Inhalt
Die Autorin Ella erbt unverhofft ein altes Cottage im schönen England und macht sich sofort auf die Reise um es zu besichtigen. Dort angekommen verliebt sie sich auf den ersten Blick in das wunderschöne Haus und verbringt direkt ein paar Tage dort. Unterdessen versucht Steven Stapleton, Viscount von Wyndham, ihr
den alten Witwensitz abzuluchsen, indem er ihr Schauergeschichten erzählt – Ella jedoch lässt sich nicht abschrecken und verneint den Verkauf. Eines Tages begegnet sie jedoch tatsächlich dem Geist des attraktiven Marcus Stapleton, einem Vorfahren des aufdringlichen Viscounts und erschrickt erstmal fürchterlich. Nach und nach kommen sich die beiden jedoch näher, lernen sich besser kennen und bald schon beginnt eine erotische Liebschaft zwischen den beiden. Doch nicht nur der Geist hält sie auf Trab, auch eine Schlägerbande, die es auf Ella abgesehen hat, Geisterhafte Stimmen (die nicht von Marcus stammen) und der aufdringliche Steven Stapleton setzen ihr gehörig zu…
Fazit
Bei „Ghost Lover“ handelt es sich um einen erotischen Roman der Autorin Ivy Paul. Bisher hatte ich noch keinen Roman dieser Art gelesen und ging an das ganze doch ein bisschen skeptisch aber sehr neugierig heran. Die Geschichte, auch die Nebenaspekte sind durchaus interessant, zeitweise auch sehr spannend. Außerdem liest man wunderschöne Beschreibungen des alten Cottage’s und kann es sich richtig gut vorstellen – zeitweise fühlt man sich, als ob man dort wäre und all die Eindrücke selbst mitnehmen könnte. Auch die erotischen Szenen zwischen Marcus und Ella sind wunderschön ausgearbeitet und wirken keinesfalls obszön oder billig. Einzig die Häufigkeit der sexuellen Handlungen der beiden hat mich dann doch irgendwann regelrecht genervt, leider weiß ich jedoch nicht ob dies in erotischen Romanen generell einfach der Standard ist, oder ob es hier wirklich sehr häufig vorkommt. Irgendwann hatte ich zumindest den Eindruck dass der Autorin selbst keine neuen Ideen mehr kamen und so einfach nur die Orte gewechselt und die Textpassagen stellenweise komplett übernommen wurden – aber das nur so als kleine Kritik.
Der Humor fehlte bei diesem Roman ebenfalls nicht, so manche Szene brachte mich sehr zum Schmunzeln und die Seiten flogen nur so dahin. Die Charaktere waren alle überaus schön und liebevoll beschrieben, besonders Marcus Stapleton – er war der perfekte Gentlemen und brachte etwas altertümlichen Schwung in die sonst so moderne Geschichte. Seine Sprache und sein besonderes Auftreten machten ihn einfach zu etwas besonderem und glichen das gegen Ende etwas weinerliche Verhalten der Hauptprotagonistin wieder aus.
Ella selbst sollte eine selbstständige, emanzipierte Frau darstellen, was die meiste Zeit des Buches auch ganz gut rüberkam. Gegen Ende jedoch (nur um den vorhergehenden Satz einmal aufzugreifen) wird sie eher weinerlich, ängstlich und sehr anhänglich, was ich eher als störend betrachtete, vorallem weil ich mich nicht wirklich in sie hineinverstetzen und ihre Emotionen nachempfinden konnte.
Die Nebengeschichte mit der Schlägerband fand ich durchaus gelungen und sehr interessant, es peppte die Geschichte etwas auf und verlieh dem ganzen ein wenig Würze. Besonders gut gefallen hat mir auch die „Sprache der Blumen“, die Marcus immer wieder anwendet und gegen Ende auch wunderschön erklärt – ich persönlich werde mir das in Ehren halten und in Zukunft etwas mehr über die Bedeutung der einzelnen Blumen nachdenken, bevor ich sie verschenke (auch wenn die meisten vermutlich keine Ahnung davon haben). Sonistge Charaktere, wie Sophie, Beth oder Steven Stapleton fand ich sehr schön gestaltet, allerdings mit relativ wenig Tiefgang – man merkt, dass sie alle wirklich nur als Nebencharaktere gedacht sind. Dies störte mich als Leser jedoch relativ wenig, im Prinzip waren ja auch nur Ella und Marcus als Figuren wirklich von Bedeutung.
Insgesamt bin ich von der außergewöhnlichen Sprache (durch Vermischung von „Moderne“ und „Altertum“) und dem Inhalt jedoch durchaus überzeugt und könnte mir gut vorstellen in Zukuft öfter Bücher dieses Genres zu lesen – irgendwie habe Gefallen daran gefunden! Die Kapitel an sich waren ausreichend lang und an den richtigen Stellen gesetzt, die Sprache war gut verständlich und sehr sehr schön ausgearbeitet. Einzig die Schrift hätte etwas größer sein können – bei Müdigkeit waren die Buchstaben doch manchmal schwerer zu entziffern. 😉
Wertung: 4 von 5 Sternen!
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