Inhalt
Seit geraumer Zeit verhält sich Romanas Mann etwas seltsam und als er ihr schließlich eröffnet, dass er sich in der Ehe mit ihr eingeengt fühlt und seine Freiheit vermisst, steht für Romana eines fest: Seine Freiheit kann er haben. Kurzerhand stürzt sie sich ins Abenteuer und plant eine Reise über die Route 66 – im alten VW Bus und mit völlig unbekannter Begleitung. Die sucht sie sich über ein Portal und wählt anschließend aus, wen sie mitnimmt und wann und wo es genau losgeht! Auf ihrer Reise lernen sich die Damen besser kennen und auch wir bemerken, dass jeder der 4 ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen hat…
Erster Satz des Buches
“Romana bereitete in Gedanken versunken das Abendessen vor.”
Fazit
“Hot Dogs zum Frühstück ist ein Roman der Autorin Elke Becker, auch bekannt unter dem Pseudonym J.J. Bidell. Wie ihr vielleicht wisst, lese ich gerne und regelmäßig die neuen Romane der Autorin und so machte ich natürlich auch nicht vor diesem hier halt!
Bereits auf der ersten Seite tauchen wir in die Gedankenwelt von Romana ein, die sich fragt, wieso sich ihr Mann Hannes so sehr verändert hat. Er nimmt sich kaum mehr Zeit für sie, ist fast jedes Wochenende mit seinen Freunden unterwegs und ein gemeinsames Eheleben findet eigentlich nicht mehr statt. Dieses Verhalten stimmt Romana nachdenklich, denn sie liebt ihren Mann und fürchtet bereits, dass er eine Geliebte hat. In diesen Gedanken versunken betritt ihr Ehemann die Küche und nach einem kurzen Gespräch kommt es zum Eklat: Hannes will eine Auszeit. Romana ist geschockt, stimmt aber zu. Doch statt, wie erwartet, dafür zu sorgen, dass er einige Zeit ausziehen kann, schlägt sie ihm ein Schnippchen: Sie plant kurzerhand DIE Reise, die er schon seit Jahren mit seinen Kumpels durchführen will und leitet alles in die Wege, für eine Reise über die Route 66. Für dieses Reise entscheidet sie sich jedoch nicht nur, weil es ein einmaliges Erlebnis werden soll, sondern auch, weil sie ihrem Mann eines auswischen will. Dies Tatsache, dass sie mit dieser Reise einen guten Weg dafür gefunden hat, beschwingt Romana und schon bald hat sie auch die passenden Begleiter gefunden: 2 Frauen, Damaris und Hannah, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch das wird ihr erst klar, als sich die 3 schon mitten auf ihrer Reise befinden. Unterwegs begegnen sie der gestrandeten “Omi” Adelheid und nehmen sie, nach einigen Zweifeln, in ihre Reisegruppe auf. Auch Adelheid lernen wir schon bald etwas besser kennen und bereichert die Reisegruppe mit ihrer Art. So begleiten wir nun also 4 Damen unterschiedlichsten Alters, Lebenseinstellungen, Reisegründen und Charakterzügen auf einer Reise… naja, man könnte fast sagen “zu sich selbst”. Unterwegs begegnet uns noch eine Biker-Gruppe, die netter ist, als es zuerst den Anschein macht – ihr dürft gespannt sein!
Romana ist eine sympathische Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und (meistens) genau weiß, was sie will. Sie liebt ihren Mann und die Tatsache, dass er sie um eine Auszeit bittet, schockt sie zutiefst. Trotzdem lässt sie sich nicht unterkriegen und beschließt, nicht IHN auf Zeit ausziehen zu lassen, sondern selbst etwas zu unternehmen. Dies lässt auf ziemliche Charakterstärke schließen und macht Romane zu einer Frau, die ich sehr bewundere. Statt sich grüblerisch ins Eck zu setzen, beschließt sie, ihr Leben zu Leben und auch wenn ihre Gedanken auf ihrer Reise immer wieder zu ihrem Mann wandern, so versucht sie doch konsequent seine Anrufe zu ignorieren.
Hannah und Damaris, die Romana über das Internet “kennenlernt”, könnten unterschiedlicher nicht sein: Damaris, der Jungspund, kennt kaum Grenzen, lebt ihr Leben und denkt scheinbar nicht großartig darüber nach. Hannah hingegen ist Anwältin, eher zurückhaltend und denkt zuviel über die Dinge nach, die sie tut. Scheinbar. Während unseres Ausfluges über die Route 66 müssen wir jedoch erkennen, dass die beiden nur oberflächlich so wirken und dass viel mehr hinter den beiden steckt, als wir zu Beginn noch annehmen. Jede der beiden hat ihre eigenen Geheimnisse, ihr Päckchen zu tragen und eine eigene Art, mit Problemen umzugehen. Genauso ist es auch mit Adelheid, die im Laufe der Zeit zu den Mädels hinzustößt. Sie fand ich besonders gelungen und ohne Adelheid wäre die Reise wohl ganz anders ausgefallen… da soll doch mal einer sagen, mit einer alten Dame kann man keinen Spaß haben!
Unterwegs lernen die 4 durch einen “dummen Zufall” ein paar Biker kennen, die ich persönlich sofort ins Herz geschlossen habe. Die Jungs sind sympathisch und wir werden ihnen noch das ein oder andere Mal begegnen – was ich richtig toll fand!
Auch das Wiedersehen mit einer alten Bekannten (aus den vorherigen Büchern) hat mich wahnsinnig gefreut… vielleicht erratet ihr ja, wer es ist?
Insgesamt bin ich von dieser Geschichte wieder mehr als begeistert, denn Elke Becker schafft es nicht nur, die unterschiedlichsten Charaktere zu vereinen, eine tolle Umgebung zu schaffen, die man sich bildlich perfekt vorstellen kann, und eine interessante Geschichte um alles zu weben, sondern auch ein großes Maß an Humor, sowie einen Hauch von Dramatik in die Geschichte zu bringen, ohne das eigentliche Wirken des Romanes zu zerstören.
Wertung 5 von 5 Sterne
Schreibe einen Kommentar