Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
„Der Name ist Programm: Marc Gore. Wer sich auf ihn einlässt, weiß genau, was ihn
erwartet: Gewalt und Sex, Schmutz und Sperma, voller Blut und Gedärm.
Sind Sie bereit, einen Blick in die Abgründe menschlicher Perversionen zu wagen? In eine Welt des blutigen Grindhousekinos, in der Kettensägen zu donnerndem Metalsound Knochen zerfetzen, während die Opfer mit ihren Todesschreien grausige Chorgesänge anstimmen? In eine Welt des schlechten Geschmacks und Nihilismus? Dann steigen Sie ein und machen sich auf eine wilde Sleaze-Achterbahnfahrt gefasst.“ (Quelle: Amazon)
„Marc Gore ist ein Vertreter der Pulp–Literatur, der sich des Splatters als vorrangiges Stilmittel bedient. Seine Geschichten sind einfach gestrickter Horror mit trivialen Plots. Reale Themen wie Sexualmörder, Psychopathen und Kannibalen sind ebenso Motiv vieler der Erzählungen, wie auch übliche Phantastik in der Art von Zombies, Vampiren, Werwölfen, Hexenflüche und Voodoo. Einige der Geschichten erschienen in Fanzines und Anthologien, zumeist auf Print-on-Demand-Basis. Daneben verfasst er für Musik-Fanzines CD-Kritiken und Artikel über Death-Metal– und Grindcore-Bands.Ab 2003 verschwand der Autor aus der Öffentlichkeit, tauchte erst ab 2010 wieder auf und schreibt seitdem wieder regelmäßig Geschichten.“ (Quelle: Wikipedia)
Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Da ich bekennender Fan von extremer (Horror-) Literatur bin, war ich neugierig auf die Geschichten aus der Feder von Marc Gore. Der Klappentext verspricht immerhin so einiges an blutigem Vergnügen und das Cover trägt sein übriges dazu bei… ich war also dementsprechend gespannt auf die Lektüre!
Cover:
Das blutige Cover gefällt mir ehrlich gesagt ziemlich gut, denn es zeigt schonmal vorab, was einen erwartet – und auf was man sich einlässt!
Story + Charaktere:
„Cronology Part 1: 1998-2011“ bietet uns 13 blutrünstige Geschichten, wobei die verschiedensten – manchmal fiktiven, manchmal realen – Monster eine Rolle spielen: Serienkiller, Kannibalen, Möchtegern- und tatsächliche Vampire, menschenfressende Schaben, Schrumpfköpfe, Hinterwäldler, Kellerungeheuer…
Gerade diese Vielfalt an Scheusalen, denen sich der Autor hier bedient, gefiel mir gut, denn kaum eine Geschichte gleicht der anderen. Die einzige Gemeinsamkeit, die sie alle haben, ist die Grausamkeit – und die ist tatsächlich Programm. Wer hier einige hochanspruchsvolle Kurzgeschichten erwartet, der ist hier definitiv an der falschen Adresse, denn diese Sammlung an Geschichten trieft nur so vor Blut und Eingeweiden und der Plot ist recht einfach gestaltet. Gerade die etwas älteren Geschichten „Kakerlakenfraß“ und „Blutrache der Geschändeten“ gefielen mir besonders gut, da mir dieser eher „altertümliche“ Horror, der mich an den Stil von Graham Masterton erinnert, doch sehr zusagt.
Doch auch die anderen Geschichten gefielen mir ausnahmslos gut. Neben den oben genannten gefielen mir auch
- „Bloodthirsty Adipose Goddess“ (bei der es um eine kannibalistische fettleibige Frau geht, die mich irgendwie an eine Kombination aus Big Band Theory Howards Mutter und der Kurzgeschichte „Das McCrath Modell SS40-C, S-Serie“ von Edward Lee erinnerte.. vielleicht wegen der Sache mit dem Trichter?)
und - „Bloodsucking Whore“ (bei der es um eine Heavy-Metal-fanatische Vampirfrau geht, deren Fanatismus so weit geht, dass sie sich dem Frontman hingibt und auch offenbart)
ausnehmend gut. Doch auch die anderen Geschichten hatten ihren Charme, sodass ich eigentlich zu fast jeder Geschichte ein paar Worte zu sagen hätte – aber das würde hier zu weit führen.
Splatter-Geschichten sind immer sehr speziell und manch einer tut sich sicherlich schwer mit solch einer Lektüre. Ich für meinen Teil habe damit keine großen Schwierigkeiten, da dies nicht das erste Buch dieser Art ist, das ich mir zu Gemüte führe. Auch sollte gesagt werden, dass es sich hierbei um feinsten Splatter-Horror handelt, der weder mit Blut, noch mit Gedärmen oder sexuellen Handlungen geizt – wer sich also traut, kann gerne mal reinschauen.
Schreibstil:
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, denn trotz des einfachen Plots und den sehr expliziten Gewalt- und Sexszenen hatte ich nie das Gefühl, dass es ganz und gar ins derbe oder plumpe abrutscht. Der Sprachstil passt zur Lektüre und die bildhaften Beschreibungen kann man sich so manches Mal noch besser vorstellen, als einem lieb ist.
Gesamt:
Wer mit Extremliteratur vertraut ist, kann beherzt zugreifen, denn mit dieser Lektüre hat man definitiv seinen Spaß. Wer zuerst noch nachschlagen muss, was ein Splatter-Roman ist und dem schon bei einem etwas blutigeren Thrillern übel wird, der sollte hier lieber die Finger davon lassen. Ich für meinen Teil wurde sehr gut unterhalten und werde definitiv nicht das letzte Mal etwas von diesem Autor gelesen haben.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar!