Inhalt

Lena ist vor ein paar Wochen erst mit ihrem Freund Ron nach Berlin gezogen und setzt dort ihr Studium als Grafikerin fort, während sie nebenbei in einer schicken Werbeagentur jobbt. Als sie ihren Freund Ron inflagranti mit ihrem Chef Jörg erwischt, zerbricht ihre Welt in 1000 Scherben und sie flieht Hals über Kopf aus der gemeinsamen Wohnung. Verwirrt und gedemütigt streunt sie durch Berlin, bis sie durch Zufall Maureen zu Hilfe kommen kann, die ihr daraufhin ein großzügiges Angebot unterbreitet: Lena soll die ältere Dame nach Mallorca begleiten und dort einige Zeit bei ihr wohnen, bis sich die Wogen etwas geglättet haben und Lena wieder besser mit ihrem Leben klarkommt. Als sie sich in Mallorca gerade zurechtgefunden hat, platzt Marcel in ihr Leben – den sie ja eigentlich gar nicht leiden kann…



Erster Satz des Buches
„Lena fischte ihr Handy aus der Handtasche und stöhnte auf.“
 

Zitate
„>Sehr witzig<, sagte Lena. >Ich stelle es mir gerade bildlich vor, wie ein Opi im Rollstuhl vor mir davonrollt, während ich mit meiner Gehhilfe hinter ihm herhumple, um ihn zu verdreschen, weil er mich mit der Achtzigjährigen aus dem Häkelkränzchen betrogen hat.“

Fazit
„Yoga ist auch keine Lösung“ ist ein Roman der Autorin Elke Becker, welche euch aus einigen anderen Rezensionen und Büchern schon bekannt sein dürfte (Ticket ins Glück; Und unter dem Pseudonym J.J. Bidell: Im Schatten des Mondlichts 1; Im Schatten des Mondlichts 2, Tag der Toten ). 

Dieser Roman ist der Folgeroman zu „Ticket ins Glück“, man muss den Vorgänger jedoch nicht gelesen haben, um die Zusammenhänge von „Yoga ist auch keine Lösung“ zu verstehen – bei der Hauptprotagonistin Lena handelt es sich lediglich um die Cousine der Protagonistin aus „Ticket ins Glück. Trotzdem kann ich euch den Vorgänger nur ans Herz legen, meine Rezension dazu findet ihr oben verlinkt! 

Dieser Roman erzählt uns die Geschichte von Lena, einer sympathischen jungen Frau, die erst vor drei Monaten mit ihrem Freund nach Berlin gezogen ist. Lena ist mit ihrer Lebenssituation glücklich, so wie sie ist: Sie liebt ihr Studium, genießt ihren Nebenjob und mit ihrem Freund Ron scheint es auch wunderbar zu laufen – denkt sie zumindest. Um ihrem Freund wieder etwas mehr Zeit widmen zu können, hetzt sie eines Tages vor der Arbeit zu einem Feinkostladen, um das Feeling des letzten Urlaubs wieder aufleben zu lassen, doch als sie die Einkäufe schnell zuhause deponieren möchte, erwartet sie eine Überraschung: die Schlafzimmertür ist geschlossen und es dringt leise Musik daraus hervor… irritiert durchsucht sie die Wohnung nach Ron und findet ihn, bis zu den Ohren zugedeckt… in ihrem gemeinsamen Bett. 

Misstrauisch und völlig hysterisch geworden, öffnet sie den Kleiderschrank und findet niemand geringeren als ihren eigenen Chef, Jörg. Und das nicht nur spärlich bekleidet, sondern völlig nackt. Man möge sich diese Schmach vorstellen: Den eigenen Freund in flagranti zu erwischen und das nicht nur mit einem Mann, sondern ausgerechnet mit dem eigenen Chef. Wie nicht anders zu erwarten, verlässt Lena die gemeinsame Wohnung fluchtartig und streunt zutiefst verletzt und deprimiert durch Berlin. Was Lena mitunter am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass sie statt ihres Laptops, den sie für ihr Studium an dringendsten benötigt, die Einkäufe wieder geschnappt hat und sie nun durch ganz Berlin trägt. Dies wirkt auf den Leser zwar einerseits etwas komisch, andererseits kann man sie aber bestens verstehen und ihre Gefühle durchaus nachvollziehen. Lena weiß nicht wohin, denn auf Grund der Doppelbelastung von Studium und Arbeit hat sie bisher keine wirklichen Freunde gefunden, an die sie sich wenden kann und ihre bisher einzige Freundin Eva ist zu einem Vorstellungsgespräch nach London geflogen. 

