Inhalt
Die 12-jährige Ivy Pocket, die als Hausmädchen bei adeligen Damen arbeitet, treibt ihre Hausherren in den Wahnsinn. Erstaunlicherweise sieht sie das jedoch völlig anders und findet sich außerordentlich wunderbar. Durch einen Zufall wird sie schließlich zu einer Herzogin gerufen, die ihr am Sterbebett eine Aufgabe erteilt: Sie soll einen magischen Diamanten nach Schloss Butterfield Hall bringen und ihn dort Matilda Butterfield zu ihrem Geburtstag zu überreichen. Doch der Weg nach Butterfield Hall ist gespickt von Intrigen – aber Ivy Pocket wäre nicht sie selbst, wenn sie sich davon unterkriegen lassen würde…

Infos zum Buch
Seitenzahl: 320 Seiten
Verlag: cbj

Preis:  14,99 € (Gebunden) / 11,99 € (Ebook)

Erster Satz des Buches
„Der Zettel mit der Nachricht lag auf dem Bett meiner Lady.“

Fazit
„Little Miss Ivy“ ist ein Roman des Autors Caleb Krisp. Dieses Buch erhielt ich im Rahmen der „Buchflüsterer-Aktion. 

Ivy Pocket ist kein gewöhnliches Mädchen: würde man sie selbst fragen, ist sie nicht nur ein ganz außergewöhnliches Mädchen, sondern eine überdurchschnittlich hübsche, zuverlässige und intelligente Persönlichkeit. Auf den ersten Blick mag das schrecklich klingen, doch das 12-jährige Dienstmädchen ist eine der Personen, der man das sofort abkauft, denn sie versucht es nicht nur zu vermitteln, sondern glaubt sogar selbst daran. Recht amüsant ist die Tatsache, dass Ivy Pocket alles andere als perfekt ist und besonders ihre stetige Überzeugung dessen, gekoppelt mit dem überaus ehrlichen (nicht mal unbedingt frechen) Mundwerk verleihen dem Roman einen gewissen Charme, wie es nicht jedes Werk beinhaltet. 

Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass es mir gerade Ivy’s Art am Anfang sehr schwer machte, in die Geschichte zu finden, denn auch wenn sie sich sehr überzeugend zu präsentieren weiß, so nimmt man ihr ihre Selbstüberzeugung nicht direkt ab und wartet darauf, dass die Maske fällt und ein verschüchtertes Mädchen zum Vorschein kommt, die diese Scharade betreibt, um in der Welt voranzukommen. Das dies jedoch ganz und gar nicht der Fall ist, wird dann aber schnell klar und nach einer Zeit möchte man Ivy Pocket’s meisterliche Form der Selbstüberschätzung gar nicht mehr missen. 

Auch die übrigen Charaktere gefielen mir durch die Bank weg recht gut, auch wenn man den ein oder anderen davon etwas weniger gut kennenlernte, als ich es mir gewünscht hätte. Wenn ich nun über Ivy und ihre Beziehungen zu den anderen Charakteren nachdenke, so muss man auf Ivy’s Charakterliste wohl noch „hoffnungslos naiv und gutgläubig“ hinzufügen, denn sie hat in aller Regel nicht den geringsten Zweifel daran, dass eine Geschichte erstunken und erlogen sein könnte, die man ihr erzählt. Allerdings nimmt es auch Ivy nicht immer so genau mit der Wahrheit und so entspinnt sich so manches Mal eine interessante Lügengeschichte. 

Was die Geschichte selbst angeht, so war ich wirklich begeistert, denn der Autor hat neue, fantastische Ideen, die jedem Leser mit etwas Fantasie wohl gut gefallen werden. Wir tauchen ein, in eine Welt voll Magie und Fantasie, einem Diamanten, der Visionen aufzeigen kann, seltsamen Kreaturen mit Kutten und einem Mädchen, das (trotz grenzenloser Naivität) dennoch versucht, das richtige zu tun. 

Insgesamt kann ich euch diesen Roman also, trotz eines etwas erschwerten Starts, auf jeden Fall empfehlen. Trotz der Deklarierung als „Jugendbuch“ oder „ab 10 Jahren“ finde ich, dass das Buch auch ganz klar für Erwachsene geeignet ist, die das innere Kind noch nicht verloren haben. Es ist schön geschrieben, lässt sich flüssig lesen und wenn man erst einmal hineingefunden hat, fliegen die Seiten nur so dahin…

Wertung: 5 von 5 Sterne

Gefällt Dir dieser Beitrag? Dann teile ihn doch mit Deinen Freunden!