Inhalt
Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsstörungen werden seit Jahrzehnten mit Jean Ayres‘ Therapiekonzept erfolgreich behandelt. In dem Buch hat die US-Entwicklungspsychologin ihren Ansatz schlüssig und verständlich dargestellt. Die 5. Auflage wurde komplett aktualisiert und durch Fallgeschichten, Beispiele und Fotos noch anschaulicher gestaltet. Der Band richtet sich an Angehörige aller Berufsgruppen, die gesunde und lernbehinderte, verhaltensgestörte oder hirngeschädigte Kinder betreuen, eignet sich aber auch für Eltern und Familienangehörige. (Kurzbeschreibung von www.amazon.de)
Infos zum Buch
Verlag: Springer Verlag
Fazit
„Bausteine der kindlichen Entwicklung – Sensorische Integration verstehen und anwenden“ ist ein Fachbuch von A. Jean Ayres. Da ich nächsten Monat eine neue Stelle als Physiotherapeutin in einem Kinderzentrum antrete, suchte ich nach Fachliteratur in ebendiesem Bereich und wurde im Springer Verlag fündig. Freundlicherweise bekam ich ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt und möchte euch nun meine Erfahrungen damit berichten.
=> Gliederung
Das Fachbuch ist in 3 große Kategorien eingeteilt, die sich dann noch in weitere Unterkategorien gliedern. Die 3 großen Kategorien gliedern sich wie folgt:
I. Sensorische Integration und das Gehirn
II. Störungen der Sensorischen Integration
III. Was getan werden kann
Ich für meinen Teil finde diese grobe Gliederung sehr gut, denn sie gibt erst einmal einen Überblick über die behandelten Themen. Sucht man etwas bestimmtes, so kann man sich an diesen 3 Gruppen orientieren und dann weiter in die Tiefe gehen.
=> Fazit zu I. Sensorische Integration und das Gehirn
„Kapitel 1“ gliedert sich noch einmal grob in 3 große Untergruppen, die dann wiederum in viele kleine Kategorien eingeteilt werden, auf die ich jedoch gar nicht näher eingehen möchte. Kapitel 1 enthält also folgende 3 große Untergruppen:
1. Was ist sensorische Integration?
Auf etwa 16 Seiten erklärt uns die Autorin, was sensorische Integration eigentlich ist welche, Frühsymptome auftreten können und was genau passiert, wenn die sensorische Integration „schlecht“ ist. Außerdem bekommen wir recht eindrucksvoll geschildert, welche Schwierigkeiten ein Kind mit sensorischen Integrationsschwierigkeiten in der Schule haben kann und weswegen dies dazu führen kann, dass es sich selbst dumm oder schlecht in allerlei Dingen fühlt. Ich für meinen Teil fand dieses, eher einführende, Kapitel sehr gut, um sich überhaupt mal mit der Thematik anzufreunden und einen Einblick zu erhalten, um was es eigentlich im großen und ganzen geht. Besonders gut gefiel mir die Einführung zu Beginn des Kapitels, welche uns eine kurze Erläuterung darüber gibt, wie die verschiedenen Begriffe, die immer wieder verwendet werden, überhaupt gemeint sind. Daraufhin folgen kurze Erläuterungen zum Nervensystem, dem Gehirn, neuronalen Prozessen und Sinnesempfindungen im Allgemeinen.
