Inhalt

Eltern, Erzieher und Therapeuten haben ein gemeinsames
Ziel: sie wollen Kinder optimal auf die vielfältigen Anforderungen, mit denen
sie heute täglich konfrontiert werden, vorbereiten. In diesem Buch werden
fachkundig und verständlich Spiele, Basteleien und Beschäftigungsmöglichkeiten
aufgezeigt, mit denen Wahrnehmung, Grob- und Feinmotorik, Kognition,
Kreativität, Sprache und Persönlichkeit gefördert werden. In diesem ersten Teil
werden einfache und kostengünstige Ideen für Kinder ab 2 Jahren vorgestellt,
die ergotherapeutisch kommentiert und in der Praxis erprobt sind.
Übersichtliche Darstellungen helfen dabei, schnell die richtige Beschäftigung
für jede Gelegenheit zu finden. Ein unentbehrlicher Ideenratgeber für
ErzieherInnen, TherapeutInnen und die ganze Familie! (Kurzbeschreibung von
www.amazon.de)

Infos
zum Buch
Seitenzahl: 176
Seiten

Verlag: Borgmann
Media

Preis:  16,95 € (Taschenbuch)
Warum
wollte ich ein Fachbuch zum Thema „spielend fördernd“ lesen?
Wie vielleicht schon der ein oder andere von euch
mitbekommen hat, bin ich Physiotherapeutin in einem Therapeutischen
Kinderzentrum, in dem ich körperlich wie geistig beeinträchtige Kinder,
Jugendliche und auch einige wenige Erwachsene therapiere.
Darunter befinden sich jedoch nicht nur tatsächlich
„behinderte“ Menschen, sondern auch Kinder mit
Entwicklungsverzögerungen jeglicher Art. Da wird oft und gerne versuchen
spielerisch zu fördern, fand ich ein paar Anregungen in Form eines
Buches ganz sinnvoll, weswegen ich mich nach geeigneter Literatur
umsah. 
Gliederung
– Vorwort und Einführung
– Entwicklungsschritte von Kindern zwischen 2 und 4
Jahren
– Ein Wort zur Vorbereitung
– Wohin mit der Kinderkunst?
1. Kapitel: Bewegungsspiele drinnen – Wenn das
Wohnzimmer zur Turnhalle wird
2. Kapitel: Bewegungsspiele draußen – Nur wer fällt,
lernt wieder aufzustehen
3. Kapitel: Sehen und Beobachten – Schau mal
genauer hin
4. Kapitel: Hören und Zuhören – Musik in meinen Ohren
5. Kapitel: Schmecken und Riechen – Der Duft der großen
Welt
6. Kapitel: Fühlen und Tasten – Die Welt be-greifen
7. Kapitel: Malen, Schneiden, Kleben – Mal nicht im
Malbuch
8. Kapitel: Werken mit Holz, Stein, Stoff –
Meiner Hände Arbeit
9. Kapitel: Gekauftes Spielzeug – Sinn-volle
Investitionen
10. Kapitel: Im Urlaub, in Auto, Bahn, Flugzeug – Spiele
aus der Handtasche
11. Kapitel: Feste und Geburtstage – Viel Spaß, wenig
Stress
12. Kapitel:Serviceteil
Kurzfazit: Eine sinnige Gliederung, die
das schnelle Nachschlagen bestimmter Spiele und Spielarten
erleichtert und man das gesuchte schnell findet.
Fazit zu
Vorwort / Einführung / Entwicklungsschritte von Kindern zwischen 2 und 4 Jahren
/ Ein Wort zur Vorbereitung / Wohin mit der Kinderkunst?
Das Vorwort spricht hauptsächlich Eltern und
Großeltern an, erklärt kurz, wozu dieses Buch gedacht ist (Anregungen, etc.)
und weswegen die Entwicklung der Wahrnehmung (die sich in die einzelne Bereiche
sehen, hören, tasten, riechen und schmecken aufgliedert) so wichtig für die
allgemeine Entwicklung des Kindes ist. Das Vorwort ist schlüssig und
gut verständlich geschrieben und die verwendeten Fachwörter gut
erklärt. 

Der Punkt „Entwicklungsschritte von Kindern
zwischen 2 und 4 Jahren“ empfinde ich persönlich als einen der wichtigsten
Unterpunkte und die Umsetzung dessen  gefiel mir besonders gut, da in
Grob- und Feinmotorik, sowie in Sprache untergliedert wird und
jeweils kurze, aber schlüssige Erklärungen abgeliefert werden. 

Das Wort zur Vorbereitung empfinde ich als etwas
unsinnig bzw. überflüssig, denn im Grunde wird hier nichts weiter beschrieben
als die Tatsache, dass man bedenken sollte, dass man genügend Materialien
zuhause hat (inkl. einer Vorratsliste), sowie dem Hinweis, dass manche
Werkstücke etwas länger zur Fertigstellung brauchen, als andere. 

Auch „Wohin mit der Kinderkunst?“ ist etwas
überflüssig, denn als Elternteil sollte man schon von alleine auf die Idee
kommen, was man mit der Kunst der Kinder anstellt. Dass man diese gebührend
bewundert und einige davon aufhängt, bzw. einen Teil davon aufbewahrt,
sollte klar und selbstverständlich sein, weswegen sich mir der Sinn
dieses kleinen Kapitels nicht ganz erschließen will.  
Fazit
zur Gliederung der Kapitel
Der Aufbau der einzelnen Spiele-Unterpunkte erfolgt
stets nach demselben Prinzip: Titel des Spiels, Material, Zeitaufwand, Alter.
Anschließend folgt eine kurze Beschreibung dessen, wie das Spiel
ausgeführt wird und häufig eine Fotografie, die das ganze etwas mehr untermalt.
Je nachdem, um welche Art Spiel es sich handelt, werden häufig noch
Spielvariationen vorgeschlagen oder Praxistipps gegeben. Unter
jedem Spiel wird genau beschrieben, wozu das jeweilige Spiel dient, also
was genau es fördern soll. 
Insgesamt finde ich die Gliederung der einzelnen Spiele
sehr sinnvoll, da es nicht nur sehr kurz gehalten wird, sondern durch
diese Gliederung auch sehr übersichtlich wirkt. Die Spiele sind klar
und verständlich beschrieben und die Bilder verschönern nicht nur das
Gesamtbild, sondern helfen bei Unklarheiten auch zur schnellen
Klärung des Problems. Die Erklärung zur Förderung ist klar und einfach
gehalten, sodass auch ein Laie versteht, wozu diese Übung / dieses Spiel
gut sein soll. 
Fazit Kapitel
1: Bewegungsspiele drinnen – Wenn das Wohnzimmer zur Turnhalle wird
Auf knapp 20 Seiten werden uns hier etwa 21
Förderspiele für drinnen präsentiert, die die verschiedensten Dinge fördern. So
findet sich hier beispielsweise ein Fußgymnastikspiel, welches die Kraft der
Fuß- und Wadenmuskulatur fördern soll, sowie Einfluss auf
Körperkoordination und Gleichgewicht nimmt. Dieses Fußgymnastikspiel ist für
mich zwar nichts neues, da ich dies vorher schon mit den Kindern beübt habe,
die Erklärungen und Beschreibungen finde ich jedoch besonders gelungen.
Dennoch bietet das Buch auch einige neue Anregungen, die wir in den letzten
Tagen ein wenig in unsere Therapie mit einbauen konnten, aber auch einige alte
Spiele (z.B. verstecken), sowie solche, die tatsächlich besser zuhause
durchgeführt werden, als in der Physiotherapie.  
Fazit Kapitel
2: Bewegungsspiele draußen – Nur wer fällt, lernt wieder aufzustehen
10 Spiele – auf 12 Seiten. Einige der Spiele muss
man nicht zwangsweise draußen spielen (Balancespiele,
Korbball, Bewegungsparcours, Der Riese schläft), für andere braucht man
entsprechendes Wetter oder sogar Schnee. Die ausgesuchten Spiele stellen, im
Gegensatz zu den Spielen für drinnen, keine sonderlich neuen Ideen dar und mit
ein wenig Einfallsreichtum kommt man auch selbst auf Dinge wie
„Spazieren gehen“, „Schubkarren fahren“ oder
„Parcours im Garten“. 
Fazit
Kapitel 3: Sehen und Beobachten – Schau mal genauer hin
Auf 14 Seiten finden sich etwa 15 Spiele, die mir in
ihrer Vielfalt dann doch etwas besser gefielen, als die Spiele für draußen.
Auch wenn die Ideen nicht zwangsweise neu sind und wir als Kinder die ein
oder andere dieser Ideen auch ohne entsprechendes Buch schon umsetzten
(Verkleidungskiste, Sammlungen anlegen), so empfinde ich dieses Kapitel
doch als eine recht schöne Ansammlung verschiedenster Ideen, denn
Anregungen für Kinder kann man niemals genug haben!
Fazit  Kapitel
4: Hören und Zuhören – Musik in meinen Ohren
5 Seiten bieten uns 7 Spiele, die das Hören und Zuhören
fördern sollen und hier fand ich die Ideen nicht nur sehr einfalls-,
sondern auch sehr abwechslungsreich. In unserem Beruf fördern wir nicht nur die
Motorik der Kinder, sondern versuchen den Spagat zwischen Wahrnehmungsförderung
und Bewegung, was sich nicht immer als ganz einfach entpuppt. Diese Spiele
sind jedoch super mit verschiedenen Bewegungsangeboten zu verknüpfen und konnten
mich vollends überzeugen!
Fazit  Kapitel
5: Schmecken und Riechen – Der Duft der großen Welt
10 Seiten – 9 Möglichkeiten. Die Ideen zum
Schmecken und riechen sind als Physiotherapeutin nur schwer umzusetzen, für
Eltern zuhause jedoch eine willkommene Möglichkeit, den Kindern
abwechslungsreiche Möglichkeiten zur Entdeckung der Geruchs- und Geschmackswelt
bieten zu können.  
Fazit Kapitel
6: Fühlen und Tasten – Die Welt be-greifen
18 Seiten bieten 14 Förderspiele zum Thema Fühlen und
Tasten, die in unserem Kinderzentrum sowohl von uns Physiotherapeuten, als auch
von den Erziehern stellenweise schon so angeboten werden. Dennoch sind einige
tolle Spiele dabei, die ich unseren Pädagogen und meinen Kollegen auf
jeden Fall einmal als Spielangebot vorstellen werde, denn einiges
davon kann ich innerhalb meiner Therapie leider nicht selbst anwenden. Für
Eltern sind hier jedoch ebenfalls tolle Tipps dabei, die Kinder im Bereich
Fühlen und Tasten zu fördern. 
Fazit Kapitel
7: Malen, Schneiden, Kleben – Mal nicht im Malbuch
Auf 24 Seiten werden uns 23 Spiele vorgestellt, die
ebenfalls eine tolle Anregung bieten, besonders für Eltern und Erzieher! Wie
auch die vorgestellten Spiele in Kapitel 6 eigenen sich diese Spiele jedoch
weniger für die Physiotherapie, weswegen ich diese wohl eher weniger mit den
Kindern ausprobieren werde. 
Fazit Kapitel
8: Werken mit Holz, Stein, Stoff – Meiner Hände Arbeit
10 Seiten bieten 7 Spiele, die ich als Privatperson
richtig toll finde. Dabei sind einige gute Ideen, die für Eltern, wie auch
Pädagogen, Tagesmütter etc. eine tolle Abwechslung zum Alltag darstellen. Auch
wenn die Ideen (z.B. Kartoffeldruck, Kette aus Büroklammern) sicherlich nicht
neu sind, so sind sie doch eine schöne Sammlung an alt bewährtem. Für die
Physiktherapeutische Behandlung eignen sich diese Ideen nun zwar weniger,
dafür bietet das Buch in den Anfangskapiteln umso schönere Ideen. 
Fazit Kapitel
9: Gekauftes Spielzeug – Sinn-volle Investitionen
Auf 11 Seiten erhalten wir 11 Spiele bzw. Anregungen zum
Spielzeugkauf, die ich so eigentlich ganz gut finde. Hier erhalten wir Tipps
wie Hüpftiere/-bälle, Bälle an sich, Rollbretter und viele tolle Anregungen,
die wir stellenweise auch in der Physiotherapie anwenden und die bei Kindern
häufig sehr gut ankommen. Dazu gibt es einige Erklärungen oder auch Tipps,
Informationen und Beispiele. Ein ergänzendes, sehr schönes Kapitel!
Fazit Kapitel
10: Im Urlaub, in Auto, Bahn, Flugzeug – Spiele aus der Handtasche
9 Seiten zeigen uns 8 Spielangebote und besonders
die Fingerspiele gefielen mir besonders gut, denn „für zwischendurch“
sind diese besonders geeignet. Auch die Idee der „Autoschatztruhe“
fand ich richtig toll und ich bin sicher, dass viele Eltern von diesen der ein
oder anderen Idee profitieren könnten.
Fazit Kapitel
11: Feste und Geburtstage – Viel Spaß, wenig Stress
Kapitel 11 beginnt mit einer Art kurzen Einleitung, die
ein paar Tipps und Tricks für die Planung des wohl ersten bewussten Geburtstag
/ Festes des Kindes gibt und hier den Eltern sinnvoll unter die Arme greift.
Auch die vorgestellten Spiele (3 Stück, dafür mit vielen Ideen und Vorschlägen)
fand ich ebenso einfallsreich wie vielfältig und ich bin sicher, dass die
kleinen Racker durchaus auf ihre Kosten kommen werden. 
Fazit Kapitel
12:Serviceteil
Der Serviceteil beinhaltet zuallererst ein Glossar,
welches die verwendeten (ergotherapeutischen) Begriffe kurz nennt und erklärt.
In der Kurzübersicht I gibt es jeweils mehrere Tabellen mit meist 4-5
Vorschlägen für z.B. ein Kind, viele Kinder, Regenwetter, Tobespiele,
Wartezeiten und Beruhigungsspiele. Die Kurzübersicht II bietet jeweils Tabellen
nach dem jeweiligen Förderbereich (Grob-/Feinmotorik, Körper-/Eigenwahrnehmung,
Umgebungswahrnehmung und Kognition). Ich persönlich erachte diesen Serviceteil
als äußerst wertvoll, denn er bietet die optimale Möglichkeit um sich schnell
für ein Spiel entscheiden zu können, individuell nach Situation und
Förderbedarf. Auch das Glossar finde ich sinnvoll und wohlüberlegt.
GesamtfazitInsgesamt
empfinde ich das große Förder-Spiele-Buch (2-4 Jahre) als eine tolle
Investition für alle, die mit Kindern dieser Altersgruppe zu tun haben. Sowohl
für Eltern, als auch für Pädagogen oder Therapeuten bieten sich hier vielerlei
Möglichkeiten, die Kinder abwechslungsreich zu beschäftigen, egal ob
langfristig, oder als kurze Abwechslung innerhalb einer Therapieeinheit. Die
Spiele sind in aller Regel schnell vorzubereiten und können, bis auf wenige
Ausnahmen, direkt gestartet werden. Die Aufmachung der einzelnen Kapitel und
„Spiele-Seiten“  gefiel mir persönlich äußerst gut, denn es ist
nicht nur übersichtlich gestaltet, sondern auch relativ kurz gehalten. Das
Wichtigste ist auf einen Blick zu erfassen und die Beispielbilder verschönern
das Ganze optisch. Das viele der Ideen nicht gerade neu sind und man sie
sicherlich damals selbst schon gespielt hat, empfinde ich eher als positiv,
denn man kann nicht ständig das Rad neu erfinden und altes hat sich schon
häufig bewehrt. Außerdem braucht man oft erst wieder diverse Anregungen, um
sich an solche Spiele erinnern zu können, weswegen dieses Buch auf jeden Fall
eine tolle Möglichkeit bietet, die Kinder individuell zu fördern. Der
Serviceteil ist eine tolle Zugabe und ich würde ihn auf keinen Fall missen
wollen, denn neben einem erklärenden Glossar bieten sich hier viele Tabellen,
die eine schnelle Entscheidung (je nach Situation und Förderbedarf)
erleichtern. 

Wertung: 5 von 5 Sterne!
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