Am Bahnhof bekommt Lena mit, wie eine ältere Dame überfallen und beraubt wird und sofort nimmt sie sich der Dame an und lädt sie zum Essen ein. Die beiden kommen ins Gespräch und so ergibt es sich, dass ihr die Dame, Maureen, anbietet, mit ihr nach Mallorca zu fliegen und dort etwas auf andere Gedanken zu kommen. Einfach mal den Kopf frei machen und all das Elend vergessen… nach langem hin und her entscheidet sich Lena dafür und schon bald sitzen die beiden im Flugzeug nach Mallorca. Dort angekommen muss sich Lena erst einmal zurechtfinden, doch schon bald klappt das ganze ganz gut und sie findet einen Job in einer Bar. Und dann sind da noch Theo und Marcel, die Lena irgendwie beide nicht mehr so recht los wird…

Lena erscheint anfangs als recht taffe junge Frau, die sich in allen Lebenslagen zurechtfindet. Als sie ihren Freund in Flagranti erwischt, ändert sich die Situation grundlegend und Lena ist zutiefst verstört und deprimiert. Als Maureens Angebot kommt, ist sie zuerst verunsichert, denn wer fliegt schon gerne mit jemand wildfremden in ein anderes Land? Doch sie scheint sich zu denken, dass die Situation auch nicht schlimmer werden kann, weswegen sie sich dafür entscheidet. Auf Mallorca findet Lena wieder zu sich selbst zurück und wir lernen sie als die Person kennen, die sie tatsächlich ist: eine humorvolle, starke junge Frau, die auch ohne Männer zurechtkommen kann! Ich persönlich konnte mich wahnsinnig gut in Lena hineinversetzen, denn das, was sie durchmacht, möchte man keinem wünschen…

Maureen ist eine wundervolle ältere Dame, die Lena in einer prekären Situation kennenlernt und die sich umgehend dafür bedankt. Doch hinter Maureen steckt etwas mehr, als nur eine ältere Dame: sie ist witzig und hat allerhand lustige Züge an sich, die man ihr am Anfang gar nicht zutrauen würde! Der Leser schließt Maureen augenblicklich ins Herz und auch wenn sie sich in manchen Situationen nicht so erwachsen verhält, wie man es als Frau ihres Alters erwarten würde, so kann man es ihr doch nicht übel nehmen und verzeiht ihr auch den kleinsten Fehltritt. 

In dem Roman lernen wir nicht nur Lena und Maureen kennen, sondern auch Maureens Haushälterin Anna, sowie Lenas Kollegin Carina, aus der Bar in der sie jobbt. Auch ihren Ex Ron und dessen Liebhaber Jörg lernen wir im Verlauf richtig kennen und ich kann euch sagen: Die Charaktere sind durchgehend wundervoll gestaltet und besitzen jede Menge Charme und Tiefgang. Sie passen genau in die einzelnen, ihnen zugedachten Rollen, und ich möchte keinen der Leutchen missen. Marcel und auch Theo, die Lena auf Ibiza kennenlernt, sind sehr interessante Charaktere und besonders ersterer, scheint doch ganz anders zu sein, als es von Anfang an den Anschein hat… ihr dürft gespannt sein!

„Yoga ist auch keine Lösung“ ist ein wundervolles Buch über Trennungen, Verluste, neue Freundschaften, neue Beziehungen und alte Freunde, das ich euch nur ans Herz legen kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Chick-Lit Romanen geht dieser hier wirklich ans Herz und ist alles andere als oberflächlich gehalten – und strotzt dazu noch vor Humor. Lustig fand ich ebenfalls die Tatsache, dass Elke Becker in diesem Roman ihren Mallorca Krimi erwähnt, den sie tatsächlich mit Alex Conrad zusammen verfasst hat! Alles in allem kann ich euch diesen wundervollen Roman nur empfehlen, denn die Autorin besticht mit tollen Schilderungen einzelner Orte und Landschaften, einer interessanten Geschichte und wunderbaren Charakteren, die man einfach kennenlernen muss!

Wertung: 5 von 5 Sternen!


Ein herzliches Dankeschön an die Autorin, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!
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