Inhalt
Erin Hamilton studiert eigentlich Psychologie, doch zur Zeit nimmt sie zwangsweise eine Auszeit und versucht durch Kindersitting ein wenig Geld zu verdienen, damit sie anschließend wieder nach Stanford zurückkehren kann. Leider läuft es in Erins Leben nicht besonders gut, ihre Freundin und Mitbewohnerin Jess macht ihr mit ihren wechselnden Männergeschichten das Leben schwer und für ihre Schwester Holly ist ihre anstehende Hochzeit das allerwichtigste. Durch einen mehr oder weniger glücklichen Zufall bietet die vermittelnde Agentur Erin einen Job bei Tom Peacock an, einem berühmten Footballer der New York Titans. Schon bei ihrer ersten Begegnung wirkt Tom ziemlich arrogant und man merkt schnell, dass er seine vierjährige Tochter nur an Erin abschieben möchte, um sein Junggesellenleben weiterzuführen. Doch da hat er die Rechnung ohne Erin gemacht, denn sie zwingt ihn, sich um seine Tochter zu kümmern…


Erster Satz des Buches
„Tom Peacock überließ nur selten etwas dem Zufall.“

Fazit
„Verbotene Küsse in der Halbzeit“ ist der vierte Roman der New York Titans Reihe von Poppy J. Anderson. Durch die Autorin selbst bin ich auf diesen Roman aufmerksam geworden und da ich von den vorherigen Romanen so begeistert war, freute ich mich schon sehr darauf, diesen Roman zu lesen. 

Direkt zu Beginn des Buches begegnen wir Tom Peacock in seiner Wohnung, der gerade dabei ist, eine Überraschungsparty für einen Teamkollegen auszurichten, dessen Vertrag verlängert wurde. In seinen Vorbereitungen klingelt es plötzlich an der Tür und Tom, der davon ausgeht, dass seine Football – Kollegen eine Stripperin bestellt haben, bittet die rothaarige Frau im Bibliothekaren-Kostüm herein. In der Kommunikation der beiden läuft einiges schief (sehr zur Belustigung des Lesers!) und so endet der Besuch damit, dass Tom eine schallende Ohrfeige einstecken muss und erfährt, dass seine vermeindliche Stripperin keine andere war, als das neue Kindermädchen seiner Tochter. Später erfährt Tom dann, dass seine Tochter ganze 10 Wochen bei ihm verbringen soll, weil die Mutter des Mädchens mit ihrem neuen Freund in Urlaub fahren möchte. Tom wirkt zu Beginn wie ein arroganter, selbstsüchtiger Footballspieler, der nichts anderes im Sinn hat, als sein eigenes Vergnügen und der sich keinen Deut um seine Tochter schert. Er zahlt regelmäßig Alimente und schickt seiner Tochter Zoey Geschenke zu allen möglichen Anlässen, doch besucht hat er sie bisher nur selten.Dementsprechend geschockt ist er, als er vom wochenlangen Besuch seiner Tochter erfährt und da er bisher nur wenig mit Kindern am Hut hatte, ist er entsprechend unbeholfen im Umgang mit der Kleinen. 

Zu Beginn versucht Tom eher, seine Tochter dem Kindermädchen Erin zuzuschieben, doch die steckt ihm recht schnell klare Grenzen ab und zwingt ihn, sich mit seiner Tochter auseinanderzusetzen. Als er dies jedoch tut, wirkt er völlig unbeholfen und verliert schnell die Geduld, wenn etwas nicht ganz so klappt, wie er sich das vorstellt. Trotzdem wirkt er irgendwie sympathisch und mit der Zeit tut er einem fast leid, denn trotz seiner Bemühungen braucht er sehr lange, um ein „gutes Händchen“ für seine Tochter zu entwickeln. Als sich dies jedoch etwas legt, sind die beiden absolut niedlich zusammen und schnell sind die Anfangsschwierigkeiten verziehen. 

Ab und an bekommen wir, zum Glück, auch einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der vierjährigen Zoey, was ich persönlich sehr gut fand. Ihre Gefühle sind absolut nachvollziehbar und absolut angepasst an das Alter der Kleinen. Im ersten Kapitel, in dem Zoey zu Wort kommt wird uns ihre Gefühlswelt besonders ans Herz gelegt, denn sie versteht nicht, wieso ihr Papa sie scheinbar nicht „haben will“, sich nicht um sie kümmert und nie mit ihr kuschelt. Ihre Mutter vermisst sie zwar, jedoch traut sie sich nicht, sie anzurufen oder gar nach Hause zu wollen, denn dann müsste sie sich von ihrer Mutter wieder vorwerfen lassen, dass sie „egoitilich“ sei, wie Zoey egoistisch sein ausdrückt. Aber Zoey will ja, dass Mama sie liebt hat und deswegen versucht sie zu vergessen, dass sie sie vermisst. Im späteren Verlauf der Geschichte fragt sich Zoey dann allerdings, was sie Mama getan hat, weil diese sich so gar nicht meldet. 

Zoey Mutter Jennifer, die uns im Verlauf der Geschichte glücklicherweise nur selten begegnet, ist eine fürchterliche Frau, die aus allem versucht Kapital zu schlagen. Sie kümmert sich zwar um ihre Tochter, doch sie hat oft ziemliche „berührungsängste“ ihrer Tochter gegenüber, denn dabei könnte sie sich ja ihr schickes Kleidchen schmutzig machen. Zudem scheint sie ihre Tochter gar nicht zu kennen, denn sonst wüsste sie, dass diese keine Kleider tragen möchte, besonders keine Rosafarbenen. Dies interessiert sie aber offensichtlich auch nicht besonders und ihr neuer Freund Henry ist ihr wichtiger, als ihrere eigene Tochter. Anstatt sie mit in Urlaub zu nehmen, schiebt sie die Kleine einfach ein paar Wochen zu ihrem Vater ab, den sie kaum kennt und dementsprechend zurückhaltend und schüchtern verhält sich Zoey zu Beginn. Einzig mit Erin kommt Zoey relativ schnell sehr gut zurecht und die beiden verhalten sich absolut toll zusammen. 

Erin war mir direkt sympathisch, auch wenn sie stellenweise wirklich etwas wie die strenge Lehrerin von nebenan wirkt. Mit Zoey kann sie wunderbar umgehen und im Umgang mit Tom weiß sie sich durchzusetzen, wie kein anderer. Nach und nach erfahren wir auch etwas über ihre Vergangenheit und verstehen somit auch ihr Verhalten und ihre Gedankengänge viel besser.  

In diesem Roman kommt der Sport zwar etwas kürzer, als in den Vorgängerromanen, dies soll jedoch nicht nachteilig sein, denn nicht nur die Geschichte zwischen Tom, Zoey und Erin nimmt viel Platz ein, sondern auch Erins persönliche Geschichte und ihre Familie/Mitbewohnerin tritt oft auf den Plan, was ich sehr gut fand. Die Geschichte war nicht nur mitreißend und lustig, sondern auch gefühlvoll und ist wieder durchsetzt von unglaublich sympathischen Charakteren und jeder Menge Herz. Ich persönlich konnte dieses Buch kaum aus den Händen legen und freue mich jetzt schon umso mehr auf die Geschichte von Dupree, die uns im 5. Band erzählt wird. 

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Ein herzliches Dankeschön an die Autorin, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!

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