[ACHTUNG, diese Rezension ist FSK 18!]
[Kann Spoiler enthalten!] 

Inhalt
Summer und Dominik wohnen nun zusammen in New York und Summer spielt in einem großen Orchester, unter der Leitung eines bekannten Dirigenten. Dieser legt ihr ans Herz eine Solokarriere zu starten und so stürzt sich Summer Hals über Kopf in neue Abenteuer.. als ihr ehemaliger Liebhaber Victor dann wieder auftaucht, droht er alles zu zerstören…



Erster Satz des Buches
„Mitten im Grand Central Terminal küsste er mich.“


Fazit
„Die Farbe der Begierde“ ist der zweite Roman der „80 Days“ Trilogie des Autorenduo’s mit dem Pseudonym Vina Jackson. Nachdem ich Band 1 (Rezi gibt’s hier) ja eigentlich ganz gut fand, musste ich mir den Folgeband natürlich auch irgendwann aneigenen. So überkam mich dann vor einigen Tagen die Lust an diesem Buch und über die Weihnachtsfeiertage verschlang ich dieses Buch. Trotzdem muss ich leider sagen, dass es mir deutlich weniger zusagte, als es beim ersten Roman der Fall war, was vermutlich auch daran lag, dass die Geschichte erstmal nur sehr schleppend ins Rollen kam.

Anders als der Klappentext vermuten lässt, wohnen Summer und Dominik nicht von Anfang an zusammen in New York, vielmehr ist es Summer, die dort wohnt, während Dominik immernoch als Uniprofessor in London arbeitet. Durch Zufall erinnert sich Dominik an eine Zeitungsanzeige, in der mehrere Stipendien vergeben werden sollen, wenn ich mich recht erinnere, konnte ich der entsprechende Stipendiat den Ort seiner Studie dann aussuchen. Dominik jedenfalls bewirbt sich, kommt in die engere Auswahl und ergattert schließlich eines der Stipendien, woraufhin er beschließt nach New York zu gehen. Summer, die gar nicht groß darüber nachdenkt, willigt ein, mit ihm in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen und so landen die beiden in einem großen Loft, mitten in New York. 

Summer, die sich in ihrer Zeit in New York ein neues Leben aufgebaut hat, spielt nun in einem größeren Orchester, unter der Leitung eines bekannten Dirigenten. Simòn, der Dirigent, ist von Summers musikalischem Talent beeindruckt und legt ihr nahe, eine Solokarriere zu starten. Über kurz oder lang greift sie die Idee auf – nicht zuletzt, weil irgendwie auch sexuelle Spannungen zwischen ihr und Simón in der Luft liegen… 

Kaum ist Dominik also in der New Yorker Wohnung eingezogen, macht sich Summer auch schon auf den Weg zu einer großen Welttournee – und Dominik bleibt – wieder alleine – in New York zurück. Als dann auch noch Summers ehemaliger Liebhaber Victor auftaucht (der aktuell war, als Summer und Dominik gerade „getrennt“ waren), fangen die Turbulenzen an und münden in ein Fiasko…

Wie schon erwähnt, konnte mich dieser Band der Trilogie weniger fesseln, als es noch bei „Die Farbe der Lust“ der Fall war – möglicherweise, weil einfach ein wenig die Luft raus war, oder es sich um den typischen Übergangsband zum dritten Roman handelte? Ist ja leider öfter so. Summers und Dominiks Verhältnis wird auch in diesem Roman nur wenig offenbart, scheinbar entwickelt Dominik wirklich Gefühle für die junge Frau, sie dagegen scheint nicht so recht zu wissen, was sie will. Manchmal scheint sie gegen ihre sexuelle Neigung anzukämpfen, an anderen Stellen wiederrum scheint sie sie vollends akzeptiert zu haben – dies verwirrte mich als Leser dann doch stellenweise sehr und Summer’s Handlungsweisen waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Zusätzlich ist der ganze Troubel um Summers Musikkarriere stellenweise sehr unglaubwürdig, zudem man als Leser meistens nur wenig von den eigentlichen Konzerten oder ähnlichem mitbekommt, ganz anders als es in Band 1 der Fall war. Ich selbst bin zwar nicht unbedingt ein Fan der klassischen Musik, jedoch der Meinung, dass das zu diesen Romanen einfach dazugehört, weswegen ich mir das ganze etwas anders gewünscht hätte. 

Natürlich wird durch Dirigent Simón schon sehr viel von der Musik erwähnt, der Rahmen wirkt jedoch einfach anders – man hat den Eindruck, als ob die Tournee und das ganze Orchester bzw. Summers Musik nur als Nebenstory erfunden wurden, um Simón in Summers Leben einzuschleusen. Also, wie könnte es anders sein? Es knistert zwischen Simón und Summer irgendwie, manchmal kann man es jedoch nicht so recht packen.

Als dann auch noch Victor auftaucht, ist das Chaos perfekt. Victor ist Summers ehemaliger Liebhaber und er hat pikante Aufnahmen von ihr, mit denen er sie erpresst. Gleichzeitig treibt er auch mit Dominik ein perfides Spiel und als er die beiden auf eine Art Fetisch-Gangbang-Party einlädt, ohne dass sie davon wissen und Victor Summer zur Schau stellt, ist das Chaos perfekt… 

Ich persönlich fand dieses Aufeinandertreffen von Summer und Dominik auf dieser Party richtig genial, endlich kam mal Leben in diesen Roman. Man schämt sich fremd, man sieht das unheil kommen und steht doch nur daneben und kann rein garnichts dagegen unternehmen. Man sagt so schön: Es ist wie ein Unfall: es ist schrecklich, aber man kann nicht weggucken! Auch das Spiel, dass Victor mit jedem einzelnen von den beiden treibt ist äußerst gemein und zugleich ein echter Pusher für den Roman! Zusätzlich fand ich es sehr interessant, dass man dieses Mal auch einen kleinen Einblick in Dominik’s Leben vor Summer erhaschen konnte, sowie in die Geschichte, wie er eigentlich dazu kam, dominieren zu wollen. Spannend!

Insgesamt fand ich diesen Roman nur mittelmäßig, der „Showdown“ konnte jedoch noch einiges wieder rausreißen, weswegen ich das Buch trotzdem noch empfehlen würde. Ich für meinen Teil bin auf jedenfall sehr gespannt, wie der finale Teil dieser Reihe aussehen wird und auch, ob er meinen Anforderungen dann eher entsprechen wird. 
 
Wertung: 3 von 5 Sternen!

Kleiner Nachsatz: Fragt mich nicht wieso, aber ich muss irgendwie immer ein bisschen an die eher unschuldige „Summer“ aus O.C. California denken, wenn ich diese Bücher lese. 😀

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