2.Die Entwicklung der sensorischen Integration
In diesem Unterpunkt erhalten wir einen Einblick in die „normale“ Entwicklung eines Kindes in den ersten 7 Lebensjahren. Dabei machen wir Schritte vom 1. Lebensmonat an, betrachten gemeinsam mit der Autorin die verschiedenen „Sinne“ (Gleichgewichtssinn, Kraft- und Stellungssinn, Geruchs- und Geschmackssinn) und erfahren, wie sich die motorischen Eigenschaften (Greifen, Aufrichtung, Arme, Hände, etc.) innerhalb der ersten 7. Lebensjahre verändern. Dabei durchschreiten wir das 1. Lebensjahr komplett und schauen uns die einzelnen Monate ganz genau an – noch nie schien das lernen eines Säuglings im ersten Lebensjahr so enorm! Für uns Erwachsene sind viele Dinge alltäglich und in aller Regel ist uns nicht bewusst, das ein Säugling alles erst erlernen muss, was für uns schon „normal“ ist. Bei den verschiedenen Erläuterungen werden wir durch blaue Infotexte auf verschiedene Dinge aufmerksam gemacht, beispielsweise darauf, was auf diese Entwicklungsstufen später aufbaut, oder was passiert, wenn diese nicht so erfahren werden, wie sie sollten (siehe Bild).
3. Das Nervensystem von innen
Hier bekommen wir einiges über das Nervensystem, sowie dessen Funktionsweise verraten, ebenso die Bedeutung von Sinnenreizen und wie das Gehirn lernt, Sinnesinformationen zu integrieren. Ich für meinen Teil fand dieses Kapitel zwar sehr interessant, da es auch mir als „neurologisch eher versiertem“ Zeitgenossen stellenweise ein paar neue Informationen bot, jedoch habe ich ein wenig Zweifel, dass ein neugieriger Laie sich hier hindurchbeißen mag. Die Information ist zwar in einer gut verständlichen Sprache verfasst und auch die Fachbegriffe werden sehr gut erklärt, aber im großen und ganzen ist es eben sehr allgemein gehalten – was möglicherweise zum Überspringen einlädt. Trotzdem empfinde ich dieses Kapitel als sinnvoll, da einige grundlegende Informationen durchaus sehr wichtig für das Verständnis der Vorgänge im Gehirn sein können, die bei Sensorischen Integrationsstörungen stattfinden.
=> Fazit zu II. Störungen der sensorischen Integration
in deutlich mehr Unterpunkte, als das erste, nämlich in 6 Stück. Auf Grund des
Umfangs, den die Rezension sonst erreichen würde, möchte ich auf die jeweiligen
Unterpunkte dieses Mal nur ganz knapp eingehen.
Integrationsstörungen?
sensorische Integrationsstörungen? Ayres erklärt uns in diesem Kapitel nicht
nur, was man darunter denn eigentlich versteht – und zwar mit jeder
Menge Beispielen und ohne Verwendung schwieriger Fachbegriffe, sondern
ebenso, welche Symptome auftreten können, was die Ursachen davon sind und auf
welchen Ebenen sie sich bemerkbar machen. Spannend fand ich hier vor allem, wie
sie beschreibt, dass das Gehirn bei einer sensorischen Integrationsstörung
keineswegs geschädigt ist, vielmehr vergleicht sie es mit einer
Magenverstimmung, denn auch da können Organe etwas nicht richtig verarbeiten,
ebenso, wie es sich bei einer sensorischen Integrationsstörung verhält. Die
verschiedenen Stadien der Integration (1-4) erläutern plausibel, dass die
sensorische Integration ein Prozess ist, der aus Stadien aufgebaut ist und jede
auf die vorhergehende aufbaut bzw. mit den anderen verknüpft ist. Nur
wenn ein Stadium ausreichend abgeschlossen ist, kann das nächste
„erfolgreich“ angegangen werden“.
Gleichgewichtszystems
Dieser Unterpunkt macht deutlich, dass das Gleichgewichtssystem eine viel größere Aufgabe übernimmt, als uns eigentlich bewusst ist, was daran liegt, dass das Gleichgewichtssystem Verbindungen zu fast allen Teilen des Gehirns hat. Wir bekommen vereinfacht, aber gut verständlich erklärt, was es mit dem Gleichgewichtssinn überhaupt auf sich hat, wie er funktioniert, welchen Einfluss er beispielsweise auf Augen- und Nackenmuskulatur haben kann, oder auch auf die Muskulatur im Allgemeinen und den Körper. Ebenso erfahren wir etwas über Halte- und Gleichgewichtsreaktion und auch die Zusammenarbeit des Gleichgewichtssystem (=vestibuläres System) mit einem bestimmten Netzwerk im Hirnstamm wird genau erklärt und viele weitere Punkte, die uns die Rolle des Gleichgewichtssystems in unserem Leben sehr viel mehr verdeutlichen – sehr spannend!
3. Entwicklungsdyspraxie
Dieser Punkt verdeutlicht nicht nur, wie Kinder neue motorische Fähigkeiten erlernen können und weswegen manche Kinder Schwierigkeiten damit haben, sondern auch, welche Aspekte der Bewegung kombiniert werden müssen, damit eine Bewegung überhaupt reibungslos stattfinden kann. Anhand des Beispiels von „Todd“ erhalten wir einen guten Einblick darin, was es heißt, an einer Entwicklungsdyspraxie „zu leiden“ und können uns so viel besser vorstellen, wie sich dies für die Kinder äußert. Zusätzlich erhalten wir viele Informationen über die Koordination, die über das zentrale Nervensystem „programmiert“ wird und so dafür sorgt, dass beispielsweise Spinnen mit ihren 8 Beinen eine koordinierte Bewegung (laufen/krabbeln) ausführen können. Außerdem beinhaltet dieser Punkt einen tollen „Textkasten“, der verschiedene Tests zeigt, die man einfach mal ausprobieren kann – um nachvollziehen zu können, wie es Kindern mit sensorischen Integrationsstörungen ergeht – eine tolle Idee (ein Teil davon siehe unten)! Was ist eigentlich eine Entwicklungsdyspraxie? Nun, darunter versteht man eine Funktionsstörung des Gehirns, die die Verarbeitung verschiedener Sinnesinformationen behindert und so die Fähigkeit zur Bewegungsplanung nicht ganz so gut funktioniert, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Umgesetzt heißt das, dass Kinder eine Bewegung nicht „automatisieren“ und sie daher immer wieder „planen“ müssen, bevor sie sie ausführen können, ähnlich, wie wenn unsereins gerade neue Tanzschritte oder ähnliches erlernt. Trotzdem darf dies nicht mit einem Motorikproblem verwechselt werden! Ayres erklärt uns außerdem einige Kennzeichen für eine Entwicklungsdyspraxie sehr anschaulich und klärt uns über die Auswirkungen auf die Schulische Leistung auf. Besonders wertvoll empfand ich eine Tabelle, die ganz genau auflistet, welche Tätigkeiten ein Kind in einem gewissen Alter beherrschen sollte, die eine gewisse Bewegungsplanung erfordern. Auch wenn man sie nur als ungefähre Richtlinie nutzen kann, weil die Entwicklung eines jeden Kindes individuell stattfindet, ist sie zumindest ein Anhaltspunkt daran, ob die Entwicklung des Kindes einigermaßen normal verläuft.
