Inhalt
Mia ist 9 Jahre alt und hat es in der Schule nicht leicht. Weil sie ein bisschen schüchtern ist und oft weint, wird sie von den anderen Kindern schikaniert und weiß sich nicht so recht zu wehren, bis sie durch einen Zufall Serafina kennenlernt. Serafina unterstützt sie tatkräftig, steht ihr bei allem zur Seite und plötzlich traut sich Mia Dinge zu sagen, die sie sich sonst nie gewagt hätte. Doch außer ihr weiß niemand von Serafina: Denn sie ist eine Maus. Und außer Mia kann sie niemand sehen…
Zitate
„Gerade versuchte Mia sich schluchzend aufzurichten, da blickte sie in ein paar blanke Knopfaugen. Sie öffnete den Mund und wollte vor Schreck aufschreien. Ein winziges graues Händchen – nein, ein Pfötchen war es – legte sich vor ein kleines Gesicht. Ein klitzekleines Schnäuzchen spitzelte sich zu einem „Pssst!“, wobei die schwarzen Äuglein freundlich blinzelten.“
Erster Satz des Buches
„>Aua!<, schrie Mia auf.“
Fazit
„Mia & Serafina“ ist ein Roman der Autorin Kerstin Michelsen, von der ich nun schon den dritten Roman gelesen habe. Nachdem ich vorgestern „Sushi oder Labskaus“ (Rezension gibts *hier*) der Autorin beendet hatte und hellauf begeistert war, so war ich doch gespannt, wie mir ein Kinderbuch aus der Feder derselben Autorin gefallen würde.
Zu Beginn der Geschichte begegnet uns die kleine Mia, ein eher schüchternes, stilles Mädchen, dass auf Grund der Tatsache, das sie öfter mal in Tränen ausbricht, oft gehänselt und gepiesakt wird. Dass die Kleine nur deswegen weint, weil sie die Attacken der anderen Kinder nicht mehr erträgt, kommt den Bengeln natürlich nicht in den Sinn und so erfolgt dieses Spiel tagein, tagaus. Hin und wieder sorgt der „große“ Nachbarssohn Johann dafür, dass Mia aus einer misslichen Lage befreit wird, ständig kann er jedoch auch nicht vor Ort sein und so leidet Mia sichtlich unter der Situation. An einem besonders schlimmen Tag, als Mia von einem Klassenkameraden ein Bein gestellt bekommt und ins Gebüsch fällt, glaubt sie kurz ein Mäuschen zu sehen, welches die Fingerchen vor die Schnauze hält und sie auffordert leise zu sein (siehe Zitat). Als Mia schließlich etwas mitgenommen nach Hause kommt, kann sie nurnoch an das Mäuschen denken und kurz darauf macht sie sich erneut auf den Weg Richtung Bushaltestelle. Dort erhofft sie sich im Gebüsch eine Antwort auf die Frage, ob sie sich das alles nur eingebildet hat und wird schließlich fündig. Aufgemuntert nimmt Mia das kleine Mäuschen, das sich als Serafina vorstellt, mit nach Hause und von nun an ändert sich alles grundlegend.
Durch Serafina lernt Mia endlich, nicht mehr so schüchtern zu sein und sich zu wehren, wenn sie schikaniert wird. Außerdem beginnt sie sich für andere einzusetzen, was ihr natürlich so einige Pluspunkte bei ihren Mitschülern einbringt.
„Mia & Serafina“ ist eine wunderschöne Geschichte für jung und alt, denn sie zeigt uns, dass wir uns nicht immer alles gefallen lassen müssen um akzeptiert zu werden und dass man sich manchmal nur etwas trauen muss um Gerechtigkeit zu erlangen. Nicht immer muss man klein beigeben und die anderen gewinnen lassen, manchmal ist es einfach an der Zeit den Mut und den Kämpferwillen auszupacken und für seine Meinung einzustehen oder die schwächeren, die sich selbst nicht wehren können, zu beschützen. Oftmals glauben wir, dass wir um unserer Selbst willen nicht akzeptiert werden, dabei sind es manchmal unsere Handlungen oder unser Schweigen, die uns zu einem leichten Ziel machen. Serafina gibt der kleinen Mia in dieser Geschichte das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen, dass ihr die vielen Sticheleien ihrer Mitschüler genommen haben und zeigt ihr was es heißt eine richtige Freundin zu sein oder zu haben – und wenn sie noch so klein ist.
Ich als Kind hätte mich wahnsinnig glücklich schätzen können, wenn ich eine MDL gehabt hätte (was das heißt? Lest es nach 😉 – in „Mia & Serafina“!), auch wenn ich eigentlich eine schöne Kindheit hatte. Besonders in Mia’s Schüchternheit konnte ich mich selbst wiedererkennen, denn auch ich war damals viel zu scheu um fremde Menschen anzusprechen, und schob oft meine Eltern vor.
Ich persönlich finde dieses Buch wunderbar geeignet, um vorallem schüchternen Kindern im Grundschulalter einen Anreiz zu geben, sich mehr zu öffnen und aus sich heraus zu gehen, für alle anderen Kinder dient diese Geschichte natürlich auch als spannende Unterhaltung mit Lerneffekt.
Normalerweise äußere ich mich nicht über die Cover der Bücher, die ich lese, aber das Titelbild von Mia & Serafina fand ich absolut knuffig und sehr ansprechend – ich bin sicher, dass auch Kinder und junggebliebene Erwachsene große Freude mit diesem Büchlein haben werden!
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Schreibe einen Kommentar