Inhalt
Clara ist anders, als die anderen Mädchen: Sie ist zu einem Viertel ein Engel, ihre Mutter zur Hälfte. Ihr Vater jedoch ist ein Mensch. Als Clara das erste Mal eine Vision hat, zieht die Familie alle Register und zieht kurzfristig um: An den Ort, an dem Clara’s Vision Wirklichkeit werden soll, eine Bewährungsprobe für Engel…
Zitate
„Sie war verrückt. Das war die einzige Erklärung, die einen Sinn ergab. Meine Mutter, die mir bis dahin als die beste von allen Müttern erschienen war, meine ureigene Version der Gilmore Girls, meine Mutter mit dem wunderschönen rostroten Haar und der herrlich taufrischen Haut und dem schrägen Sinn für Humor, meine Mutter, um die mich alle meine Freunde und Freundinnen beneideten, war in Wirklichkeit total verrückt, eine Wahnsinnige.“
„Zeit ist ein seltsames Etwas. Manchmal zieht sie sich endlos in die Länge. Wie die Französischstunde in der Schule. Ein andermal rast sie vorbei, die Tage sausen dahin. Einmal, in der ersten Klasse, hatte ich solch ein Erlebnis. Ich stand auf dem Spielplatz der Grundschule, in der Nähe vom Klettergerüst, und ein paar Drittklässler liefen vorbei. Sie kamen mir riesig vor. Eines Tages, in weit, weit entfernter Zukunft, so dachte ich in dem Moment, werde ich auch in der dritten Klasse sein. Das war vor gut zehn Jahren, aber es fühlt sich an die zehn Minuten.“
Erster Satz des Buches
„Am Anfang ist da ein Junge, der unter den Bäumen steht.“
Fazit
„Unearthly – Dunkle Flammen“ ist ein Roman von Cynthia Hand. Eigentlich bin ich, was Romane mit Engeln angeht, immer ein bisschen skeptisch. Wer sich meine Rezensionsliste anschaut (und meinen SuB) erkennt wahrscheinlich, dass mein Interessengebiet hauptsächlich auf der Seite der Vampire liegt, trotzdem bin ich immer wieder an anderen Fabelwesen interessiert, was mich letztendlich auch dazu brachte, mich für die Leserunde für diesen Roman bei Lovelybooks zu bewerben.
Die Geschichte beginnt direkt damit, dass wir an Claras Vision teilhaben dürfen und uns ein bisschen fühlen dürfen, als ob wir diese Vision selbst hätten. Im Kapitel danach berichtet Clara ihrer Mutter direkt von dieser Vision und die beiden rätseln, was es damit auf sich haben könnte. Clara begegnet uns als nettes, sehr hübsches Mädchen, dass ihrer Aufgabe als Engel offen entgegensteht, gespannt auf die Aufgaben, die das Leben so mit sich bringt. Mit ihrer Mutter versteht sie sich blendend, auch wenn diese oftmals alle Fragen, die Clara zum Thema „Engel sein“ hat, abwiegelt und ihr so ausweicht. Kurz nachdem Clara in etwa eine Ahnung hat, wo sie die Vision hinführen wird, zieht die Familie um: in ein wunderschönes Haus in der Nähe des Waldes, fernab vom alten Zuhause. Als Clara dort schließlich Christian kennen lernt, den Jungen aus ihrer Version, ist sie direkt hin und weg: Er ist außerordentlich hübsch. Trotzdem versucht sich vorrangig auf ihre Aufgabe zu konzentrieren und ihn besser kennen zu lernen – natürlich rein „geschäftlich“.
Wendy, die Clara direkt am ersten Schultag kennen lernt, stellt sich schon bald als nette, zuverlässige Freundin da, die Clara den schweren Einstieg an der neuen Schule etwas erleichtern will. Sie wirkt wie ein nettes, unschuldiges Mädchen vom Lande und war mir von Anfang an äußerst sympathisch!
Tucker, Wendys Bruder, scheint Clara von Anfang an nicht besonders gut leiden zu können und die beiden stacheln sich gegenseitig immer wieder an. Als Wendy in den Ferien in Urlaub fährt und Claras Geburtstag genau in diesen Zeitraum fällt, „schenkt“ sie ihr einen Tag mit Tucker, der ihr die Gegend zeigen soll und sie aus dem Haus heraus holen soll – damit sie nicht immer nur frustriert herum sitzt und sich langweilt. Dabei kommen sich die beiden rasch näher, freunden sich an und verstehen sich von Tag zu Tag besser. Ich persönlich fand Tucker richtig toll, er hat sich so große Mühe gegeben Clara einen schönen Tag zu bereiten und es wird immer deutlicher, wie sympathisch der gute sein kann – wenn er die gemeine Fassade einmal ablegt.
Angela, ebenfalls eine Freundin von Clara, ist mir Anfangs etwas suspekt, stellt sich aber recht schnell als total sympathisch, wissbegierig und etwas mysteriös heraus. Schnell lüften sich die Geheimnisse zwischen Clara und Angela und heraus kommt dabei eine wunderbare Freundschaft. Die beiden sind füreinander da und können sich alles anvertrauen – ein wahrer Segen für Clara, die sonst vor jedem alles geheim halten muss.
Christian, die Hauptperson in Claras Vision, wirkt wie der typische Schul-Star: Perfekt, gottgleich, unglaublich hübsch und natürlich ist er auch mit der Schulschönheit überhaupt zusammen: Kay. Christian und Kay sind DAS Traumpaar der Schule, ein Grund mehr, wieso Kay Clara von Anfang an hasst: Sie spürt das Interesse an ihrem Freund. Christian war mir von Anfang an irgendwie zu glatt, zu perfekt um wahr zu sein. Aus diesem Grund fand ich ihn zwar nicht minder sympathisch, wartete jedoch immer darauf, dass das ganze einen Haken hat, irgendetwas passiert, er irgendwie aus dieser Fassade herausbricht… ihr dürft gespannt sein, ob ich Recht hatte 😛
Die Geschichte an sich, mit Engeln, guten Engeln, bösen Engeln, vielen Geheimnissen und einem Mädchen, dass immer versucht das richtige zu tun – das alles gefiel mir im Grunde sehr gut. Das Buch lies sich flüssig lesen und konnte auch fesseln – einzig das Ende gefiel mir nicht so gut. Der Spannungsbogen war da, das Ende erträglich, kein schlimmer Cliffhanger, der uns nach dem nächsten Band lechzen liese, aber das Interesse durchaus doch schürte. Trotzdem blieben zuviele Fragen offen, wichtige Dinge wurden nicht geklärt und vermutlich auf den nächsten Band geschoben – die man jedoch bis zum erscheinen des nächsten Bandes wieder vergessen hat. Außerdem waren mir manche Dinge einfach von Grund auf eher unklar, einiges hätte mehr umschrieben werden können und kamen zu plötzlich um Sinn zu ergeben. Trotzdem freue ich mich auf Band 2 und vergebe 4 Sterne an diesen Roman.
Wertung: 4 von 5 Sternen!
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