Inhalt 

Seelensammlerin Riley hat nach ihrem gelungenen ersten Auftrag erstmal Urlaub verdient und verweilt sich mit ihrem Hund Buttercup und ihrem Mentor Bodhi am Strand, an dem ihre Eltern die Flitterwochen verbrachten. Doch wie es häufig so ist, weilt das Glück nicht lange: Plötzlich erscheint ein riesiger Höllenhund und jagt der 12 jährigen einen gewaltigen Schrecken ein. Doch Riley wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht versuchen würde der Sache auf den Grund zu gehen, so macht sie sich also trotz Warnung ihres Mentors, auf die Suche nach dem Höllenhund. So landet sie schließlich beim Geistermädchen Rebecca, die nichts schöner findet als jedem einzelnen sein persönlich schlimmstes Leid noch einmal vor Augen zu führen. Und plötzlich bemerkt Riley, dass es garnicht so einfach ist Rebeccas abtrünnige Seele über die Brücke zu führen – ohne dabei selbst in der Dunkelheit zu versinken…

Zitate
„Es war der gleiche Ausdruck, den mein Gesicht manchmal trug, wenn ich mich in den Aussichtsraum schlich, mich in eine der Kabinen stahl, mich darin auf einem harten Metallhocker niederließ, meinen gewünschten Ort eingab und das Alltagsleben meiner Schwester und meiner Freunde auf der Erdebene verfolgte. Der Ausdruck einer unüberwindbaren Sehnsucht. Der Ausdruck, den Dein Gesicht annimmt, wenn Du begreifst, dass das, was Du am meisten auf der Welt geliebt hast, niemals Dir gehören wird.“

„>Mit Widerstand wirst Du niemals siegen, Riley. In diesem Fall erzeugt Widerstand nur weiteren Widerstand, wie meistens. Oder, in anderen Worten, das, wogegen Du Widerstand leistest, wird Bestand haben. Akzeptanz ist der einzige Weg.<„

„>Der freie Wille ist eine machtvolle Sache, Riley. Manchmal ist es der einzige Weg, Deine wahre Bestimmung zu erkennen. Allerdings erfordert es eine gewissen Portion an Vertrauen – in Dich selbst, in das Universum. Aber ich bin sicher, das weißt Du bereits.<„


Fazit 
„Im Schein der Finsternis“ ist der zweite Band der Tetralogie „Riley“ von Alyson Noel. Ich muss gestehen, nachdem ich von Band 1 (Rezension gibt’s hier) nur mäßig begeistert war, ging ich mit ziemlich gemischten Gefühlen an dieses Buch heran. Allerdings muss ich im nachhinein wirklich sagen: Ich war positiv überrascht! Nachdem Band 1 immer nur mäßig vor sich hinplätscherte und keine wirkliche Story aufwies, hatte Band 2 durchaus einen roten Faden aufzuweisen, die Geschichte war zwar recht kurz, dafür aber umso spannender, interessanter und mit einer gewissen „Moral“ durchzogen. Dieser Roman wies also eine deutliche Steigerung auf und begeisterte wieder mit einer tollen Geschichte, wie man sie als Evermore Leser eigentlich schon von der Autorin kennt. 

Riley scheint seit dem letzten Band erwachsener geworden zu sein, sie zickt nicht mehr soviel herum, ist weniger launisch und scheint viel eher zu wissen was ihr Weg ist und wohin sie will. Die 12 jährige hat jetzt mehr Struktur, mehr Persönlichkeit und weiß was ihre Aufgabe ist. Zwar besitzt sie immernoch ihren Sturkopf, allerdings wäre Riley auch nicht mehr sie selbst wenn man ihr den auch noch nehmen würde – und vorallem das macht sie irgendwie sympathisch. Sie setzt ihren Willen durch und tut was sie für richtig hält, ohne Rücksicht auf Verluste und auch wenn ihr daraus ein Nachteil entstehen könnte. Auf ihren Mentor Bodhi hört sie nach wie vor nicht, auch wenn ihr die guten Ratschläge so manches Mal von Nutzen sein könnten – aber das ist eben Riley.

Über Mentor Bodhi erfährt man in diesem Roman wesentlich mehr, auch sein Charakter wird tiefgründiger und bekommt eine eigene Persönlichkeit. Durch den Einblick in seine Gefühlswelt, die dem Leser im Laufe des Romanes gewährt wird, entwickelt sich der Charakter sehr zum positiven hin und man will ihn irgendwann garnicht mehr missen. Ich bin sehr gespannt wie es mit ihm im dritten Band weitergeht!

Prinz Kanta, ein Charakter der im Verlauf des Buches irgendwann auftritt, fand ich sehr interessant. Er ist dafür „verantwortlich“, dass dieses Buch nicht nur eine bloße Geschichte beeinhaltet, sondern den Leser durchaus auch zum nachdenken anregt – vorallem was das Thema Vergebung angeht. Diese Sequenzen fand ich überaus toll und auch nach dem beenden des Buches musste ich stellenweise etwas darüber nachdenken. Das Geistermädchen Rebecca spielt ihre ganz eigene Rolle in diesem Roman, sie hat schlimmes durchgemacht und versucht nun mit dem Konsequenzen zu leben – nicht gerade zum Vorteil der „Menschen“ um sie herum. Auch ihre Vergangenheit wird näher durchleuchtet und der Charakter wird dem Leser emotional gesehen, ein ganzes Stück näher gebracht als man es am Anfang vermuten würde. Trotz ihrer „bösen“ Rolle in dieser Geschichte kann man sie nicht hassen oder verurteilen, irgendwie tut sie einem einfach nur noch leid. 

Insgesamt konnte mich dieses Buch vollends überzeugen, es sprühte vor Charme, Spannung und Emotionen und ist durchaus auch für den älteren Leser geeignet – sofern dieser dazu neigt Bücher über 12 jährige zu lesen. 😉 Die Charaktere haben sich deutlich entwickelt und haben wesentlich mehr Tiefgang als man es nach dem „flachen“ ersten Band erwartet hätte, die emotionale Seite, die dieses Buch zumindest bei mir gerührt hat, macht es noch einmal lesenswerter. Riley beschreibt in „Ich-Form“, das Buch wurde in der Vergangenheitsform geschrieben, die Schrift ist ausreichend groß und deutlich lesbar. Die Formulierungen sind klar und verständlich, es werden keine Fremdwörter benutzt und die Kapitel sind ausreichend lang.

Wertung: 5 von 5 Sternen!

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