Inhalt

„Wenn Sophie es
sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das
war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der
Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich
beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle
sind glücklich. Bis auf Sophie.

Was hat es bloß mit
dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab
es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft.
Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen
und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf
einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis
ein Kuss alles verändert.“ (Quelle: Amazon)
  

Infos zum Buch
Seitenzahl: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
ISBN: 978-3453271036
Preis: 14,99 € (Broschiert) / 11,99 € (E-Book)

Infos zur Autorin

„Anne Freytag, geboren 1982, hat International Management studiert und
für eine Werbeagentur gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.
Die Autorin veröffentlichte bereits mehrere Romane für Erwachsene, unter
anderem unter ihrem Pseudonym Ally Taylor.

Mit ihrem ersten Jugendbuch „Mein bester letzter Sommer“
schrieb sie sich direkt in die Herzen ihrer Leser und wurde von der Presse
gefeiert. Anne Freytag liebt Musik, Serien sowie die Vorstellung, durch ihre
Geschichten tausend und mehr Leben führen zu können.
In diesem Leben wohnt und arbeitet sie derzeit in München – wenn sie
nicht gerade in ferne Länder und fremde Städte reist. Manchmal auch nur in
Gedanken …“ (Quelle: Amazon)


Erster Satz des Buches
„Es schüttet.“

Fazit
„Den Mund voll ungesagter Dinge“ ist ein Buch der Autorin Anne Freytag.

Wieso wollte ich dieses Buch lesen? Bisher habe ich von der Autorin zwar „nur“ die Bücher der „Make it Count“ Reihe, sowie die bisher erschienenen der „New York Diaries“ gelesen, war aber absolut begeistert. „Mein bester letzter Sommer“ steht noch ungelesen im Regal, dem werde ich mich aber auf jeden Fall in Kürze widmen, denn je mehr ich von ihr lese, desto mehr liebe ich die Bücher dieser Autorin. 

Cover: Das Cover ist schlicht, passt aber aus diesem Grund irgendwie besonders gut zum Inhalt, der ja alles andere als seicht oder schlicht daherkommt. Die „bunte“ Schrift mit den großen Lettern passt hervorragend zum roten Hintergrund, ebenso wie das Mädchen unten rechts, das bis auf das rot-weiß geringelte Oberteil in schwarz-weiß gehalten wird. Anhand der Frisur hätte ich nun darauf getippt, dass es sich hierbei um Alex handelt, dass Oberteil lässt jedoch eher auf Sophie schließen. 

Story: Sophies Leben ist derzeit nicht einfach. Ihr Vater konfrontiert sie kurzerhand mit dem Plan, zu seiner Freundin nach München zu ziehen, wovon sie natürlich nicht allzu begeistert ist. Dennoch zieht er das Ganze durch und so verkaufen die beiden das Haus, um von Hamburg nach München zu ziehen. Dort wartet jedoch nicht nur Papas Freundin, sondern auch deren 2 Söhne, sowie ein Hund – womit sich Sophie noch weniger anfreunden will, als mit der Tatsache, dass sie ihr Leben nun in München verbringen muss. Als Sophie schließlich das Nachbarsmädchen kennenlernt, verstehen sich die beiden von Anfang an super und ein Kuss zwischen den beiden verändert alles… 

„Den Mund voll ungesagter Dinge“ ist ein Roman, der unter die Haut geht. Neben unzähligen Gefühlen, die die 17-jährige alle gleichzeitig durchleiden muss, einer neuen Familie und einem neuen Wohnort, steht natürlich auch noch das Abitur an – noch 10 Wochen und dann ist Sophie endlich frei. Doch diese Wochen müssen gemeistert werden, neben allem anderen, was sie sonst so belastet. Sophie kann einem eigentlich nur leidtun, aber genau diese Gefühle, diese Gedanken, die sie durchlebt, machen Sophie nicht nur greifbar, sondern auch absolut sympathisch und echt. Sie leidet stark unter der neuen Situation, fühlt sich nicht willkommen und alleine, obwohl sich zumindest der kleinere ihrer „neuen Brüder“ große Mühe geben, sie zu integrieren. Doch Sophie kann dies nur sehr schwer als „Willkommen heißen“ sehen, denn zu tief sitzt der Schmerz und die Verachtung für ihren Vater, weil er sie kurzerhand nicht nur in eine komplett andere Stadt verfrachtet, sondern sie auch noch ungefragt in eine neue Familie katapultiert hat, in ein Leben, dass sie nie wollte. Als sie Alex kennenlernt, beginnt sich Sophie zu verändern, doch auch hier scheint sie stets hin- und hergerissen zu sein. „Was will ich, wer bin ich?“ sind zentrale Fragen dieses Buches und die schlimmsten Konflikte, die Sophie ausfechten muss, sind wohl die, die sie mit sich selbst führt. Die Geschichte von Sophie und Alex muss man entweder mögen – oder hassen, denn ein Zwischending zu finden, ist fast unmöglich. Ich für meinen Teil fand die Story sehr authentisch, lebensecht und faszinierend, denn man beobachtet ganz klar, wie ein junges Mädchen zu sich selbst findet – ein bemerkenswerter Prozess. 

Schreibstil: Wer Romane von Anne Freytag kennt, der kennt auch ihren wundervollen Schreibstil. Anne schafft es, nicht nur wundervolle Worte zu finden, sondern den Leser bei der Stange zu halten, ihn mitten in die Familie der Protagonisten einzuführen, sodass man sich stets fühlt, als sei man ein Teil des Ganzen. 

Charaktere: Im Buch selbst unterhalten sich Alex und Sophie einmal darüber, ob sie sympathische Charaktere wären – was ich persönlich ganz witzig finde, da sie beide der Meinung sind, dass man sie nicht mögen würde. Ich für meinen Teil fand gerade die beiden absolut hinreißend, auch wenn man Alex (meiner Meinung nach) nicht ganz so gut kennenlernt, wie man es sich vielleicht wünschen würde. Sophie hingegen fand ich einfach klasse.. sie hat Ecken und Kanten, ist nicht das perfekte und wohlerzogene Töchterlein, sondern macht ihrem Spitznamen „Flittchen“ hin und wieder alle Ehre – aber ohne billig zu wirken, was vermutlich daran liegt, dass man ihre Verzweiflung so deutlich spürt. Auch Lukas fand ich unglaublich sympathisch – mehr von ihm wäre aber noch toller gewesen! 

Gesamt: „Den Mund voll ungesagter Dinge“ ist ein unglaublich berührender und wundervoller Roman, der mich mitreißen konnte, mich fesseln und festhalten konnte und mich mit den grandiosen Musiktiteln, die dort immer wieder erwähnt werden, in eine Art Lese-/Musikrausch versetzen konnte, aus dem ich gar nicht mehr entfliehen konnte. Die Musik wurde so passend ausgewählt, dass man meinen könnte, sie sei nur für die Momente des Romanes geschrieben und machen das Lesen noch mehr zum Vergnügen. Also unbedingt mal in die Playlist am Ende schauen und zusammenstellen, vor dem Lesen 🙂 Den Buchtitel finde ich übrigens überaus passend, wenn auch etwas außergewöhnlich! 

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Ein ganz herzliches Dankeschön an die Buchflüsterer, sowie den Verlag, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! 
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