Inhalt
Eines Tages kommt ein Chronist ins Wirtshaus des Kote und entlarvt ihn als den einst berühmt-berüchtigten Zauberer Kvothe, der ein spektakuläres Leben gehabt haben muss. Er bittet ihn, seine Lebensgeschichte aufschreiben zu dürfen und nach einigem hin und her stimmt Kvothe, der sich nun Kote nennt, zu. In 3 Tagen erzählt er also seine Geschichte, wie er als Sohn fahrender Spielleute von einem Arkanisten lernte, wie er seine Eltern und seine komplette Truppe ermordet vorfand, als Straßenkind in einer Großstadt überlebte, in die Universität für Magie aufgenommen wurde…und von der Jagd nach den Mördern seiner Eltern. 

Info’s zum Buch:

Seitenzahl: 863
Verlag: Klett-Cotta Verlag

Preis: 24,95 € (Gebunden) / 12,99€ (Ebook)
Reihe: Die Königsmörder-Chronik (Band 1) 

Erster Satz des Buches 
„Es war Delling-Abend, und die übliche Runde hatte sich im Wirtshaus zum WEGSTEIN eingefunden.“

Zitate
Wenn ich nun anfange, zu Zitieren, dann hör ich nicht mehr auf… 

Fazit
„Der Name des Windes“ ist der erste Roman (der „erste Tag“) der Königsmörder-Chronik von Patrick Rothfuss. Wie ich auf dieses Buch gestoßen bin, das weiß ich eigentlich gar nicht mehr so genau, aber irgendwie musste ich es einfach haben – oft flüstern einem Bücher einfach zu, dass man sie lesen muss und ich glaube, genauso war es bei diesem Roman. 

Patrick Rothfuss Roman „Der Name des Windes“ ist ein Phänomen. Man kann nicht sagen, dass dieses Buch überaus spannend ist und man es deswegen durchweg lesen muss, vielmehr ist es das „einbezogen werden“ in eine fremde Welt, die einem bald vertrauter wird, als man anfangs noch dachte. Als Kvothe in seinem Wirtshaus beginnt, von seinem Leben zu erzählen, taucht man das erste Mal so richtig in die Geschichte ein, wünscht sich, sich einen alten Holzstuhl heranziehen zu können und ihm zuhören zu dürfen. Durch seine Worte, mit der er seine Geschichte erzählt, fesselt er uns und nimmt uns mit in ein Leben, welches unserem eigenen nicht weniger ähnlich sein könnte und doch fühlt man sich als Leser, als ob man Teil etwas ganz großen wäre. Was immer auch Kvothe erlebt, es fesselt und lässt den Leser genau die Art von Gefühl spüren, die der Protagonist in diesem Falle ebenso verspürt, was eine tiefe Verbundenheit zwischen Leser und Figur heraufbeschwört. 

Die Worte, die der Autor wählt, sind nicht immer einfach und mit so manchem verschachteltem Satz treibt er einen fast zur Weißglut – zumindest, solange man versucht, diesen tatsächlich nachzuvollziehen. Lässt man das ganze Konstrukt jedoch etwas auf sich wirken, geraten solche Sätze in den Hintergrund und man beginnt, das Gesamtbild zu lieben. 

Für manch einen mag dieses Buch nicht das richtige sein, da sich der Autor sehr viel Spielraum lässt, sehr viel Zeit. Das Buch galoppiert nicht vor sich hin, es reiht sich nicht eine Katastrophe an die andere, vielmehr wird das Leben beschrieben, wie es ist: mal spannend, mal langweilig. Dies fand ich allerdings alles andere als öde, denn wenn man tatsächlich mit Kvothe mitfiebert, dann gönnt man ihm jede Ruhepause, die er bekommen kann – der Arme macht in seinem Leben wahrhaft genug mit. 

Was die einzelnen Charaktere angeht, so bin ich wirklich mehr als begeistert: Wir lernen jeden einzelnen von ihnen wirklich kennen, können uns ein Bild von ihnen machen und sie so genau einordnen. Selbst die eher negativ behafteten Charaktere (wie Ambrose) sind nicht wirklich unsympathisch, sie nehmen einfach nur die zugedachte Rolle als „kleiner Bösewicht“ ein und bringen so den Pepp in die Geschichte, den er braucht. Tatsächlich kann man diesen Gestalten eigentlich auch nicht böse sein, denn man könnte durchaus behaupten, dass sich unser guter Kvothe ziemlich gut zu wehren weiß. 

Kvothe selbst ist einer der sympathischsten Hauptfiguren seit Harry Potter und diesen Vergleich ziehe ich nur deswegen, weil er der einzige andere Protagonist ist, mit dem ich Vergleichsweise genauso viel „zu tun“ hatte, wie mit Kvothe. Auch wenn die vielen Harry Potter Teile wohl mehrere tausend Seiten hatten und der Vergleich daher etwas hinkt, fühle zumindest ich mich mindestens genauso mit Kvothe verbunden, wie einst mit Harry Potter und das will schon etwas heißen. Der Protagonist geht durch Höhen und Tiefen, kämpft ums Überleben, um Gerechtigkeit, für seine Bildung und versucht verzweifelt, mehr über die Mörder seiner Eltern herauszufinden. Wir begleiten einen jungen Mann auf seinem Weg ins Erwachsen werden und ich kann es kaum erwarten, die anderen Teile der Königsmörder-Chronik zu lesen – auch, wenn ich dann wohl, wie alle andere Liebhaber dieser Reihe, verzweifelt auf die Veröffentlichung des letzten Bandes warten werde. 

Diese Rezension zu schreiben, war für mich wohl eine der schwersten Aufgaben, die ich in meinem Blogger-Leben bisher bewältigen musste, denn für Patrick Rohfuss‘ Roman gibt es keine Worte, die auch nur annähernd beschreiben würden, was es ist: ein unglaublich toller Roman, der von den alltäglichen Schwierigkeiten eines heranwachsenden Jungen berichtet, die im Grunde doch nicht so gewöhnlich sind, denn Kvothe selbst ist etwas ganz besonderes, mit besonderen Problemen, Aufgaben und Fähigkeiten.  

Wertung: 5 von 5 Sterne!

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