Inhalt
Die Regierung hält die paranormalen Wesen in Reservaten fest – denn dort bedrohen sie niemanden und können unter Kontrolle gehalten werden. Die Menschen fürchten sich vor diesen Wesen und deswegen haben die Magier beschlossen, ihrem Treiben einhalt zu gebieten. Feenwesen Kira, die mit ihren Freundin Nick (Vampir) und Elly (Wassernymphe) in einer WG wohnt, hasst den Drahtzieher der Aktion, Magier Cian, ganz besonders und wünscht ihm den Tod. Als er eines Nachts tatsächlich umgebracht wird, entwischt seine Seele aus seinem Körper und nistet sich ausgerechnet in Kiras Kopf ein. Da sie ihn so schnell nicht mehr los wird, muss sie sich mit ihm auseinandersetzen und merkt bald… SO schlimm ist er gar nicht.. eigentlich ist er ihr ja sogar recht sympathisch!
Zitate
„Pooka wedelte fröhlich mit dem Schwanz, dann löste er sich in Rauch auf und verwandelte sich in etwas kleines Gelbes, stacheliges mit grünen Blättern am oberen Ende. Kira traute ihren Augen kaum. Das konnte unmöglich Pooka’s ernst sein! >Eine Ananas?<, fragte sie. >Komm schon, Pooka, ich kann nicht den ganzen Tag mit einer Ananas unterm Arm herumlaufen. Ich brauche meine Hände und außerdem sieht es dämlich aus.< Die Ananas erbebte vor Lachen, dann sprossen am unteren Ende vier astähnliche Beinchen heraus. Ehe Kira sichs versah, hatte die Ananas sich erhoben und lief im Kreis um sie herum.“
„Namen haben macht über einen. Wer seinen Namen laut ausspricht, gibt damit einen Teil seiner Persönlichkeit preis.“
Erster Satz des Buches
„Wenn man ein Magier ist, die Geheimnisse des Universums entschlüsseln kann und die verborgenen Kräfte der Erde zu nutzen weiß, neigt man dazu, arrogant zu werden.“
Fazit
„Verräter der Magie“ ist ein Roman der Autorin Rebecca Wild. Als ich vor einiger Zeit auf den Roman aufmerksam wurde, war ich recht schnell von der Geschichte überzeugt und fragte direkt bei der Autorin an, ob es möglich sei, mir ein Rezensionsexemplar zukommen zu lassen. Rebecca sagte mir sofort eines zu und schon bald durfte ich das Exemplar in meinen Händen halten.
Im Prolog stoßen wir direkt auf den Magier Cian, der gerade in seinem Schlafzimmer erschossen wird. Durch einen Zauber schafft er es, seine Seele von seinem Körper loszueisen und sucht kurz darauf natürlich direkt eine neue Bleibe für sein körperloses ich. Zu dumm, dass er ausgerechnet in Kira einen geeigneten Körper zu finden scheint, denn Kira hasst den Magier abgrundtief – immerhin ist er mit Schuld daran, dass jedes paranormale Wesen dazu gezwungen ist, einen Eisenreif zu tragen und in speziellen Reservaten zu wohnen! Cian wirkte am Anfang sehr überheblich, arrogant und unsympathisch, im Verlauf des Romanes lernen wir ihn jedoch kennen und werden wieder einmal belehrt: beurteile nie jemanden danach, wie er auf den ersten Blick zu sein scheint, sondern lerne ihn kennen und DANN kannst Du urteilen. Cian bekommt durch Kira’s Gedanken, durch ihr Leben und auch durch ihr Handeln einen besseren Einblick in das Leben der Paranormalen, was ihn zwar nicht dazu bringt, seine Meinung grundsätzlich zu ändern – sie jedoch etwas zu überdenken – vielleicht ist es also sowas wie Schicksal, dass sich ein mächtiger Magier ausgerechnet den Körper eines Feenwesens sucht, bzw. genau dort „zugehörig“ erscheint… Cian konnte mich mehr als einmal zum lachen bringen und das nicht nur wegen den Konversationen mit Kira, die oft sehr spritzig und heftig ausfielen – auch seine Gedankengänge gefielen mir sehr und machten Cian zu einem Charakter, denn man mit der Zeit einfach lieb gewinnen musste.
Kira, die in ihrem Leben immer nur unterdrückt wurde, weil sie als Feenwesen geboren wurde, entpuppt sich als starke Persönlichkeit, nett und sympathisch aber mit einem unglaublich beißenden Humor. Genau diese Tatsache führte jedoch dazu, dass ich das Mädchen sofort in mein Herz schloss und die meisten ihrer Aussagen, Gedanken und Gefühle relativ schnell nachvollziehen konnte. Trotz ihrer Vergangenheit wirkt sie keineswegs verbittert, sie kämpft für ihr recht und ihren Willen und versucht alles menschenmögliche um Cian wieder los zu werden. Irgendwann merkt sie jedoch, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist, einen der mächtigsten Magier überhaupt im Kopf zu haben und es bauen sich leichte Gebilde von Sympathie auf, die sich recht schnell in eine zarte Freundschaft umbauen. Auch wenn Kira es nicht zugeben kann, merkt man als Leser recht schnell, dass sich von ihrer Seite aus auch zärtliche Gefühle anbahnen – versteht Kira aber auch da vollkommen. Das Verhältnis der beiden wirkt interessant und ich als Leser musste mir manchmal in Erinnerung rufen, dass Kira alleine unterwegs war und Cian nur in ihrem Kopf mitnahm – manchmal war’s ja doch etwas verwirrend!
Insgesamt fand ich die Geschichte richtig toll, es fehlt weder an Story, noch an Action, Gefühle findet man jede Menge und auch die perfekte Portion Humor wird einem geboten. Kira’s „Hausdämon“ Pooka fand ich besonders toll, er war einfach immer da und kümmerte sich um Kira, auch wenn er ihr das Leben manchmal etwas schwerer machte, als es notwendig gewesen wäre (-> siehe das Zitat mit der Ananas – ich fand’s ja herzallerliebst). Auch Kiras Mitbewohner Nick und Elly fand ich irgendwie toll, auch wenn die beiden eine eher untergeordnete Rolle in dieser Geschichte spielen. Gute Freunde braucht doch jeder! Die Story um die unterdrückten Paranormalen Wesen empfand ich als neu, einzigartig und als etwas bisher unbekanntes, besonders weil die Magier – die meiner Ansicht ja auch eher zur Kategorie des Paranormalen gehören – dies deichseln und Regeln aufstellen, die auch die Menschen zu befolgen haben, wenn sie den Schutz der Magier weiterhin genießen wollen.
Auch die Begegnung von Kira mit der Königin der Feenwesen fand ich sehr spannend und interessant, hier prallen Welten aufeinander und so manches Mal erwischte ich mich dabei, wie ich die Luft anhielt, weil ich mitfieberte! Wie jeder Roman endet auch dieser natürlich mit einem Showdown, der einen gespannt auf den nächsten Band der Geschichte warten lässt – denn so schnell sollte es mit Kira und Cian nicht vorbei sein!
Die Autorin hat einen wunderbaren Sprachstil und tolle Beschreibungen, sodass man sich als Leser direkt und ohne große Mühe in diese besondere Welt eindenken und -fühlen kann. Die Kapitel sind von ausreichender länge und die Schrift ist ausreichend groß abgedruckt.
Wertung: 5 von 5 Sternen!
Schreibe einen Kommentar