Inhalt
Die meisten Großväter erzählen ihren Enkelkindern fantastische Geschichten und Märchen, doch Jakobs Großvater ist anders als die anderen: Er erzählt seinem Enkel von klein auf die Geschichte einer Insel auf der besondere Kinder wohnen. Kinder mit besonderen Fähigkeiten, die von Monstern gesucht und gejagt werden. Als Jacob älter wird beginnt er an den Geschichten seines Großvaters  zu zweifeln und im Teenageralter hat er den Glauben endgültig abgelegt. Doch dann stirbt sein Großvater und Jakob ist der einzige der seinen Mörder gesehen hat: Ein seltsames Monster mit Tentakelartigen Auswüchsen. doch niemand glaubt ihm. Also macht sich Jakob auf die Reise in die Vergangenheit und versucht herauszufinden, was es mit der Geschichte um die Insel der besonderen Kinder auf sich hat…


Zitate
“[…]Sie hatte mich nicht bemerkt, also schwieg ich. Natürlich liebe ich sie, aber vor allem deshalb, weil es vorgeschrieben ist seine Mum zu lieben. Und ganz sicher nicht deshalb, weil sie ein Mensch ist, der mir sympathisch wäre, wenn ich ihm auf der Straße begegnete. Aber das würde sowieso nie passieren. Sie war nämlich der Meinung, das zu Fuß gehen etwas für arme Menschen sei.” 

“Ich hatte immer gewusst, dass der Himmel voller Geheimnisse steckt – bisher hatte ich jedoch nicht geahnt, wie viele es erst auf der Erde gab.”

Fazit
Die Insel der besonderen Kinder ist ein ganz besonderes Buch. Es ist Märchen, Horrorgeschichte und Gruselkabinett in einem und zeichnet sich besonders durch die vielen alten Foto’s aus, die nicht hochmodern neu bearbeitet wurden, sondern lediglich mit den damaligen Möglichkeiten ein bisschen verändert wurden. Die Fotos machen dieses Buch zu einem Einzelstück, sie binden sich in die Geschichte ein und geben vielen Dingen einen ganz neuen Aspekt, untermalen die Geschichte und bringen einen zum Staunen. Manch einer hat sich vielleicht die Bilder schon vor dem Lesen der Geschichte betrachtet, doch wenn man sich die meisten Bilder aufspart bis zu dem Zeitpunkt, an dem man sie “in der Geschichte” findet, dann wirken sie ganz anders auf einen. 

Die Geschichte an sich fand ich sehr außergewöhnlich aber sehr gut. Etwas völlig neues, nie dagewesenes, das erst etwas ungewohnt und gewöhnungsbedürftig erscheint, jedoch schnell dazu animiert weiterzulesen und das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die Erzählungen um Jakob und seine Suche nach den besonderen Kindern ist zwar nicht außerordentlich spannend, doch es zieht einen Mitten ins Geschehen und lässt einen trotzdem den Drang verspüren, Wissen zu wollen, was weiterhin passiert. Das Geschehen entwickelt sich sehr interessant und ich persönlich konnte mir vorallem durch die Bilder erst recht ein “Bild” von der ganzen Geschichte machen, mir vorstellen wie es an diesen Orten ausgesehen haben muss und was es mit den Figuren auf sich hat. Meiner Fantasie konnte ich trotz den Bildern (oder gerade deswegen) freien Lauf lassen und konnte so sehr in die Geschichte abtauchen, wie ich es nicht sehr häufig mit anderen Romanen erlebe. 

Jakob, der die Geschichte aus seiner Sicht erzählt, ist eine Figur, in die man sich sehr gut hineinversetzen kann und deren Gefühle man in den meisten Fällen wohl genauso gespürt hätte. Besonders zu Beginn, als ihm niemand glaubt das er den Mörder seines Großvaters gesehen hat (und dieser ein Tentakel-Monster war), hat man großes Mitleid mit dem Jungen, versteht aber auch seine Umwelt, die ihm zu verstehen gibt das er auf Grund des Todes seines Großvaters unter psychischem Stress stehe und aus diesem Grund ein Monster gesehen hätte. Man versteht Jakobs Ängste und das Unverständnis seiner Umwelt, aber auch das er das ganze nicht auf sich beruhen lassen will und herausfinden möchte ob die Geschichten seines Großvaters einen wahren Kern haben. Die weiteren Protagonisten, die man im Laufe des Buches kennen lernt, sind sympathisch, wenn auch stellenweise etwas sonderbar, doch auch sie machen das Buch zu etwas einzigartigem. 

Der Roman ist flüssig und in einer gut verständlichen Sprache geschrieben, die Kapitel sind zwar etwas länger, sind jedoch immer an den “richtigen” Stellen gesetzt und man kann das Buch nach beenden eines Kapitels zuschlagen und später in einem neuen Kapitel weiterzulesen, ohne wieder Seitenweise zurückblättern zu müssen (weil die Geschichte mittendrin in einem neuen Kapitel mündet). 

Trotz meiner Lobeshymne kann ich dem Buch nur 4 von 5 Sternen geben, aus 2 Gründen: Zum einen liegt dies am Ende des Buches, denn dies lässt doch noch viele Fragen offen und es kommt einem fast so vor, als ließe man Spielraum für eine Fortsetzung. Ob diese jedoch wirklich geplant ist, oder die Geschichte einfach so ein Ende findet, das erschließt sich mir jedenfalls noch nicht. Zum anderen musste ich mich doch etwas quälen und manchmal hatte ich nicht übel Lust das Buch zuzuschlagen, denn irgendwie fehlt am Anfang einfach der Schwung. Hat man die ersten Seiten jedoch erstmal erfolgreich bewältigt, so wartet eine atemberaubend gute, märchenhafte Horrorgeschichte, die es sich allemal zu lesen lohnt.

Wertung: 4 von 5 Sternen!

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