Inhalt
Die 17-jährige Phoenix ist ein Savant – ein Mensch mit übersinnlichen Fähigkeiten. Seit ihrer Geburt lebt sie bei kriminellen Savants und muss ihre Gabe für die finsteren Machenschaften ihres Anführers einsetzen. Phoenix, die meist Phee genannt wird, ist in der Lage, das Zeitempfinden im Gehirn der Menschen zu manipulieren – was ihr die Diebstähle, die sie ihm Auftrag ihres Anführers begehen muss ungemein erleichtert. Eines Tages soll sie Yves Benedict bestehlten, was sich jedoch als schwieriger herausstellt als erwartet, denn Yves kann nicht nur ihre Gabe wahrnehmen und ihr den Diebstahl so vereilten: er ist auch nochi ihr Seelenspiegel. Ein Seelenspiegel ist das perfekte Gegenstück eines Savants, quasi der perfekte Partner also – und immer auch ein Savant. Als Yves das erkennt, versucht er Phee aus den Fängen ihres Anführers zu befreien, doch der Anführer selbst will sich der besonderen Verbindung zwischen Phee und Yves bedienen – was die Sache maßgeblich erschwert…
Zitate
„Er irrte sich gewaltig; er war derjenige, der mir Feenglanz anbot, Peter Pan wollte mich für ein Happy End ins Nimmerland der Seelenspiegel bringen. Aber er kam zu spät. Gestern Abend war ich erwachsen geworden und wusste jetzt, dass solche Träume nicht existierten; meine Realität war ein Leben mit den geldgierigen Piraten von Captain Hook und nicht, heile Welt im Baumhaus zu spielen.“
Erster Satz des Buches
„Der Junge schien das perfekte Opfer zu sein.“
Fazit
„Saving Phoenix“ ist der zweite Band der „Die Macht der Seelen“ Trilogie von Joss Stierling. Kaum dass ich den ersten Band ausgelesen hatte, gierte ich auch schon nach Band 2. Anfang November diesen Jahres sollte er auch endlich erscheinen und schon bald darauf schlug ich die erste Seite auf und begann zu lesen.
Direkt zu Beginn der Geschichte soll Phee einen Jungen namens Yves Benedict ausrauben: Was sie jedoch nicht weiß: Yves ist ebenfalls ein Savant und kann ihre Gabe (das Zeitgefühl der Menschen um sie herum zu manipulieren) spüren – doch nicht nur das. Er ist ebenfalls ein Savant. Als er merkt, dass er manipuliert wird, vereitelt er ihre Pläne, indem er das Diebesgut einfach in Flammen aufgehen lässt und Phee muss ohne Beute nach Hause zurückkehren. Bei ihrem Anführer stößt sie damit natürlich nicht gerade auf Begeisterung und wird erneut auf den Jungen angesetzt – vor allem deswegen, weil Phee ihm nicht die Wahrheit sagt; zu groß ist ihre Angst vor einer Bestrafung. Phee begegnet uns als interessantes junges Mädchen, dass zwar gerne stiehlt, unter dem Zwang dem Seher (ihrem Anführer) zu dienen jedoch leidet. Sie fühlt sich unterdrückt, weiß jedoch nicht, wie sie dem ganzen entkommen soll. Im Laufe des Romanes lernen wir Phee natürlich immer besser kennen und bemerken, dass hinter ihrer stellenweise abweisend erscheinenden Fassade ein verletztes Mädchen steckt, dass schon früh gelernt hat niemandem zu vertrauen. Als Yves und seine Familie versuchen dem Mädchen zu helfen, weiß sie nicht wie ihr geschieht und kann nicht recht glauben, dass jemand einfach so versucht ihr zu helfen. Nach und nach muss sie jedoch der unglaublichen Anziehungskraft ihres Seelenspiegels nachgeben und versuchen das zu tun, was sie am wenigsten kann: jemandem vertrauen.
Yves Benedict begegnet uns als aufopfernder und lustiger junger Mann, der alles tut um seinen Seelenspiegel aus den Fängen des kriminellen Anführers zu befreien. Doch nicht nur Phee gegenüber benimmt er sich so, auch seine Familie ist ihm sehr wichtig und das Zusammenleben der Benedicts ist so wunderbar, dass es sich jeder von uns wünschen würde. Insgesamt scheinen die Benedicts generell wundervolle Menschen zu sein, nett, lustig, interessant, aufopfernd und bereit, einen völlig fremden Menschen in die Familie aufzunehmen – denn ein Seelenspiegel gehört gleich zur Familie! Auch Sky und Zed aus dem ersten Band der „Macht der Seelen“ Trilogie begegnen und wieder und ich persönlich freute mich über diese Begegnung ganz besonders!
Im Gegensatz zum ersten Roman (den man meiner Ansicht nach gelesen haben sollte, bevor man diesen Roman beginnt), fand ich den Einstieg in die Geschichte eher gewöhnungsbedürftig: Statt eines Familien- und Schullebens wie Sky es führte, führt Phee ein äußerst seltsames Leben in einer Art Clan, muss stehlen und macht dies auch noch gerne! Durch ihr abweisendes und schon fast auf „überleben gedrilltes“ Verhalten, wirkt sie ein wenig abweisend und arrogant, blickt man jedoch hinter die Fassade, merkt man schnell, dass sie dies wirklich nur tut um irgendwie am Leben zu bleiben – denn der Seher verteilt harte Strafen, wenn jemand versagt. Als Yves dann öfter auf den Plan tritt, bekommt die Geschichte dann mehr Schwung und einzig die Tatsache, dass Phee trotz ihrer Vertrauensproblematik auf einmal recht schnell „Schatz“ und ähnliche Kosenamen für Yves verwendet, war mir dann doch etwas suspekt.
Die Beschreibung des Lebens, das Phee immer führen musste wurde für mich erst im Laufe der Geschichte interessant, aus diesem „Clan“ lernt man aber nur wenige Leute wirklich kennen, bzw. es treten nur wenige Leute auf. Darunter Unicorn und Dragon, zwei Handlanger des Sehers, die ihm besonders nahe stehen. Bei Unicorn kam ich einfach irgendwie nicht drumherum, ständig an Capricorn von Tintenherz zu denken – diese Namensähnlichkeit konnte ich einfach nicht übersehen (ich weiß, ein Unicorn ist ein Einhorn.. trotzdem!). Sehr interessant fand ich auch die Fähigkeiten von Unicorn, Dragon, dem Seher und den Mitgliedern von Yves Familie!
Insgesamt konnte mich der zweite Band von „Die Macht der Seelen“ dann auch überzeugen, Band 1 gefiel mir aber – wie es seltsamerweise meistens ist – dann doch ein bisschen besser.
Was die Sprache und den Stil der Autorin angeht, so knüpft dieser Roman absolut an den ersten Band an, auch die Kapitel sind in einer angenehmen Länge gehalten, sodass man immer wieder zwischendurch mal mit dem Lesen aufhören kann (wenn man will), wenn andere Dinge die Aufmerksamkeit fordern.
Wertung: 4 von 5 Sternen!
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