Ein kleiner Einblick… |
4. Taktile Abwehr
„Taktile Abwehr… was ist denn das schon wieder?“ Taktile Abwehr ist, wenn ein Mensch auf Berührungsreize negativ und emotional reagiert und wenig „Hemmung“ besitzt. Stellt euch vor, ihr spürt jede Minute des Tages die Kleidung die ihr tragt, weil sich euer Körper nicht daran gewöhnt und keine „Hemmschwelle“ aufgebaut werden kann. „Nickys“ Geschichte, die wir im Beispiel lesen dürfen, zeigt recht deutlich auf, das es bedeutet, ein Kind mit Taktiler Abwehr zu haben… genau deswegen mag ich diese Beispiele so gerne, weil sie einen guten Einblick in den Alltag der Menschen geben, die unter bestimmten Dingen leiden. Dadurch versteht man viele Dinge deutlich besser, was besonders für Eltern und Interessierte in diesem Fall sehr von Vorteil ist. Auch hier gibt es wieder den oben erwähnten Textkasten „Sensorische Integration verstehen“, der es auch hier anhand von Beispielen erheblich erleichtert, sich in die Lage eines Kindes mit Taktiler Abwehr hineinzuversetzen – eine große Hilfe! Spannend finde ich auch den Absatz, in dem genau erklärt wird, was im Nervensystem vor sich geht und welche beiden Arten von Reaktionen auf taktile Reize es gibt, denn so erfahren wir nicht nur, wie sich jemand fühlt, sondern auch, was der Grund dafür ist! Ich als Therapeutin fand auch den Absatz über „Therapie“ sehr sinnvoll, besonders da diese so auch von Eltern angewendet werden können. Die Therapie beinhaltet in diesem Falle nichts, was man nicht ohnehin zuhause hat, oder in irgendeiner Form basteln kann – top! Wie in anderen Kapiteln findet sich auch hier zu Ende eine „Checkliste“, die es Eltern ermöglicht zu vergleichen, welche „Symptome“ oder Verhaltensweisen auf ihr Kind zutrifft, was ich sehr hilfreich finde. Natürlich hat man als Elternteil in aller Regel schon eine Diagnose erhalten (auch wenn das bei Sensorischen Integrationsstörungen eher schwierig ist), oder zumindest ein Gespräch mit Fachpersonal hinter sich und eine grobe Ahnung, unter was das eigene Kind leidet. Dennoch finde ich es sehr spannend, solche Checklisten zu nutzen. Auch Anregungen für die Eltern sind in diesem Kapitel zu finden, die den Umgang mit einem Kind mit Taktiler Abwehr deutlich erleichtern sollten.
5. Störungen der visuellen und auditiven Wahrnehmung
In diesem Unterpunkt wird, direkt auf der ersten Seite sehr gut erläutert, weswegen es schädlich für die Entwicklung des Kindes sein kann, wenn es zu früh lesen lernen „muss“ und um welche Erfahrungen es deshalb gebracht wird. Ich für meinen Teil finde, dass diese Erkenntnis viel öfter vorgebracht werden sollte, da gerade in der heutigen Zeit viele Eltern einen regelrechten Wettbewerb daraus machen, dass ihre Kinder zuerst laufen, lesen, rechnen o.ä. können. Sehr schade! Umso besser, dass in diesem Buch erneut darauf hingewiesen wird – top! Außerdem erfahren wir einiges über willkürliche Bewegungen und welche Arten der visuellen Wahrnehmung es gibt und was entscheidend dafür ist, dass die visuelle Wahrnehmung ideal funktioniert. Dafür ist nämlich die Zusammenarbeit zwischen Hirnstamm und Großhirnhälften Voraussetzung und genau diese bekommen wir sehr anschaulich und verständlich erklärt. Auch hier gibt es wieder einen Schaukasten, der Eltern Anregungen bietet, wie die visuelle Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder verbessert werden kann, was ich wirklich toll finde. Außerdem erfahren wir, was es mit den Ebenen der Hörverarbeitung auf sich hat und am Ende des Kapitels findet man erneut den Kasten „Sensorische Integration verstehen“, der es uns „gesunden“ Erwachsenen ermöglichen soll, sich besser in Menschen mit sensorischen Integrationsstörungen hineinzuversetzen.
6. Kinder mit Autismus
Was haben autistische Kinder mit Kindern zu tun, die unter einer sensorischen Integrationsstörung leiden? Das werden sich vermutlich viele Eltern und Leser fragen, doch genau diesen Punkt erklärt uns die Autorin in diesem Kapitel nicht nur sehr verständlich, sondern bringt auch noch das Beispiel der kleinen Marianne ein, was uns das ganze noch einmal verdeutlicht. Ebenso geht es um das Registrieren, Modulieren und Integrieren von Sinnesinformationen, was bei autistischen Menschen ein großes Problem darstellt. Wie in den Kapiteln zuvor bekommen wir hier auch kleine Therapieansätze, die das Arbeiten mit diesen Kindern erleichtern sollten – für Therapeuten, sowie auch die Eltern ein guter Ansatz, der zumindest die Startschwierigkeiten ein wenig hemmen sollte.
