Inhalt
Die
sechzehnjährige Sveta lebt mit ihren Eltern in Berlin. Nachdem ihr boshafter
Vater bei seinen Dienstherren in Ungnade fällt, wird er zum Vorsteher eines
kleinen Örtchens in der abgelegenen Provinz degradiert und muss die Stadt
verlassen. Noch am gleichen Abend kommt es zum Zerwürfnis zwischen Svetas
Eltern, woraufhin ihr Vater sofort aufbricht und Sveta gegen ihren Willen
mitnimmt. Ohne zu wissen, wohin ihre Tochter verschleppt wird, bleibt die
Mutter zurück. In ihrer neuen Heimat »Dunkeltann« wird Svetas Leben von Tag zu
Tag trister, bis es eines Morgens zu einer Begegnung kommt, die ihr Leben
verändern wird … (Kurzbeschreibung von www.amazon.de)
Infos zum Buch
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Plattform
Erster Satz des Buches
„Der Anblick spielte ihr ein friedliches Lied in Moll, denn obwohl sie die Natur liebte, konnte sie an diesem Tag keinen Gefallen an der Schönheit des Waldes finden.“
Fazit
„Sveta und der Junge aus dem Wald“ ist ein Roman der Autoren Axel Saalbach und Ramona Mädel. Nachdem ich von Axel Saalbach angefragt wurde, ob ich gerne den gemeinsamen Roman rezensieren möchte, sagte ich natürlich zu, denn die Thematik klang interessant.
Als ich den Roman anfing zu lesen, war mir nicht klar, dass es sich hier um eine Dystopie handeln würde, weswegen ich dann doch etwas überrascht war, als sich herausstellte, dass die Geschichte im Jahre 2193 spielt. An sich mag ich dystopische Romane, daher störte mich diese Tatsache nicht wirklich, aber es wäre dennoch ganz gut gewesen, wenn man vorher darauf hingewiesen worden wäre, damit man weiß, was auf einen zukommt. Verweilt man jedoch länger in diesem Buch, wird man eigentlich lediglich durch die Kapitelüberschriften daran erinnert, dass dieses Buch in der Zukunft spielt, denn an sich findet man wenig Inhalt, der darauf hinweist. Das mag damit zusammenhängen, dass Sveta, ihr Bruder Jan und ihr Vater in die abgelegenste Provinz entsendet werden, etwas mehr Fortschritt und Hinweis auf die Zukunft hätte ich mir jedoch dann schon gewünscht. Einzig Gleiter, mit denen die „Ausgestoßenen“ zwischen Berlin und Dunkeltann reisen können, zeigen uns, dass wir uns nicht mehr in unserer Zeit befinden.
Zu Beginn hatte ich so meine Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden, denn auch wenn die Charaktere relativ leicht zugänglich waren und trotz vorrangig russischer Namen relativ leicht auseinander zu halten waren, wurde ich mit der Story einfach nicht warm. Eventuell mag dies daran liegen, dass lange Zeit nicht wirklich viel passierte und die Geschichte nur so vor sich hinplätscherte. Wäre eine außergewöhnliche Kulisse vorhanden gewesen, so hätte ich dies ja noch nachvollziehen können, da man sich so erst einmal an andere Gegebenheiten gewöhnen muss. In diesem Fall hätte der Roman jedoch genauso gut zur heutigen Zeit in einer etwas primitiveren Ecke spielen können, denn von modernen Geräten oder ähnlichem war (bis auf die Gleiter) keine Rede. Das Leben im Dorf Dunkeltann ist tatsächlich eher primitiv, die Menschen haben nichts oder nur wenig zu essen und die Herrschaft von Svetas Vater ist grausam. Nach und nach wird die Geschichte dann aber interessanter und als wir die Kinder des Waldes (wie ich sie jetzt einfach mal nennen möchte), mehr auftreten, wird die Geschichte inhaltlich deutlich aufgewertet. Die Situation im Hause von Svetas Vater spitzt sich zu, denn sie versucht stets, sich aus dem Haus und in den Wald zu schleichen und muss dafür immer wieder neue Ausreden finden, da sie für ihren Vater nur die Dienstmagd mimen muss und keinerlei Freiheiten hat. Dadurch wird ihr Leben so manches Mal turbulenter, als man es annehmen würde und nach und nach entpuppt sich der wahre Charakter ihres Vaters. Aus einem Buch, welches ich zu Beginn noch weglegen wollte, entspann sich nach und nach eine Geschichte, die mich immer wieder zu fesseln wusste, weil ich unbedingt wissen wollte, wie sich die Situation für Sveta und die Waldkinder (darunter der Junge aus dem Titel) entwickelte.
Insgesamt kann ich euch diesen Roman dann also doch empfehlen, denn auch wenn ich lange brauchte, um mich hineinzufinden, mochte ich den Schreibstil von Anfang an sehr gerne und die Idee entpuppte sich dann doch noch als origineller, als ich es zu Beginn vermutet hätte. Von meiner Seite aus kann ich also doch noch eine Empfehlung aussprechen und euch schöne Lesestunden wünschen 🙂
Wertung: 4 von 5 Sterne
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