Inhalt

Auf Wunsch ihrer Todkranken Mutter kehrt Katherine „Kate“, mit ihrer Mutter in deren Heimatstadt Eden zurück und lernt dort den attraktiven und etwas seltsamen Henry kennen. Sofort fühlt sie sich auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen und bald offenbart sich ihr auch warum: Henry ist eigentlich Hades – der Gott der Untwelt und er macht ihr ein unwiederstehliches Angebot: Wenn Kate in der Lage ist, 7 Prüfungen zu bestehen und anschließend jeden Winter 6 Monate in Henry’s Reich verbringt, wird er das Leben ihrer Mutter verlängern…doch ist es das wert?


Zitate
„Manchmal irren wir uns in der Einschätzung dessen, was möglich ist und was nicht.“


Fazit
„Das göttliche Mädchen“ ist der erste Teil einer Trilogie der Autorin Aimee Carter. Bevor ich mich dazu entschloss, dieses Buch lesen zu wollen, stöberte ich auf so einigen Blogs und las so einige Rezi zu diesem Buch mit dem Ergebnis: Dieses Buch gehört wohl zu denen, über die man sich selbst ein Urteil bilden muss, denn die Meinungen gehen derart auseinander, dass man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Dementsprechend gespannt schlug ich also die erste Seite auf und wurde eingesogen in eine Welt voller Götter, griechischer Mythologie, Intrigen, Grausamkeiten, Krankheit, Trauer und zarten Gefühlen…

Gerade zu Beginn der Geschichte dreht sich Kate’s Leben vorallem um die Krankheit ihrer Mutter. Sie kümmert sich um sie, pflegt sie, versorgt sie und hofft jeden Tag auf’s neue, dass sie noch den nächsten Morgen erlebt. Kate’s Mutter ist sehr schwer an Krebs erkrankt, trotzt der Krankheit jedoch schon seit Jahren und Kate gibt für sie ihr komplettes Leben auf, was ihr jedoch nicht wirklich etwas ausmacht. Das Zusammensein mit ihrer Mutter ist ihr wichtiger als alles andere und so lernen wir Kate als sympathisches, verantwortungsvolles, selbstloses junges Mädchen kennen, dass das Wohl ihrer Mutter über alles andere stellt. Als sie dann durch Zufall Ava und Henry kennen lernt nehmen die Dinge ihren Lauf und durch diverse Umstände macht ihr Henry ein Angebot, dass sie nicht abschlagen kann – und verpflichtet sich zu 7 Prüfungen. Den ganzen Roman über habe ich eigentlich darauf gewartet, dass irgendwo irgendwie eine Prüfung zu Tage tritt, etwas, das sie aktiv bewältigen muss und das es zu bestehen gilt – doch Fehlanzeige. Etwas enttäuscht hat mich das ganze dann irgendwie schon, denn wozu wirbt man mit Prüfungen, wenn doch garkeine stattfinden? Am Ende klärt sich jedoch alles auf und ich als Leser fand diese „Lösung“ sehr viel genialer, als wenn man einfach 7 plumpe Prüfungen aufgestellt hätte, die Kate durchführen und bestehen müsste. Ihr dürft also wirklich gespannt darauf sein und lasst euch sagen: Damit habt ihr bestimmt nicht gerechnet 😉

Sämtliche Nebencharaktere des Romans sind sehr liebevoll aufgebaut, und gehören alle zum seltsamen Leben auf Eden Manor – dem Reich, in dem sich Kate den Prüfungen stellen muss und wo sie den Großteil des Romanes ihre Zeit verbringt. Das erstaunliche daran ist: Alle Bewohner von Eden Manor sind Tot – denn Hades ist der Gott der Unterwelt und der Herrscher über die Toten – nur Kate weilt unter den Lebenden. Henry/Hades ist hierbei jedoch auch außen vor – denn ein Gott kann schließlich nicht tot sein. Henry wirkt in der Regel sehr sympathisch, auch wenn man seine Motive manchmal nicht versteht und seine Handlungen manchmal doch etwas undurchsichtig bleiben – manche Dinge passen (zumindest meiner Ansicht nach) einfach nicht so richtig zusammen, irgendwann klärt sich dann aber doch noch alles auf und irgendwie ergibt dann auch alles einen Sinn – besser spät als nie! Außer Henry, Ava und Kate fand ich die Charaktere allerdings leider etwas flach und uneinprägsam gestaltet, weswegen ich bei mancher Erwähnung eines Namens  nochmal darüber nachdenken musste, wer eigentlich noch gleich gemeint war – da hätte man wesentlich mehr daraus machen können. Schade!

Die zarte Liebesgeschichte zwischen Kate und Henry gefällt (zu erwarten war sie ja schon anhand des Klappentextes),  und wirkt durch ihren holpernden Anfang, sowie Henry’s konstanten Gefühlen für seine ehemalige Frau Persephone realistischer, als es in manch anderem Jugendbuch der Fall ist. Hier entwickelt sich das ganze mehr und Kate muss so manches Mal auch mit Enttäuschung und Ablehnung fertig werden – ganz so wie im richtigen Leben. Das gefällt dem Leser – ohne Schadenfreude zu entwickeln – und bringt einen der Hauptprotagonistin ein ganzes Stück näher.

Die verschiedenen Räumlichkeiten wurden immer mal wieder etwas näher beschrieben, trotzdem hätte ich mir jedoch generell ausführlichere Schilderungen und Beschreibungen zu den einzelnen Räumen, Umgebungen und Personen gewünscht. Ich als Leser, die sich diese Dinge immer versucht bildlich vorzustellen, hatte dieses Mal dann doch ein paar kleine Schwierigkeiten mich zu 100% in diese Welt „hineinzudenken“, denn dazu fehlten mir hin und wieder einfach die „Bilder im Kopf“, die sich durch tolle Beschreibungen irgendwann entwickeln. Dies soll jedoch trotzdem keinen Punktabzug herbeiführen, denn irgendwie konnte ich dann doch darüber hinwegsehen und trotzallem die Geschichte genießen und das ist schließlich die Hauptsache. 

Begeistert hat mich an diesem Buch auch die Anteile der griechischen Mythologie: Zwar erfährt man nicht soviel wie Anfangs erhofft, doch der Inhalt macht Lust auf mehr und ich bin sicher, dass ich mir in den nächsten Tagen einfach mal ein bisschen etwas über die griechischen Götter zu gemüte führen werde – vielleicht finde ich so ja auch interessanten neuen Lesestoff?

Insgesamt war ich durchaus überzeugt von diesem doch etwas außergewöhnlichen Buch, die eher flachen Charaktere enttäuschten mich jedoch etwas, weswegen ich dem Buch leider einen Stern abziehen muss. 

Wertung: 4 von 5 Sternen!

Ein herzliches „Dankeschön“ an den Mira-Taschenbuch-Verlag für das Bereitstellen dieses Rezensionexemplares!
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