=> Fazit zu III. Was getan werden kann
„Was getan werden kann“ bildet den Abschluss des Buches (mit Ausnahme der Anhänge) und gliedert sich in lediglich zwei Unterpunkte:
1. Befundung und Behandlung
Dieses letzte Kapitel war für mich als Physiotherapeutin natürlich besonders interessant und speziell der Satz „Therapie nach den Prinzipien der sensorischen Integration ist ein natürlicher Prozess“ (Seite 190) gefiel mir ziemlich gut. Besonders deswegen, weil wir mit unserer Therapie nicht versuchen Wunder zu wirken, sondern den „normalen“ Prozess in Gang zu bringen und durch „natürliche“ Methoden auf den „Normalzustand“ zurückzubringen. Spannend fand ich an diesem Artikel besonders die Tatsache, dass bis zum 2. Weltkrieg noch niemand auf die Idee gekommen ist, dass die Umwelt tatsächlich die Entwicklung des Kindes, sowie seine Lernfähigkeit bestimmt, sondern vielmehr angenommen wurde, dass niemand letzteres steigern könne und dies von Geburt an vorgegeben sei. Erschreckend, wenn man sich das heute mal so vor Augen führt! Jean Piaget, ein Schweizer Psychologe war dann allerdings einer der ersten, der erkannte, dass dies ganz und gar nicht der Fall ist – zum Glück, muss man wirklich sagen. Schön ist auch die Überlegung, ob ein Kind überhaupt zur Therapie gehen muss, denn wenn sich „das ganze“ durch Bewegung reguliert, sei das doch überhaupt nicht nötig? Sehr schön erklärt Ayres im Punkt „10.2 Therapie nach dem sensorisch-integrativen Ansatz“, wieso eine Therapie dennoch sinnvoll sein kann und beantwortet damit eine Frage, die sich sicherlich schon so manche Eltern mit voranschreiten in dieser Literatur gestellt haben.
Auch die weiteren Unterpunkte wie „Die Befunderhebung“, „Therapeutische Atmosphäre“, „Therapeutische Aktivitäten“, und die Beantwortung der Frage „Warum hilft die Sensorische Integrationstherapie“ etc. empfand ich als sehr inspirierend und aufschlussreich, nicht nur für Therapeuten, sondern auch für Eltern.
„Felix Therapiestunde“ sowie auch „Roberts Therapiestunde“, zwei sehr schön beschriebene Beispiele, empfand ich als sehr wertvoll, da es zusätzlich zum Fachtext Beispiele aufzeigt, wie sie direkt aus der Therapie stammen könnten und so Eltern schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf gibt, was sie erwarten könnte. Dies gibt ein wenig mehr Sicherheit, zumindest würde es mir als Elternteil so gehen.
2. Was Eltern tun können
Wie erkennt man als Elternteil das Problem des eigenen Kindes? Wie hilft man seinem Kind, sich in der eigenen Haut wohlzufühlen, wie reagiert man bei emotionalen Krisen und – hat Bestrafung einen Sinn? All diese Fragen und noch viele weiteren werden auf etwa 17 Seiten ausführlich behandelt und den Eltern mit so manchem wertvollen Tipp ausgeholfen. Auch bei der Frage danach, welches Fachpersonal man am besten kontaktiert oder anspricht, wenn man die Vermutung hat, dass das eigene Kind unter einer sensorischen Integrationsstörung leidet, sind gegeben und auch einige Tipps gegeben, wie man die richtige Therapeutin findet. Speziell dieses letzte Kapitel empfinde ich als das wichtigste und am informativsten für interessierte Eltern. Auch wenn die spezifischen Informationen zum Thema auch interessant und lehrreich sein können, will wohl jedes Elternteil noch viel eher wissen, wie es dem eigenen Kind am besten helfen kann – verständlicherweise.
