Inhalt
Pädiatrie –
auf jeden Fall
Der Speer/Gahr
ist für die Assistenzärzte in der Kinderheilkunde konzipiert und das
ideale Nachschlagewerk, wenn es um die kleinen Patienten geht. Bei der
Themenauswahl wurde speziell auf die Relevanz für die tägliche Praxis geachtet.
Neben den Grundlagen zu den Krankheitsbildern und konkreten Empfehlungen für
Diagnostik und Therapie machen die einheitliche und klare Gliederung das Buch
einfach in der Benutzung. So findet auch der eilige Leser schnell genau das,
was er braucht. In der neuen Auflage wurden die Themen Reisemedizin,
Neurochirurgie und Ophthalmologie erweitert, das hervorragende didaktische
Konzept mit Merksätzen, Cave, Fallbeispielen und interessanten Exkursen
beibehalten. Mehr als 900 Abbildungen und 420 Tabellen schaffen Klarheit und
Übersicht.
(Kurzbeschreibung von www.amazon.de)



Infos zum Buch

Seitenzahl:  1123 Seiten

Verlag: Springer Verlag
Preis: 129,99 € (Gebundene Ausgabe) / 99,99€ (Ebook)

Wieso wollte ich ausgerechnet ein Pädiatrisches Fachbuch lesen?
„Pädiatrie“ ist ein Fachbuch im ebendiesem Bereich der Medizin von Christian P. Speer und Manfred Gahr. Wer mich und meinen Blog kennt, weiß, dass ich nicht nur Physiotherapeutin, sondern auch gelernte Medizinische Fachangestellte (früher Arzthelferin) bin und aus diesem Grund medizinisch sehr interessiert. Da ich seit neustem in einem Heiltherapeutisch/Heilpädagogischen Kinderzentrum arbeite und dort auch auf Kinder mit den verschiedensten Genetischen Erkrankungen treffe und ebenso die Entwicklung des Kindes parat haben muss, bot es sich an, sich ein Pädiatrisches Fachbuch zu Gemüte zu führen, denn ein wenig mehr Info, als man haben muss, ist doch immer gut – besonders, wenn einen das Thema interessiert! Da ich in einem Therapeutischen Kinderzentrum arbeite, welches interdisziplinär arbeitet, ist es immer sinnvoll, auch ein wenig über den Tellerrand zu schauen und ein wenige genauer zu wissen, was die Kollegen eigentlich so machen – schon aus Pflichtbewusstsein der Kinder gegenüber, wie ich finde. 

Gliederung 
Das Buch unterteilt sich in 14 große Kapitel, welche jeweils noch einmal einige Unterpunkte haben, die sich wiederum in noch kleinere Unterpunkte aufspalten. Nachfolgend möchte ich gerne die 14 Kapitel nennen, denn diese empfinde ich zuerst einmal sehr wichtig, denn man will ja auch wissen, welche Themen behandelt werden, denn dies unterscheidet sich ja von Fachbuch zu Fachbuch. 

     I Anamnese, Untersuchung, Entwicklung, Humangenetik
    II Ernährung und metabolische Erkrankungen 
   III Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin
   IV Erkrankungen des Nervensystems
    V Erkrankungen des Immunsystems
   VI Infektologie
  VII Pneumologie
 VIII Herz-Kreislauf-System
   IX Gastroenterologie
    X Hämatologie – Onkologie
  XI Niere und Harnwegssystem
 XII Endokrinologie und Diabetologie
XIII Interdisziplinäre Pädiatrie
 XIV Pädiatrische Spezialbereiche

Danach findet sich noch ein Serviceteil mit einem Stichwortverzeichnis. Ich für meinen Teil finde die Einteilung, sowie die einzelnen Themen, die in diesem Fachbuch behandelt werden, soweit gut, zumindest aus Physiktherapeutischer und Medizinisch-Fachangestellter Sicht. Möglicherweise hat ein Medizinstudent oder ein Assistenzarzt aber eine andere Meinung hierzu. 

=> Fazit Kapitel I. Anamnese, Untersuchung, Humangenetik 

(c) by Springer Verlag

Dieses Kapitel befasst sich recht ausführlich mit der oben genannten Thematik und benennt auch noch einmal Dinge, die für jeden Therapeuten und Mediziner unbedingt zum Standard gehören sollten: Die Untersuchung und die Anamnese sind das A und O und es ist unsinnig, direkt eine spezielle Untersuchungsmethode (Sonographie o.ä.) anzuweisen, bevor man das Kind nicht selbst körperlich untersucht hat. Macht absolut Sinn und ich fand es super, dass dies hier nochmal explizit erwähnt wurde. Die Texte werden mit sinnigen Bildern und sehr hilfreichen Tabellen ergänzt und bieten so die ideale Grundlage zum verbesserten Merken der Thematik, was ich insbesondere bei den Hinweisen zur körperlichen Untersuchung sehr wichtig fand. Die Entwicklung des Kindes und mögliche Abweichungen finde ich als Physiotherapeutin besonders interessant, denn dies entspricht genau dem, was ich als Grundwissen brauche –  es ist hier schön, verständlich, erklärt und durch tolle Grafiken ergänzt (siehe eingefügtes Bild), die vieles noch etwas einprägsamer machen. Auch die Risikofaktoren für die kindliche Entwicklung, die hier genauestens erläutert werden, empfinde ich als sehr wichtig. 
Die Humangenetik, welche der ein oder andere sicherlich als kein leichtes Thema benennen würde, ist in diesem Fachbuch sehr gut und verständlich erklärt, ebenfalls durch tolle Bilder, Tabellen oder Grafiken ergänzt und der Text so nicht nur verständlich, sondern auch einprägsam gestaltet. Als Nachschlagewerk finde ich besonders die genetischen Erkrankungen mehr als wichtig und super gut aufgebaut, sodass man fix das findet, was man sucht. 

=> Fazit Kapitel II. Ernährung und metabolische Erkrankungen 
Sicherlich auch für Laien interessant ist dieses Kapitel über die Ernährung des Kindes, denn hier lesen wir nicht nur einiges wissenswerte über die Grundlagen der Ernährung, sondern auch einiges über das Stillen, sowie künstliche Säuglingsmilch. Dies wird unterstützt durch z.B. eine Tabelle, die die tägliche, empfohlene Nährstoff- und Energiezufuhr des Säuglings/Kindes im jeweiligen Alter angibt, Tipps zur Stillförderung und einiges mehr an wichtigen Informationen. Da ich als Physiotherapeutin durchaus auch Geburtsvorbereitungskurse leiten dürfte, ist diese Literatur sicherlich auch für einige Therapeuten interessant, wenn auch ein wenig zu ausführlich – für einen angehenden Kinderarzt jedoch absolut notwendig. 

(c) by Springer Verlag (S. 112)

Die Erkrankungen des Stoffwechsels, welche in diesem Kapitel ebenfalls behandelt werden, sind durchweg sehr interessant und als Mediziner auf jeden Fall ein wichtiges und sinnvolles Nachschlagewerk. Zu den einzelnen Erkrankungen werden jeweils ein paar wenige Grundlagen vermitteln, die Symptome werden aufgezählt und beschrieben, wie man eine dementsprechende Diagnose stellt. Außerdem wird die Therapie der Erkrankung beschrieben, sowie häufig Hinweise in roter Schrift. Je nach Krankheitsbild werden Tabellen, Grafiken oder Fotos zur Verdeutlichung benutzt und mit medizinischen Kenntnissen ist dieses Kapitel absolut verständlich dargestellt. Spannend finde ich beispielsweise auch, dass hin und wieder ein Kasten mit einem „Exkurs“ auftaucht, der einen, passend zum Thema, ein paar weitere Informationen bereithält (siehe Foto). 


 => Fazit Kapitel III. Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin

Dieses Kapitel beschäftigt sich unter anderem mit der Pathologie – also den Erkrankungen, wie auch der Physiologie – also den normalen Vorgängen/(Organ)Strukturen, eines Neugeborenen. Eine Tabelle beschreibt hier recht ansehnlich, wie sich die Gegebenheiten innerhalb und außerhalb der Gebärmutter für den Säugling verändern und verdeutlichen so sehr gut, wie extrem die Umstellung für ein Neugeborenes sein muss. Die verschiedenen Beschreibungen der normalen Gegebenheiten inner- und außerhalb der Gebärmutter werden in die einzelnen Organe aufgeteilt und sind stets mit vielen Bildern und Tabellen untermalt, was zu einem besseren Verständnis führt. Auch die Erkrankungen und Problematiken, die innerhalb der Geburt auftreten können , werden hier sehr ausführlich beschrieben und sind mit medizinischem Verständnis gut zu verstehen. Besonders interessant empfand ich hier beispielsweise einen Text, der mit „Der besondere Fall“ gekennzeichnet war und eine Situation mit genauer Aufteilung (Anamnese, Befunde, Therapie, Verlauf, Beurteilung) schilderte (siehe Bilder). 

(c) by Springer, S. 141

















(c) by Springer, S. 141













































Die Pädiatrische Intensivmedizin empfand ich persönlich als eines der interessantesten Themengebiete in diesem Kapitel, was vor allem daran liegt, dass ich selbst schon auf einer normalen Intensivstation (Erwachsene) eines großen Krankenhauses gearbeitet habe und die Gegebenheiten dort gut kenne. Umso spannender sind die unterschiede zur Pädiatrischen Intensivmedizin, die hier ausführlich mit Unterstützung etlicher Tabellen und Fotos/Grafiken unterstützt wird. Auch Medikamente und deren Wirkung, Nebenwirkung und Effekte werden hier ausführlich beschrieben, was nicht nur für den Arzt absolut unabdingbar ist, sondern für den Therapeuten oder Interessierten relativ interessant. Zwar darf man als Therapeut keinerlei Medikamente verabreichen oder gar darüber urteilen, ich für meinen Teil finde es jedoch dennoch sehr spannend, was die unterschiedlichen Arzneien im Körper bewirken. Auch die maschinelle Beatmung wird hier gut erklärt und ebenso die Komplikationen gut erklärt. Der Rest des Kapitels widmet sich Erkrankungen, die dazu führen, dass ein Kind Intensivmedizinisch behandelt werden muss, definiert diese und nennt wichtige Diagnosekriterien. Außerdem wird man umfassend über die einzelnen Krankheitsbilder informiert und darüber, wie ein Arzt diese therapiert. 




=> Fazit zu den Kapiteln: 
IV Erkrankungen des Nervensystems
V Erkrankungen des Immunsystems

IV Erkrankungen des Nervensystems
Das Kapitel der Erkrankungen des Nervensystems befasst sich nicht nur äußerst ausführlich mit dem Thema Epilepsie und allen Formen davon, sondern auch mit der Neurologischen Beurteilung des Kindes, den Fehlbildungen des Zentralnervensystems, traumatischen wie entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems, sowie vielen weiteren, wichtigen Erkrankungen. Dabei dürfen hilfreiche Tabellen, Bilder und Grafiken, sowie genaue Erklärungen nicht fehlen und die ärztliche Therapie wird stets am größten geschrieben – so wie es bei einem Medizinischen Facharztbuch der Fall sein sollte. 


(c) by Springer, S. 305

V Erkrankungen des Immunsystems
Da ohne Grundlagen nichts geht, werden auch hier zu jedem Krankheitsbild einige wenige grundlegende Dinge erklärt (Definition, erklärende Grafiken) , bevor man sich ganz der Pathologie des Immunsystems widmet. Als Nachschlagewerk optimal findet man recht schnell die gesuchte Erkrankung und kann sich dem jeweiligen Thema widmen, ohne groß herumblättern zu müssen. Da Allergien ein „Problem“ des Immunsystems sind, werden auch diese hier ausführlich behandelt, was ich persönlich schon für mich selbst sehr interessant fand, besonders weil nicht nur erklärt wird, was Allergene sind, sondern auch, welche Allergene zu den häufigsten gehören und was das mit der Vererbung eigentlich auf sich hat. Auch die Allergiediagnostik, die so mancher Laie eigentlich kennen sollte, oder zumindest schon mal erlebt haben sollte, wird hier schön beschrieben und mit Bildern unterlegt (siehe Foto).

=> Fazit zu den Kapiteln: 
VI Infektiologie 
VII Pneumologie


VI Infektiologie 

(c) by Springer, S. 390

Das Kapitel der Infektiologie beschäftigt sich eingehend mit den verschiedensten Infektiösen Erkrankungen (Virale/bakerielle Infektionen, Parasitosen und Mykosen), aber auch mit dem fiebernden Kind, Impfungen, sowie der Reise- und Tropenmedizin. Auch wenn ich als Therapeut nur wenig mit diesem Kapitel „anfangen“ kann, zumindest in medizinischer Sicht gesehen, so ist es doch recht interessant und aufschlussreich, denn als Nachschlagewerk ist es ideal. Wer mit Kindern arbeitet, stößt unausweichlich auch auf verschiedene Infektionskrankheiten (Masern, Windpocken, Pfeiffersches Drüsenfieber, etc.) und da ist es nie verkehrt, wenn man Literatur zum nachschlagen hat. Die Beschreibung der einzelnen Erkrankungen erhält in aller Regel die Ätiopathogenese, Epidemiologie, evtl. Prophylaxe, Klinik, evtl. verschiedene Formen der Erkrankung, Diagnose und Therapieformen. Wichtige Sätze werden in Rot dargestellt. Grafiken, Tabellen und Fotografien untermalen die Beschreibungen und verdeutlichen die erklärenden Texte hilfreich. Auch der ein oder andere, interessante, Exkurs ist hier zu finden. Besonders der Unterpunkt, der über das Fiebernde Kind berichtet, empfand ich als recht interessant und lehrreich, ebenso wie jenen über die Impfungen, denn insbesondere letzteres ist auch für uns Erwachsene auf jeden Fall noch Thema – zumindest sollte es so sein. „Reise- und Tropenmedizin“ ist schon recht speziell und nur dann interessant, wenn man mit seinem Kind tatsächlich verreist. Für Mediziner unerlässlich, für Privatpersonen und Therapeuten jedoch nur bedingt wichtig. 


VII Pneumologie
Wie dem Titel schon zu entnehmen ist, dreht sich in diesem Kapitel alles um die Erkrankungen der Atemwege und der Lunge und speziell die Zystische Fibrose wird in einem großen Unterpunkt behandelt. Dieses Kapitel war speziell für mich sehr interessant, denn als Physiotherapeutin in einer Heiltherapeutischen-Heilpädagogischen Einrichtung arbeite ich natürlich auch mit Kindern, die von Geburt an von Behinderungen und/oder körperlich/geistigen Einschränkungen betroffen sind. Darunter eben auch Kinder mit Erkrankungen der Lunge. Zu Beginn Erhalten wir erst einmal ein paar Informationen über anatomische und physiologische Besonderheiten, die von der Entwicklung des jeweiligen Kindes abhängig sind, sowie Infos über angeborene Fehlbildungen, Erkrankungen, etc. Daraufhin erfolgen die verschiedensten akuten und chronischen Erkrankungen, die wie schon im Kapitel der Infektiologie mit Definition, Ätiopathogenese, Epidemiologie, evtl. Prophylaxe, Klinik, evtl. verschiedenen Formen der Erkrankung, Diagnose und Therapieformen, Fotos, Grafiken und Tabellen verdeutlicht dargestellt werden. 

(c) Springer, S. 503

Besonders spannend fand ich den Unterpunkt über Zystische Fibrose – auch Mukoviszidose genannt – denn auch wenn ich bisher kein Kind persönlich kennengelernt habe, das davon betroffen ist, so haben wir diese Thematik im Unterricht damals recht intensiv durchgenommen. Dennoch enthält dieses Fachbuch noch wesentlich mehr Informationen und dem neugierigen Leser bleiben hier keine Wünsche offen. 


=> Fazit zu den Kapiteln 
VIII. Herz-Kreislauf-System
IX Gastroenterologie
X Hämatologie – Onkologie
XI Niere und Harnwegssystem

XII Endokrinologie und Diabetologie

VIII. Herz-Kreislauf-System

(c) by Springer, S. 512

In diesem Kapitel beschäftigen wir uns eingehend mit den Erkrankungen des Herzens und der dazugehörigen Gefäße, Herzrhythmusstörugen und der kardiologischen Intensivmedizin. Für Mediziner sehr detailliert und aufschlussreich beschrieben, für Therapeuten aber nicht weniger interessant! Gerade für mein Physiologie-Examen hätte ich mir solch ein detailliertes und schlüssiges Fachbuch gewünscht, denn die Skripte, die wir von unseren Dozenten erhielten waren oft nicht ganz so gut aufgeschlüsselt, wie es hier der Fall ist. Durch logische und recht einfache Erklärungen werden komplizierte Prozesse hier verdeutlicht, mit Skizzen, Tabellen und Ultraschallbildern untermalt und durch viele kleine Kapitel ermöglicht, die einzelnen Themen hintereinander, aber mit möglicher Pause zu verinnerlichen. Besonders durch die Kinder mit Herzfehler, die wir durchaus auch behandeln, konnte ich mich nicht nur für die Thematik begeistern, sondern durch dieses Buch auch besser verstehen, was die genaue Problematik der kleinen Patienten angeht und so besser und sinnvoller therapieren. 

(c) by Springer, Seite 511

IX Gastroenterologie
Die Gliederung im Kapitel der Gastroenterologie gefiel mir recht gut, denn angelehnt an den Physiologischen Aufbau des Magen-Darm-Systems, gestaltet sich auch die Gliederung der Unterpunkte. Wir bewegen uns von Mund zur Speiseröhre in den Magen, durch den Dünndarm, machen dann einen Schwenk zu Erkrankungen von Leber und Gallenwegen, des Pankreas und des Peritoneums, bevor wir uns schließlich den Erkrankungen des Dickdarms widmen, sowie gastrointestinalen Blutungen, chronischen Bauchschmerzen und akuter Gastroenteritis. Wie schon in den vorherigen Kapiteln werden die verschiedenen Erkrankungen mit Definition, Ätiopathogenese, Epidemiologie, evtl. Prophylaxe, Klinik, evtl. verschiedenen Formen der Erkrankung, Diagnose und Therapieformen, Fotos, Grafiken und Tabellen verdeutlicht dargestellt. 



X Hämatologie – Onkologie

(c) by Springer, S. 672

Ein sicherlich schwieriges, wie interessantes Thema sind Hämatologie und Onkologie. Als Therapeut betreffen mich diese Themen natürlich eher weniger, aber da ich, wie schon erwähnt, auch sehr medizinisch interessiert bin und es in einem Medizinischen Fachbuch (wie diesem) keineswegs fehlen darf, ist es natürlich ein muss. Toll fand ich hier, dass auch die Physiologie der Hämatologie ein wenig mehr beschrieben wurde und so einen besseren Einstieg in die Thematik gewährt. Besonders die Onkologie interessiert mich schon eine Weile und aus der Tatsache heraus, dass ich besonders gerne Romane lese, die sich mit dem Thema „Krebs“ beschäftigen, ist es natürlich sehr spannend, die Fiktion der Romane mit der medizinischen Realität zu vergleichen. Glücklicherweise werde ich auf meiner Arbeit nicht mit Kindern konfrontiert, die an Krebs erkrankt sind, weswegen sich mein Interesse hier aus rein privater Natur ausgebildet hat. Besonders interessant fand ich die Stammzellentherapie und die Knochenmarktransplantation, da man im wesentlichen damit ja nur wenig konfrontiert wird. Dem Hirntumor widmet sich hier ein einziger, großer Unterpunkt. 


XI Niere und Harnwegssystem
Kapitel 10 beschäftigt sich mit den Grundlagen des Harnwegssystems, sowie Fehlbildungen von Nieren- und Harnwegen und den verschiedenen Erkrankungen von Niere und Harnwegssystem. Die Gliederung gefiel mir sehr gut und auch die wenigen Grundlagen, die zu Beginn in einem kurzen Abschnitt aufgeführt sind, sind eine gute Einleitung in die Thematik. Meiner Ansicht nach sind die wichtigsten Erkrankungen aufgeführt und auch die Themen „Dialyse“ und „Transplantation“ sind aufgeführt, was ich persönlich sehr wichtig finde. Der Unterpunkt „Urologie“ beschäftigt sich nicht nur mit dem äußeren Genital des Mannes, sondern auch mit entsprechenden Erkrankungen. 

(c) by Springer, Seite 692


XII Endokrinologie und Diabetologie

Hier beschäftigen wir uns mit dem Hormonsystem, sowie der Diabetologie. Das Kapitel beginnt mit dem normalen Wachstum und der Pubertät des Kindes, sowie den pathologischen Variationen dessen, außerdem beschäftigen wir uns mit allen Organen und Organsystemen des menschlichen Körpers, die einen Beitrag zum Hormonsystem leisten. Wie in den bisherigen Kapiteln werden auch hier die verschiedenen Krankheitsbilder und Erläuterungen von Grafiken, Fotografien, Tabellen etc. untermalt und so verdeutlicht. 



=> Fazit Kapitel XIII. Interdisziplinäre Pädiatrie

(c) by Springer, S. 806

Unter einer Interdisziplinären Therapie versteht man beispielsweise das Zusammenarbeiten von zwei oder mehreren Fachgebieten. Unter dem Unterpunkt der interdisziplinären Therapie verstehen wir also die verschiedensten Fachgebiete innerhalb der Pädiatrie, z.B. Kinder- und Jugendgynäkologie, Kinderorthopädie, Erkrankungen der Haut / des Auges, HNO – Erkrankungen, Kinder- oder pädiatrische Neurochirurgie, Sportmedizin oder Zahnmedizin/Kieferorthopädie. In den einzelnen Unterkapiteln der Fachbereiche findet sich in aller Regel ein gewisses Spektrum an relevanten Erkrankungen, sowie deren Diagnostik und Therapie, aber auch Informationen zur Fachspezifischen Untersuchung (z.B. innerhalb der Gynäkologie). Für mich als Physiotherapeutin war hier insbesondere die Orthopädie, aber auch die Chirurgie am interessantesten, da dies im Allgemeinen am ehesten mein Tätigkeitsfeld mit einbezieht und ich hier so manches an Informationen gut für meinen Alltag gebrauchen konnte. Toll fand ich ebenfalls den Bereich der Sportmedizin, da hier noch einmal explizit erläutert wird, wie wichtig körperliche Betätigung für Kinder ist und was passieren kann, wenn diese nicht ausreichend stattfinden kann. Außerdem beschäftigt sich dieses Kapitel mit der Durchführung sportlicher Aktivitäten während akuter, sowie chronischer Erkrankungen und benennen explizit Risikofaktoren, die unbedingt beachtet werden sollten. 



=> Fazit Kapitel XIV Pädiatrische Spezialbereiche

Dieses letzte Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Unterpunkten, so beispielsweise mit Präventionen und Prophylaxen, Unfällen von Kindern, Kindesmisshandlung und Vernachlässigung, sozial benachteiligten sowie Entwicklungsauffälligen oder Behinderten Kindern, psychischen Störungen sowie der Schlafmedizin und einigen weiteren Themen. Als Therapieform wird hier unter anderem auch die Physiotherapie angesprochen und kurz beschrieben, in welcher Form Physiotherapeuten bei Kindern therapeutisch tätig werden können,  sowie eine kurze Erklärung des Bobath- und Vojta – Konzeptes. Dies fand ich natürlich sehr gut, auch wenn die Bedeutung der Physiotherapie in der Pädiatrie hier nur sehr klein gehalten wird und kaum die tatsächliche Relevanz dieser oder auch andere Therapeutischer Fachgebiete aufzeigt.
(c) by Springer, S. 975

Gesamtfazit

Wer es tatsächlich bis hierher geschafft hat und alles gelesen hat, dem kann ich nur zu einer Menge Geduld und tatsächlichem Interesse gratulieren. Es ist immer schwierig, ein ausuferndes Fachbuch innerhalb einer kurzen Rezension zu präsentieren und zu rezensieren, weswegen ich häufig ein wenig ausführlicher werde, als es die Allgemeinheit wohl zu schätzen weiß. Abschließend möchte ich jedoch noch einmal kurz meine Gedanken zu diesem Fachbuch zusammenfassen. Sucht man als Physiotherapeut ein pädiatrisches Fachbuch, so gibt es unzählige Exemplare, mit denen man sich beschäftigen kann, psychiatrische Bücher, therapeutische Bücher, medizinische Bücher… ich für meinen Teil informiere mich gerne breit gefächert, auch wenn das heißt, ein wenig mehr zu wissen als das, was ich normalerweise in meinem Buch wissen müsste. Aus diesem Grund entschied ich mich dazu, ein medizinisches Fachbuch zu lesen bzw. durchzuarbeiten und mich ein bisschen mehr mit den kindlichen Erkrankungen auseinanderzusetzen, die mir tagtäglich begegnen. Wie ich zu Beginn der Rezension schon erwähnt habe, arbeite ich nicht in einer Physiotherapeutischen Praxis, welche sich auf Kinder spezialisiert hat, sondern einer speziellen Heiltherapeutischen/Heilpädagogischen Einrichtung, in der ich häufig mit Kindern zu tun habe, die nicht nur eine Orthopädische Erkrankungen aufweisen, sondern tatsächlich Behinderungen, Gendefekte oder sonstige körperliche wie geistige Einschränkungen. Aus diesem Aspekt heraus betrachtet empfand ich dieses Fachbuch als sehr hilfreich und auch aufschlussreich, denn es bietet allerhand Informationen und erwies sich bisher schon als ideales Nachschlagewerk mit zahlreichen Grafiken, Fotografien und Erläuterungen, die die Fachtexte positiv unterstreichen. Auch für Medizin-Studenten ist dieses Werk sicherlich eine gute Unterstützung zu Vorlesungen, denn die recht kurzen, aber schlüssigen Erklärungen bieten eine Grundlage oder aber eine Auffrischung der, meines Erachtens, relevanten Fakten. Die einzelnen Fachtexte sind mit ein wenig Fachverständnis sehr gut zu verstehen und man braucht kein zusätzliches Nachschlagewerk, um die Information tatsächlich verarbeiten zu können. Die Informationen, die zu den einzelnen Erkrankungen bereitgestellt werden, sowie die Grundlagen, die hin und wieder ebenfalls vermittelt werden, fand ich jeweils absolut ausreichend und in aller Regel blieben keine Fragen offen.

Wer ein medizinisches Nachschlagewerk im Bereich der Pädiatrie sucht, dem kann ich dieses Buch vorbehaltlos empfehlen und vergebe daher: 

Wertung: 5 von 5 Sterne!

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