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Inhalt
„Ein Wellness-Hotel in ein abgelegenes Waldgebiet zu setzen ― für den Baulöwen Harry Kaiser ist dies Projekt das wichtigste seiner Karriere. Proteste von Naturschützern glaubt er niederbügeln zu können, und würde ihm jemand sagen, dass sein Vorhaben die Heimat eines Elfenvolkes zerstört, würde der Unternehmer dies als spinnert abtun. Eher zufällig gerät Harrys Sohn Finn zwischen die Fronten. Der junge Mann, ein begabter Zeichner, dessen künstlerische Neigungen so gar nicht den Vorstellungen des Vaters von einem Nachfolger entsprechen, hadert mit der familiären Situation, trauert um die tote Mutter, fühlt sich missachtet. Finn lernt die Öko-Aktivistin Tonia kennen und gerät in den Bann der Erlkönigin.“ (Quelle: Amazon)

Erster Satz des Buches
„Die Menschen kamen am frühen Nachmittag zum Waldrand.“

Infos zum Buch
Seitenzahl: 300 Seiten
Verlag: Fabulus Verlag
ISBN: 978-3944788609
Preis: 16,00 € (Gebundene Ausgabe) / 12,99 € (Ebook)

Infos zur Autorin
„Carola Wolff lebt in Berlin, zusammen mit Stapeln ungezogener Bücher, die überall herum lümmeln und einer extensiven Sammlung literarischer Teebecher. Sie ist gelernte Buchhändlerin, hat einen BA in englischer Literatur und ein Faible für alles Britische.

Als Autorin, die sowohl bei Verlagen als auch als Selfpublisherin veröffentlicht, hat sie den zweiten Platz beim Autoren@LeipzigAward erreicht, war auf der Auswahlliste des Leserpreises von LovelyBooks vertreten und gewann einen Fanfiction-Preis. In ihren Romanen und Geschichten tummeln sich u.a. eine erfolglose Selbstmörderin (Mein erster Selbstmord), ein im Park ausgesetzter Mann (Ein Mann zum Mitnehmen), ein verliebter Teufel (Ladies Night) und sprechende Raben (Ausgerechnet Muse). Wenn Carola nicht gerade völlig selbstvergessen ihre Computertastatur bearbeitet, kann man sie in Buchläden beim verzückten Schnüffeln an frisch Gedrucktem erwischen oder in Papeterien auf der Jagd nach schönen Notizbüchern beobachten. Ihr größter Wunsch: eine Handtasche, die innen drin so groß ist wie die Tardis (ja, sie ist ein großer Doctor Who Fan). Wer mehr über sprechende Raben und magische Musenküsse wissen möchte, der sei hiermit herzlich eingeladen, Carola auf Twitter, Facebook oder ihrer Homepage www.carolawolff.de beim Schreiben zu begleiten.“ (Quelle: Amazon)

Fazit

Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Nachdem ich vom letzten Buch der Autorin „Ausgerechnet Muse“ richtig begeistert war, musste ich mir natürlich auch ihr neuestes Werk zu Gemüte führen und bewarb mich daraufhin bei der Leserunde von Lovelybooks.

Cover:
Ich liebe dieses Cover! Der blaue Buchschnitt passt perfekt zum blauen Cover mit gruseligen Erlkönig, der, wenn man ihn länger betrachtet, durchaus gleich den Blick auf einen richten könnte…

Story + Charaktere:
Wer kennt sie nicht, Goethes Ballade vom Erlkönig? 

 

„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.“
(
Quelle:Wikipedia)


Zumindest den Anfang kennt sicherlich ein jeder von euch…und mindestens jeder zweite musste das Ganze auch einst für die Schule auswendig lernen – da bin ich sicher. Auch mich packte vor vielen Jahren die Faszination um den Erlkönig und genauso ging es wohl Carola Wolff. Diese wob mit „Der Fluch des Erlkönigs“ eine grandiose Geschichte, die einen kaum noch loslässt.

Mittelpunkt des Ganzen ist der 16jährige Finn, der mit seinem Vater, seiner Stiefmutter und seinem kleinen Bruder Jojo (Johannes) übergangsweise „mitten in die Pampa“ ziehen muss, da sein Vater der große „Hotelkaiser“ ist, der das triste Örtchen mit einem großen Wellnesshotel versehen soll. Finn nutzt indes die Gelegenheit und zeichnet die wunderschöne Landschaft, um seine Bewerbungsmappe für die Kunsthochschule zu vervollständigen. Davon ist sein Vater jedoch alle andere als begeistert, denn er will, dass Finn stattdessen lieber „etwas anständiges“ studiert. In all diesem Trubel entgeht der kleinen Familie erst einmal, dass die Elfen mittlerweile Wind von der Aktion des Hotelkaisers bekommen haben und von einem Wellnesshotel direkt in ihrem Reich alles andere als begeistert sind – nicht nur, weil sie sich auf Grund des Namens verspottet fühlen („Wellnesshotel Feengrund“).

Wir erleben Finn in dieser Geschichte nicht nur als eigenständigen jungen Mann, mit einer Menge Wünschen und Träumen, sondern auch als begabten Künstler, der so auch ein wenig den Tod seiner Mutter zu verarbeiten versucht. Sein Vater kann mit der Kunst seines Sohnes jedoch nur wenig anfangen und Diskussionen, dahingehend, enden immer in Streitereien. Die egoistische Art seiner Stiefmutter Vanessa und deren Angewohnheit, Finns Bruder Jojo immer zu ihm abzuschieben, während sie selbst sich ein schönes Leben macht, tragen ebenfalls nicht gerade zu Finns Wohlbefinden bei. Auch das macht es den Elfen leicht, den Jungen für sich zu gewinnen und ihn zu bezirzen, und sein Leben den Elfen verschreiben zu wollen…

Carola Wolff schafft es mit dieser mitreißenden Story nicht nur, dass man sich als Leser absolut unvoreingenommen für Finn einsetzen und seinem Vater, samt der blöden Stiefmutter am liebsten eine reinhauen möchte, sondern auch, jegliche andere Emotion von Finn empfinden zu können. Schützend wie ein Löwe möchte man sich vor ihn stellen, ihm helfen, ihm kampfbereit zur Seite stehen und ihn warnen – vor den intriganten Elfen. Die Gesichte ist nicht nur unglaublich faszinierend, sondern auch sehr fesselnd – ich konnte mich kaum noch losreißen und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Wie wir erfahren müssen, war die Ballade Goethes lediglich ein Bruchteil dessen, was tatsächlich in dieser Nacht passierte und ihr dürft gespannt sein, was sich noch so alles herausstellt.

Schreibstil:Geschrieben wurde das Buch in der Vergangenheitsform aus Sicht eines Erzählers. Der wundervolle bildhafte Stil lässt einen in die Welt der Elfen eintauchen und führt einem alles genau vor Augen.

Gesamt: „Der Fluch des Erlkönigs“ ist eine wunderbar stimmige Geschichte mit einer Menge fantastischer Elemente, zauberhaften aber auch fiesen Figuren und einem Helden, der eigentlich gar nicht weiß, dass er einer ist.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Ein ganz herzliches Dankeschön an den Verlag und Lovelybooks, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

 

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