Inhalt
Die 15-jährige Luisa und ihre Mutter ziehen ständig um – und das schon seit Luisa ein kleines Mädchen ist. Nirgends ist sie wirklich zuhause und nirgends hat sie Freunde. Als sie nun mit ihrer Mutter gemeinsam nach Kreuztal zieht weiß sie schon genau, dass sie auch hier nicht besonders lange bleiben wird. Trotzdem freundet sie sich schnell mit Yasin an und fühlt sich bei seiner Familie das erste Mal etwas „Zuhause“. Alles könnte so einfach sein, wenn da nicht auch noch Justus wäre, der Luisa völlig den Kopf verdreht. Und dann gibt es da auch noch ein Geheimnis, das alles verändert…
Infos zum Buch
Erster Satz des Buches
„Meine Stirn ruht an der kühlen Fensterscheibe unseres alten Polos und ich spüre das Vibrieren der Räder auf dem Asphalt, während wir unserem neuen Zuhause immer näher kommen.“
Fazit
„Blut wie die Liebe“ ist der Debüt-Roman der Autorin Anna-Lena Kahnau. Vor einiger Zeit fragte mich die Autorin selbst, ob ich denn gerne ihren Roman lesen und rezensieren würde. Da mich der Inhalt sofort neugierig machte, sagte ich zu und so durfte ich eintauchen, in dieses tolle Erstlingswerk…
Luisa ist ein 15-jähriges Mädel, das uns eigentlich nur Leid tun kann. Statt irgendwo ein „richtiges“ zuhause zu haben, mit Freunden, einer Familie und einem Ort, an dem sie sich wohlfühlen kann, muss sie ständig umziehen. Ihr Mutter, die mit 14 schon schwanger wurde, ist somit recht jung und man merkt ihr die Probleme, sich erwachsen zu verhalten, sehr deutlich an. Luisas Mutter sind die ständig wechselnden Beziehungen und ihr eigenes flatterhaftes Leben scheinbar wichtiger, als ihrer Tochter ein dauerhaftes, stressfreieres Leben an einem Ort bieten zu können. Kein Wunder also, dass sich Luisa nicht nur nirgendwo zuhause fühlt, sondern auch nicht wirklich Freunde hat. Als sie an ihrem neuesten Wohnort schließlich Yasin kennenlernt, freunden sich die beiden recht schnell an und zum ersten Mal fühlt sich Luisa an einem Ort wohl. Auch Yasins Familie empfängt sie mit offenen Armen und Luisa weiß gar nicht recht, wie ihr geschieht – zum ersten Mal erfährt sie, was wahre Freundschaft bedeutet. Alles könnte so einfach sein, doch dann verliebt sich Luisa ausgerechnet in Justus.. und setzt damit nicht nur ihre frisch aufgekeimte Freundschaft zu Yasin aufs Spiel, sondern muss auch noch erfahren, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint…
Luisas Geschichte beschreibt das Leben eines Teenagers, der sich nie irgendwo zuhause fühlt. Möglicherweise kennt der ein oder andere von euch genau diese Situation, ich für meinen Teil kann zum Glück behaupten, dass es mir nie so erging. Trotzdem konnte ich Luisas Lebenswandel und die damit verbundenen Gefühle sehr gut nachempfinden. Es ist sicherlich nicht einfach, ständig umzuziehen, keine Freunde und keine Familie zu haben und sich zusätzlich noch nicht auf die eigene Mutter verlassen zu können. Trotz ihrer Jugend scheint Luisa sehr selbstständig zu sein, denn im Grunde sieht sie von ihrer eigenen Mutter nicht viel und muss sich den Großteil der Zeit selbst um alles kümmern. Trotzdem ist Luisa äußerst sympathisch, hilfsbereit und durchaus in der Lage, eine gute Freundin zu sein – auch, wenn sie in Kreuztal das erste Mal in ihrem Leben die Chance bekommt, das tatsächlich zu beweisen. Doch wie es so oft kommt, ist auch hier nicht alles so rosig, wie es auf den ersten Blick scheint. Als sich Luisa mit Sophie anfreundet, muss sie feststellen, dass es auch hinterlistige und gemeine Menschen gibt, die einem nicht nur eine Freundschaft missgönnen, sondern auch noch alles dafür tun, diese zu zerstören.
Insgesamt konnte ich mich mit „Blut wie die Liebe“ absolut identifizieren, denn, im Gegensatz zu vielen anderen Jugendromanen, bietet dieser nur das absolut normale Leben eines Teenagers, wie es genau SO auch im Haus nebenan stattfinden könnte. Keinerlei schnickschnack, keinerlei Unwahrscheinlichkeiten, keinerlei Fantasie oder an den Haaren herbeigezogenes Zeug. Hier bekommt ihr einfach nur die Geschichte eines Mädchens, dass nicht nur die erste Liebe erlebt, sondern genau wie Du und ich durch einige Wirren des Lebens gehen muss, bevor es weiß, womit und wie es am glücklichsten sein kann. Zumindest für diesen Augenblick.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
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