Inhalt
Als Alex Woods zehn Jahre alt ist, wird er von einem Meteoriten getroffen – und zwar im eigenen Badezimmer. Doch nicht nur das ist an seinem Leben spektakulär. Mit einer Hellseherin als Mutter merkt man recht schnell, dass man bei den Mitschülern einen schweren Stand hat und als Junge, der einst von einem Meteoriten getroffen wurde, ist das Leben ohnehin nicht leicht. Als er 7 Jahre später mit 113 Gramm Marihuana an der Grenze erwischt wird und auch noch eine Urne voller Asche auf dem Beifahrersitz mit sich führt, wird er natürlich geschnappt und beginnt, seine Lebensgeschichte zu erzählen…
Zitate
„Falls Sie es nicht wissen: In der Mittelstufe, besonders am Anfang, wird Vielfalt nicht geschätzt. In der Mittelstufe ist anders zu sein das schlimmste Verbrechen, das man begehen kann.“
„Es ist möglich, Ordnung im Chaos zu entdecken, und es ist gleichfalls möglich, Chaos hinter einer augenscheinlichen Ordnung wiederzufinden. Ordnung und Chaos sind schlüpfrige Begriffe. Sie sind wie Zwillinge, die manchmal die Kleider tauschen. Ordnung und Chaos mischen und überlappen sich hier und da; die Dinge sind oft komplizierter – oder einfacher-; als sie dem ersten Anschein nach wirken. Und häufig kommt es auf den eigenen Blickwinkel an.“
„Angst verzerrt die Welt. Angst lässt uns Dämonen sehen, wo es nur Schatten gibt.“
Erster Satz des Buches
„Sie griffen mich in Dover auf, als ich wieder einreisen wollte.“
Fazit
Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Roman des Autors Gavin Extence. Aufmerksam geworden bin ich auf diesen Roman nur deswegen, weil ich als Buchflüsterer auserwählt wurde und dieses Buch somit zugeschickt bekam.
Alex Woods begegnet uns zu Beginn des Buches als 17 jähriger, der, wie oben beschrieben, mit einer Menge Cannabis und einer Urne voller Asche an der Grenze von Dover erwischt wird. Daraufhin verhält er sich sehr seltsam, was ihm noch zusätzlich den Unmut des Zollbeamten einbringt. Als er schließlich in einer Gefängniszelle landet und dort erklären muss, weswegen er die Asche eines Toten und diese Menge Cannabis mit sich führt, gibt er Antworten, die kein normaler Mensch akzeptieren würde und erzählt von seiner diagnostizierten partiellen Epilepsie, die ihm noch immer Probleme bereitet. Die Beamten glauben ihm natürlich nicht und so beginnt Alex schließlich damit, die Geschichte seines Lebens zu erzählen. Dabei erleben wir viel wundersames, wie auch interessantes und wir lernen in ihm einen Menschen kennen, der uns ganz deutlich zeigt, wie schwer es Menschen haben, die einfach anders sind. Außerdem wird seine Form der Epilepsie sehr gut erklärt, was für mich, als vielseitig und besonders medizinisch interessierter Mensch, natürlich spannend war. Ein bisschen tauchen wir hier auch in die Psychologie ein, denn besonders seine Angst vor den epileptischen Anfällen lösen bei Alex die Probleme aus und auch sonst geht es viel um das menschliche Denken, Handeln und Fühlen. Zusätzlich philosophiert der kleine (und später große Alex) über viele Dinge und so manchen philosophischen Satz muss man zweimal Lesen, damit einem die wahre Bedeutung tatsächlich bewusst wird – oder manchmal entdeckt man ganz neue Sichtweisen! Fakt ist, das man sich für dieses Buch Zeit nehmen muss und es nicht von heute auf morgen schnell durchlesen kann, sonst verliert man den Blick für das Wesentliche. Somit würde die Geschichte des Alex Woods nur eine oberflächliche Anneinanderreihung seltsamer Gegebenheiten und Gedanken eines jungen Mannes bleiben, die niemand recht nachvollziehen kann.
Auf den ersten Blick wirkt dieses Buch sehr kryptisch und sehr durcheinander – und ich muss euch leider sagen: genau das bleibt es auch. Aber das ist genau das, was diesem Buch so einen wundervollen Charme verleiht und der mich dazu veranlasst hat, dieses Buch zu lesen und zu lieben. Es ist geprägt von einem grandiosen, sarkastischen Humor und auch wenn der schräge Start des Buches eher dazu veranlasst, etwas skeptischer an die Sache heranzugehen, so muss man einfach dranbleiben, denn sonst verpasst man etwas.
Was Alex Humor angeht, so waren wir voll auf einer Wellenlänge, denn mit Sarkasmus kann ich sehr viel anfangen. So vergleicht er einen seiner Mitschüler zwischenzeitlich mit Hitler, denn: der war früher sicher auch Boshaft und keiner hätte gedacht, dass mal aus ihm wird, was aus ihm wurde.
Mr. Peterson, den der Junge im Verlauf des Buches kennenlernt und als Freund gewinnt (und dessen Asche er zu Beginn des Buches auch mit sich führt), wirkt zu Beginn wie ein etwas kauziger alter Mann, entpuppt sich aber recht schnell als intelligenter, warmherziger Mensch mit klarem Verstand.
Insgesamt kann ich euch dieses Buch nur empfehlen – auch wenn es etwas anders ist, als viele von euch vielleicht erwarten würden, anders als andere Jugendromane und anders, als jedes Buch, das man zuvor gelesen hat. Aber ich denke, man muss es einfach selbst gelesen haben, um zu verstehen, wie ich das meine.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Schreibe einen Kommentar