Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
Deutschland, 2025, Bürgerkrieg. Es herrscht Krieg in Deutschland und während die Reichsbürger gegen die Staatstreuen kämpfen, fliegen viele Menschen aus ihrer Heimat. Zu ihnen gehört auch Ismael, doch er ist alleine, denn seine Frau und seine Tochter sind bereits unterwegs. Unterwegs schließt er sich einer Gruppe an, die aus den verschiedensten Charakteren besteht und die Reise nach Nordafrika angetreten haben… Dabei begegnet ihm einiges an Grausamkeit und die Macht des Krieges ist überall greifbar und auch vor seiner eigenen Gruppe macht die Gewalt keinen Halt…
Erster Satz des Buches
„Er zitterte noch immer“
Adamah, G. (2022) – Dein Land in Schutt und Asche
Meine Meinung
„Dein Land in Schutt und Asche“ ist ein dystopischer Roman, der einen sehr zum nachdenken anregt, denn gerade in einer Zeit voller Neid, Missgunst und Krieg in Europa macht sich ein jeder sicherlich Gedanken über die Zukunft.
Der Protagonist des Buches „Ismael“ war für mich von der ersten Seite an ein Unsympath, wie er im Buche steht, denn er handelt nicht nur egoistisch, sondern erwartet auch noch von anderen, dass sie seine Handlungen nachvollziehen können. Während er zuhause Frau und Tochter hat, unterhält er nebenbei noch seine Affäre und da er sich nicht zwischen Affäre und Familie entscheiden kann – denn er liebt ja beide – sorgt er dafür, sein Leben genau so weiterführen zu können… ohne Rücksicht auf Verluste. Da die Situation in Deutschland aber immer brenzliger wird, bittet ihn seine Frau, mit ihr und der Tochter aus dem Land zu fliehen, doch Ismael hält die Vorhersagen für Unsinn und will zudem seine Freundin nicht verlassen, also versucht er seine Frau zu beschwichtigen. Wie das Leben so spielt, flüchten Frau und Tochter schließlich alleine und Ismael steht vor vollendeten Tatsachen.
Gerade weil ich Ismael so unsympathisch fand, viel es mir manchmal schwer, seine Gedanken und Handlungen nachzuvollziehen, doch als er schließlich selbst aus Deutschland fliehen möchte, stößt er auf eine Gruppe von Leuten, die ihn aufnimmt. Von da an erlebt Ismael viele Hochs und Tiefs und wir als Leser tauchen immer tiefer ein, in diesen blutigen und unheimlichen Krieg, bei dem sich jeder selbst der nächste ist. Auch wenn der Anführer der Truppe Loyalität und Gehorsam fordert und man bei Einhaltung der Regeln scheinbar keine großartigen Probleme mit ihm hat, war er mir nie ganz geheuer und ehrlich gesagt tat ich mir im allgemeinen schwer, den einzelnen Personen irgendwie zu vertrauen.
Die vielen Rückblicke in die Vergangenheit waren wirklich interessant, diese hätte ich mir allerdings eher am Anfang, als langsames Gleiten in die Geschichte gewünscht, denn zwischendrin störten sie hin und wieder meinen Lesefluss.
Insgesamt fand ich das Buch trotz meiner Kritikpunkte wirklich spannend, gerade weil es so gut in die heutige Zeit passt.. niemand will sich solch eine Situation in unserem Land vorstellen, leider kann man jedoch nie sagen, was die Zukunft bringen wird – und genau das ist das schlimme daran. Beim Lesen schwankt man zwischen Hoffen und Bangen, Hoffnungslosigkeit und Grausamkeit und genau das führt uns auf eine Gefühlsachterbahn, der man kaum entkommen kann.
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