=> Fazit zu den Anhängen A,B,C, D
an Informationen für uns bereit:
und auch nicht wirklich gelesen habe.
spannendsten, von den Anhängen her, denn hier werden Anregungen und
Ideen geboten, um die sensorische Integrationstherapie umsetzen zu können.
Dabei werden die Utensilien nicht nur benannt, sondern auch genau erklärt wie
sie funktionieren, und welchen gewünschten Effekt die Nutzung ausübt
(wobei es sich hierbei häufig um frühkindliche Bewegungsmuster handelt,
die angesprochen werden sollen). Etwas enttäuschend fand ich hierbei die
Tatsache, dass gerade Mal 2 Therapiegeräte genannt werden
– eigentlich hätte ich etwas mehr erwartet. D: Fragen von Eltern – und
die Antworten
über die wichtigsten Punkte der sensorischen Integration und gibt
Antworten auf Fragen über bestimmte Verhaltensweisen von Kindern. Der
Anhang ist wirklich toll gestaltet – kurz gefragt, kurz beantwortet.
kleines Glossar mit Begriffserklärungen.
Komplettfazit
Nach dem durcharbeiten dieses Buches muss ich sagen, dass mir sehr oft aufgefallen ist, dass hier nur die Ergotherapeuten angesprochen werden, von Physiotherapeuten, die ebenfalls in diesem Gebiet arbeiten jedoch nur selten die Rede ist. Dies empfand ich zwar als ein wenig schade, kann aber gut und gerne damit leben. Ich für meinen Teil kann dieses Fachbuch nur aus Physiotherapeutischer Sicht beurteilen, da ich keine eigenen Kinder habe und somit auch nicht beurteilen kann, ob sich ein Elternteil ausreichend informiert fühlt. Dafür, dass es sich hier vorrangig um ein Fachbuch handelt, finde ich die Art und Weise der Autorin, verschiedene Dinge zu beschreiben, sehr schön, denn sie versucht alles mit Beispielen zu verdeutlichen und zu untermalen, sodass man die Sensorische Integration wirklich verstehen kann und so auch ein wenig mehr nachvollziehen kann, wieso das Leben damit phasenweise nicht ganz so einfach ist. Sie bemüht sich sehr, alle Unklarheiten aus dem Weg zu schaffen und den Eltern die Hilfe anzubieten, die sie brauchen um ein klein wenig mehr Verständnis für ihre Kinder zu haben, außerdem, gibt sie hilfreiche Tipps für dem Umgang und das Lernen mit den Kindern. Die Schaukästen und Elterninformationen sind sehr hilfreich und die vielen Bilder untermalen den Text passend. Für Eltern, die die Thematik interessiert mag dies möglicherweise dennoch ein wenig schwere Kost sein, besonders wenn man keinerlei Erfahrung mit solch einer Thematik hat – unabhängig davon bin ich aber der Meinung, dass man sich sehr gut in dieses Buch hineinarbeiten kann – auch wenn es ein Weilchen dauert. Ich für meinen Teil fand dieses Buch aus therapeutischer Sicht außerordentlich spannend und auch informativ. Da ich schon früher in einem therapeutischen Kinderzentrum gearbeitet habe, empfand ich diese zusätzliche Information durch das Buch als sehr hilfreich für zukünftige Fälle und ich bin sicher, dass ich es noch so das ein oder andere Mal als Gedankenstütze aus dem Regal holen werde. Insgesamt kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen, sowohl für Physiotherapeuten, die mit Kindern arbeiten, wie auch für Eltern.
Wertung: 5 von 5 Sterne
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