Inhalt
Cassia ist 17 jahre alt und lebt in einer Welt, in der alles von der Gesellschaft bestimmt wird und nichts zufällig passiert. Alles ist vorherbestimmt und jeder darf sich nur in einem Bereich ausbilden lassen, alle anderen Bereiche sind absolut unwichtig und daher bekommen die Menschen keine Informationen darüber – sie werden „klein“ gehalten und sind ohne die Gesellschaft nicht überlebensfähig. Niemand wagt es sich gegen das System zu erheben oder auch nur selbstständig zu entscheiden, dies übernimmt alles die Gesellschaft. Cassia ist genau im richtigen Alter um „gepaart“ zu werden, also zu erfahren mit welchem Jungen sie den Rest ihres Lebens verbringen soll, denn nur wer gepaart ist darf Kinder bekommen. Beim Paarungsbankett erhält Cassia dann einen Mikrochip mit Daten sowie eines Fotos ihres Zukünftigen und wird darüber informiert, das ihr bester Freund Xander ihren idealen Partner darstellt. Cassia ist glücklich über die Paarung, doch zuhause angekommen wird sie schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Sie betrachtet den Mikrochip, doch das Foto auf dem Chip zeigt das Gesicht eines anderen Jungen: Ky Markham. Ein Fehler des Systems? 
Über kurz oder lang verliebt sich Cassia in Ky und ihre Welt gerät gehörig aus den Fugen. Sie vertraut sich ihrem sterbenden Großvater an, welcher ihr ein verbotenes Gedicht schenkt und rät: „Geh nicht gelassen“. Er legt ihr nahe das System zu umgehen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und glücklich zu werden…doch das ist ein langer, steiniger Weg und Cassia muss sich entscheiden: Will sie das Leben leben, das ihr vorherbestimmt ist oder den Worten ihres Großvaters folgen?

Zitat

Geh nicht gelassen in die gute Nacht – Dylan Thomas

Geh nicht gelassen in die gute Nacht,
Glüh, rase Alter weil dein Tag vergeht,

Verfluch den Tod des Lichts mit aller Macht.

Die weisen Männer, wissend, nichts was sie gedacht
Hat Licht gebracht ins Dunkel, und es ist zu spät,
Gehn nicht gelassen in die gute Nacht.

Und gute Männer, brüllen, schon der letzten Welle Fracht,
Und denken ihrer Mühn, im Meer verweht,
Verfluchen Tod des Lichts mit aller Macht.

Und wilde Männer, die der Sonne Pracht,
Im Fluge singend fingen, die nun untergeht,
Gehn nicht gelassen in die gute Nacht.

Und ernste Männer, blind schon, wächst Verdacht,
Auch blindes Auge lacht und blitzt, eh es vergeht,
Verfluchen Tod des Lichts mit aller Macht.

Und du mein Vater, den der bei dir wacht,
Verdamm und segne weinend ihn. Hier mein Gebet:
Geh nicht gelassen in die gute Nacht.
Verfluch den Tod des Lichts mit aller Macht.



Fazit:
Wow. Selten habe ich so darauf gebrannt eine Rezension zu schreiben und selten wusste ich so wenig wo ich anfangen soll. Dieses Buch ist so überwältigend, dass selbst mir die Worte fehlen. Die Geschichte beginnt langsam und zu allererst muss man sich an die seltsame, fiktive, Welt von Ally Condie gewöhnen. Alles ist anders, alles ist überwacht, alles hat System. Die Menschen denken nicht selbstständig, jegliche selbstbestimmte Handlung ist auf ein Minumum begrenzt und alles wird überwacht. Jeder Verstoß wird sofort registriert und in irgendeiner Form bestraft. Die Menschen haben nur soviel Information, wie ihnen „zusteht“, alles darüber hinaus brauchen sie nicht zu wissen. Man macht sie vom System abhängig, ohne das alles wären sie nicht dazu in der Lage selbstständig zu überleben. Das alles war für mich auf den ersten Seiten sehr ungewohnt und ich habe lange gebraucht um mich in die Geschichte einzufinden. Möglicherweise lag das zum Teil auch daran, dass ich vorher noch nie einen dystopischen Roman gelesen habe. Trotz meiner Startschwierigkeiten, lies mich diese Geschichte nicht los, ich musste einfach weiterlesen und Tiefer in die Welt von Cassia und Ky eintauchen.

Der Roman ist packend und mitreißend, manchmal wirkt alles ein bisschen steril, man liest fast keine Beschreibungen über Umgebung oder Gegenstände, doch das gehört wohl einfach zu dieser seltsamen Welt, in der die Protagonisten leben. Cassia, als eine der Hauptprotagonisten ist eine sehr interessante Persönlichkeit, ihr Charakter hat Tiefgang und wirkt durchweg sympathisch. Irgendwann beginnt sie sich zu fragen ob das System wirklich perfekt ist und dann fragt man sich als Leser: Wieso fällt Dir das erst jetzt auf? Wobei wir uns vermutlich auch nicht trauen würden in solch einer überwachten Welt rebellische Gedanken zu hegen. Die Gefühle die Cassia für Ky entwickelt sind zu Anfang noch zart und doch wunderschön. Als Leser fühlt man sofort mit ihr, man leidet mit ihr und man liebt mit ihr. Ky wirkt interessant und nach und nach fällt auf, dass er anders ist als die anderen Protagonisten. Seine Herkunft bestimmt seinen Charakter und macht ihn für Cassia nicht umsonst so anziehend. Cassia’s Familie wird nur oberflächlich beschrieben, die Charaktere sind ohne Tiefgang, von Cassias Großvater mal abgesehen. Für den weiteren Verlauf der Geschichte sind sie jedoch ohnehin nicht besonders wichtig. Xander konnte ich manchmal nicht so recht einordnen, manchmal war er eher „im Weg“, doch grundsätzlich war er für Cassia der beste Freund und zuverlässiger Partner.

Die Sprache des Romans ist flüssig und mitreißend, die Seiten fliegen nur so an einem vorbei und man kann garnicht genug davon bekommen! Es wurde aus Cassia’s Sicht und in der Gegenwart geschrieben. Die Geschichte selbst ist spannend, unvorhersehbar und war für mich etwas völlig neues. Ich brenne darauf, Band 2 zu beginnen!

Wertung: 5 von 5 Sternen!


























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