Gerade was die Charaktere angeht, war ich irgendwie enttäuscht, denn nicht nur, dass den Figuren die Tiefe gefehlt hat – und ich deren Beweggründe und Gefühle überhaupt nicht nachvollziehen konnte – auch die Liebesgeschichte konnte mich überhaupt nicht einfangen.
Phasenweise konnte mich dieses Buch – trotz meiner Probleme mit den Charakteren und der Geschichte – dennoch einfangen, phasenweise fand ich es aber sehr zäh und langatmig geschrieben, was das Lesen mühselig und anstrengend machte.
Infos zum Buch
Infos zur Autorin
„Naomi Novik wurde 1973 in New York geboren. Sie wuchs mit polnischen Märchen ebenso auf wie mit Geschichten um die Baba Jaga und den Werken von J.R.R. Tolkien. Sie studierte englische Literatur an der Brown University und graduierte in Informatik an der Columbia University. Sie war unter anderem an der Entwicklung und dem Design des Computerspiels »Neverwinter Nights: Schatten von Undernzit« beteiligt, das auch in Deutschland viele Fans gewinnen konnte. Doch nachdem dieses Projekt in Edmonton, Canada, abgeschlossen war, wurde ihr klar, dass sie noch wesentlich lieber schrieb, als dass sie programmierte. Sie kehrte zurück nach New York und machte sich daran, ihren ersten Roman zu schreiben, der bei Blanvalet unter dem Titel »Die Feuerreiter Seiner Majestät: Drachenbrut« erschienen ist. Mit Captain William Laurence und dessen Drachen Temeraire eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer Leser und Kritiker. Auch bereits bestehende Fantasy-Größen wie Terry Brooks, David Weber und Stephen King hat sie zu wahren Lobeshymnen hingerissen. Inzwischen ist sie eine erfolgreiche Bestsellerautorin und hat zahlreiche Preise erhalten, darunter den Nebula Award 2016 für »Das dunkle Herz des Waldes«. Naomi Novik lebt heute mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.“ (Quelle: Verlagshomepage)
Fazit
Auch wenn ich die Geschichte und die Wendungen prinzpiell ganz interessant fand, tat ich mir mit den vielen verschiedenen und kurz hintereinander erfolgenden Ereignissen schwer. Auch die Charaktere waren nicht unbedingt meins, ebenso wie der zähe und langatmige Schreibstil.
Wertung: 3 von 5 Sterne!
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar!