Enthält Werbung, Rezensionsexemplar. Die Meinung der Rezensentin wird hiervon nicht beeinflusst.
Inhalt
Leena wird von ihrer Chefin nicht nur wärmstens darauf hingewiesen, dass es nun endlich mal Zeit für ihren Jahresurlaub ist, sondern einfach mal zwei Monate in ebendiesen geschickt – gegen ihren Willen! Auf einmal ist Leena an einem Punkt, an dem sie eigentlich nicht sein wollte: gestraft mit jeder Menge freier Zeit, die sie nun dafür nutzen muss, den Tod ihrer Schwester zu überwinden, der sie noch sehr belastet. Und weil ihre Großmutter Eileen kürzlich erst von ihrem Mann verlassen wurde und dringend eine Auszeit braucht, beschließen die beiden einen Tausch: Leena zieht ins Haus ihrer Oma aufs Land und Eileen in die WG ihrer Enkelin ins turbulente London…
Erster Satz des Buch
„>Ich finde, wir sollten tauschen<, erklärte ich Bee und recke mich, damit ich über meinen Computerbildschirm hinweg mit ihr reden kann.“
Beth o’Leary – Time to love, S. 7
Meine Meinung
Auch wenn ich das Debüt der Autorin nicht kenne, habe ich schon viel von ihr gehört und war natürlich sehr gespannt darauf, ob sie mich auch so in den Bann ziehen würde, wie sie es bei vielen anderen geschafft hat… und ich kann nur sagen: ja, auf jeden Fall. Ich bin super schnell in die Geschichte hineingekommen und über den kompletten Roman hinweg hat sie mich nicht losgelassen. Ich habe auch im Alltag über Eileen, Leena und die vielen Charaktere nachgedacht und würde sie gerne einmal persönlich kennenlernen.
Müsste ich im Nachhinein einen Lieblingscharakter benennen, würde ich mich ganz klar auf Eileen Cotton festlegen. Sie ist fantastisch, denn so eine weltoffene ältere Dame, voller Tatendrang und Experimentierfreude begegnet einem selten. Dazu hat sie ein wahnsinnig großes Herz und würde für ihre Enkelin alles aufgeben. Anders als manche ihrer Altersgenossen scheint ihr nichts fremd zu sein, sie hat keine Berührungsängste, zieht sich nicht zurück, versucht im Gegenteil das Beste aus ihrer Situation zu machen und alles irgendwie zu regeln.
Auch Leena finde ich ganz interessant, auch wenn ich sie lange Zeit nicht so ganz durchschauen konnte, nicht so ganz hinter ihre Pläne und Ziele kam. Gut gefallen hat mir, dass Leena weit weg von ihrer Arbeit auch mal zur Ruhe kommt und die Arbeit einfach Arbeit sein lässt… das hätte ich so nicht vermutet. Eher, dass sie der Arbeit hinterhertrauert und sich immer wieder versucht damit zu beschäftigen, doch ganz im Gegenteil!
Ethan gefiel mir überhaupt nicht, er war mir durch und durch unsympathisch, ganz anders hingegen Jackson. Jackson ist ein wahrer Sonnenschein und konnte mich vom ersten Moment an vollends von sich überzeugen.
Wir lesen immer abwechselnd aus Leenas und aus Eileens Perspektive, wobei ich Eileens Werdegang deutlich interessanter fand und ihre Ideen deutlich mehr Pepp hatten.
Der Schreibstil war sehr gut lesbar, fesselnd und die Kapitel waren angenehm lang.
Infos zum Buch
Infos zur Autorin
„Beth O’Leary schrieb ihren ersten Roman »Love to share« auf der täglichen Zugfahrt zu ihrem Job in einem Kinderbuchverlag und landete damit einen internationalen Bestseller. »Time to Love« ist ihr zweites Buch. Heute ist Beth freie Autorin, und wenn sie nicht am Schreibtisch sitzt, macht sie es sich gerade irgendwo mit einem Buch, einer Tasse Tee und mit mehreren Wollpullovern (bei jedem Wetter) gemütlich. Sie lebt mit ihrem Partner und ihrem Hund auf dem Land nicht weit von London.“ (Quelle: Verlagshomepage)
Zitate
„>Ich war nie der Typ für Katastrophenszenarien (…). Wenn es dazu kommt, muss man sich den Dingen stellen. Und normalerweise sind die Dinge am schlimmsten, an die man gar nicht gedacht hat, warum sollte man sich also vorher schon Sorgen machen?<„
Beth O’Leary – Time To Love, S. 246
„Wenn man jemanden vermisst, kann man leicht vergessen, dass es sich bei demjenigen um mehr handelt, als den Menschen, an den man sich selbst erinnert: Jeder hat Seiten an sich, die er nur zeigt, wenn andere Menschen dabei sind.“
BETH O’LEARY – TIME TO LOVE, S. 252
„Familien können so kompliziert sein, aber wenn man Familie für sich selbst definiert, hat man letztendlich ebenfalls etwas ziemlich perfektes.“
BETH O’LEARY – TIME TO LOVE, S. 356
„>Wenn Menschen über Verlust sprechen, sagen sie immer dass man hinterher nicht mehr derselbe sei. Dass der Verlust einen verändere, eine Lücke im Leben hinterlasse. (…) Und das stimmt zweifellos. Aber wenn man jemanden verliert, den man liebt, verliert man nicht alles, was derjenige einem gegeben hat. Etwas lässt er bei einem zurück.<„
BETH O’LEARY – TIME TO LOVE, S. 443
Fazit
Ein absolut fantastisches Buch, das mich kaum losgelassen hat… warum? Nicht weil es besonders spannend war – dazu ist es wohl die falsche Lektüre. Vielmehr weil mich die Charaktere so sehr gefesselt haben und ich einfach in die Geschichte abgetaucht bin… Die vielen Zitate sollten Euch zeigen, wie absolut mitreißend dieses Buch ist und wie sehr es in mancher Hinsicht auch zum denken anregt… klare Leseempfehlung!
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar!