Inhalt

Der
Autor ist ein Anatom, dem so mancherlei durch den Kopf geht, und eh‘ er es
vergisst, schreibt er’s auf. Oft sind es melancholische Gedanken, manchmal
garstige, und manchmal welche, die er erheiternd findet. Versuchen Sie, die
Geschichten als „Miniaturen“ zu lesen. Filigrane, oft ein wenig
umständliche und versponnene Spielereien über ein Thema, einen Gedanken, eine
Beobachtung, ein Wort. Stimmungsbilder. Nehmen Sie das Büchlein nicht allzu
ernst – das ist kein Sachbuch, kein Pamphlet, der Autor hat kein Anliegen, hat
nicht die Absicht, Sie zu lehren. Er will Sie unterhalten, vielleicht hie und
da verwundern und Ihnen die Anatomie als etwas näherbringen, was sie auch ist:
ein ästhetisches, ein sprachverliebtes Fach. Nehmen Sie es doch ernst – was
hier drinnen steht, ist wahr. Wahr in dem Sinne, dass die anatomischen und
sonstigen wissenschaftlichen Sachverhalte, von denen die Rede sein wird, bis
ins Detail so sind, wie sie beschrieben werden; wahr in dem Sinne, dass die
Ereignisse, die geschildert werden, sich wirklich so ähnlich ereignet haben. (Kurzbeschreibung von www.amazon.de)


Infos zum Buch

Seitenzahl: 165 Seiten

Verlag: Springer Verlag
Preis:  19,99€ (Gebunden) / 14,99€ (Ebook)

Fazit 
„Andere Anatomische Anekdoten“ ist ein… nun ja.. eine Ansammlung von Anekdoten, Essays oder ähnlichem – so genau weiß das der Autor Helmut Wicht auch nicht, wie er direkt im Vorwort verlauten lässt. Eigentlich bin ich nur durch Zufall auf dieses Werk aufmerksam geworden und da ich mich von Berufswegen sowieso gerne mit Anatomie beschäftige, war ich neugierig, wie man anatomische Fakten unterhaltsam verpackt. 

Schon das Vorwort ist äußerst amüsant und lässt darauf schließen, dass es sich beim Autor um einen sehr lustigen Zeitgenossen handelt, der sich selbst nicht ganz so ernst nimmt und sich scheinbar mit Leib und Seele seiner Arbeit verschrieben hat. 

Dies merkt man auch in den folgenden Kapiteln, die mit tollen Titeln wie „Von der Iris“, „Über Nasen, oder: Die Gemeinheit der Natur“ benannt wurden und fast noch tollere Unterpunkte beinhalten (z.B. „Lymphe, Nymphe, Wahnsinnsgefäße und Tobsuchtsknoten“), deren Namen zumindest auf die Körperregion schließen lässt, die thematisiert wird. Man sieht, der Autor hat sich schon etwas dabei gedacht und schafft es, nebst äußerst amüsanten Anekdoten aus dem Anatomiesaal und genervten Kommentaren der zu unterrichtenden Studenten auch noch allerlei hilfreiche und interessante Anatomische Details in seinen Kapiteln zu verpacken.

Wer sich anatomisch interessiert und auch ein wenig Ahnung hat, noch etwas anatomisches Wissen braucht und hin und wieder eine gute Eselsbrücke benötigt, der sollte sich „Andere Anatomische Anekdoten“ unbedingt mal zu Gemüte führen, denn auch, wenn es sich hierbei um kein standardisiertes Anatomisches (Nachschlage-) Werk handelt, so finden sich hier doch einige nette Grafiken und interessante Erklärungen. Gerade die witzigen Anekdoten und Gedankengänge des Autors dürften beim ein oder anderen dazu führen, dass er sich bei seiner nächsten Prüfung vielleicht eher daran erinnert, dass beispielsweise die Kreuzung der Pyramidenbahnen nicht Decussatio pyromidorum, sondern Decussatio pyramidum heißt (speziell bei diesem Absatz hab ich Tränen gelacht.. es war einfach göttlich) und sich so die ein oder andere Peinlichkeit erspart.

Ich für meinen Teil habe dieses Werk innerhalb von 2 Tagen nahezu gefressen, denn auch, wenn es sich hierbei auch um eine Art Fachbuch handeln mag (wenn auch etwas anders, als üblich), werden die Fakten viel einprägsamer und auch einfacher vermittelt, als es in aller Regel sonst der Fall ist. Dies ist jedoch nicht nur auf die lustigen Erlebnisse des Autors zu begründen, sondern auch auf viele tolle Fotografien und Grafiken, die das gesagte unterstreichen und alles viel anschaulicher machen, als reiner Text. Die Fußnoten, auf die der Autor augenscheinlich sehr stolz ist, sind häufig nicht nur informativ, sondern auch zum Brüllen komisch und so keimte in mir so manches Mal der Wunsch auf, einmal bei einer Unterrichtsstunde des werten Herrn Autor dabei zu sein. 

Insgesamt kann ich euch dieses besondere Werk also absolut empfehlen und freue mich schon auf eventuelle Nachfolger (oder Vorgänger! Im Steinkopff Verlag ist bereits „Anatomische Anekdoten“, ein Vorgänger, erschienen) ! 

Wertung: 5 von 5 Sterne

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