Inhalt
Frost zieht mit ihrer Familie in ein altes Haus in einer verschrobenen
Kleinstadt. Ihr Zimmer auf dem Dachboden ist ihr unheimlich: Immer wieder fällt
der Strom aus, die Tür verriegelt sich von selbst und Lily entdeckt Buchstaben,
die in die alten Dielen geritzt sind – sie ergeben ihren Namen. Jemand – etwas
– scheint mit ihr kommunizieren zu wollen. Ist es Tilly, das Mädchen, das
früher hier gelebt hat? Warum traut sich niemand über ihr Verschwinden zu
sprechen? Lily gerät auf ihrer Suche nach Antworten in tödliche Gefahr und
begreift: Ihr Schicksal ist auf unheilvolle Weise mit Tilly verbunden.
atmosphärisch dicht gewebter und fesselnder Mystery-Thriller mit
Gänsehaut-Garantie! (Quelle: Amazon)
Infos zum Buch
Preis: 14,95 € (Gebunden) / 13,99 (Ebook)
Infos zur Autorin
Nova Weetman hat Drehbücher für
Kinderserien wie „H2O“ geschrieben. Für den Kurzfilm „Ripples
and Mr Wasinski’s Song“ wurde sie für den „Best Short Film
Award“ des internationalen Filmfestivals von Melbourne nominiert. Außerdem
erhielt sie ein Stipendium von HarperCollins und den „FAW Award“ für
das beste, unveröffentlichte Manuskript. Nova Weetman lebt mit ihrem Mann und
ihren zwei Kindern in Australien. „Lily Frost. Fluch aus dem
Jenseits“ ist ihr erstes Jugendbuch. (Quelle: Verlagshomepage)
Erster Satz des Buches
„Als ich fünf Jahre alt war, wäre ich beinahe gestorben.“
Fazit
„Lily Frost – Fluch aus dem Jenseits“ ist ein Buch der Autorin Nova Weetman. Da ich in der letzten Zeit immer wieder auf diesen Roman aufmerksam geworden bin, bewarb ich mich bei der Leserunde von „wasliestDu.de“ und gewann glücklicherweise ein Leseexemplar.
Wer den Klappentext liest, der erwartet vermutlich ein spannendes und gruseliges Jugendbuch mit ermittlerischen Komponenten und jeder Menge Gänsehaut-Feeling. Auch wenn ich mit meinen 26 Jahren so ganz und gar nicht mehr der Zielgruppe entspreche, so lese ich meiner Meinung nach dennoch genügend Romane in dieser Richtung (oder generell dem Genre „Jugendbuch“) um fair darüber urteilen zu können. Wer mit den oben geschilderten Erwartungen an dieses Buch herangeht, der wird enttäuscht werden, denn auch wenn die Story an sich recht interessant ist und auch ein wenig Spannung aufgebaut werden kann, so fehlen mir doch so einige Komponenten, damit das Buch tatsächlich vorbehaltlos gefallen konnte.
Die Hauptprotagonistin Lily Frost ist zwar ein typischer Teenager (motzig, launisch, hat Probleme mit den Eltern, eine beste Freundin, die besser ist, als der Rest der Welt…), hat aber einige Wesenszüge, die sie nicht besonders sympathisch wirken ließen und mit denen ich mich einfach nicht anfreunden konnte. Einerseits ist sie neugierig, sucht den Grusel und möchte gerne herausfinden, was mit Tilly geschehen ist, andererseits hat sie fürchterliche Angst vor dem, was auf dem Dachboden vor sich geht und geht dem Ganzen eher aus dem Weg, als tatsächlich ernsthaft nach Antworten zu suchen. Außerdem kann sie den Umzug in die neue Stadt keineswegs akzeptieren und trägt diesen ihren Eltern das ganze Buch über nach, anstatt die Tatsache einfach als solche zu akzeptieren und sich mit der neuen Situation zurechtzufinden.
Die übrigen Charaktere wirken ebenfalls flach und unausgereift, ohne wirklichen Tiefgang und auch hier konnte sich keine wirkliche Beziehung zwischen Leser und Protagonisten aufbauen.
Die Story an sich gestaltet sich recht interessant, ist jedoch ausbaufähig und die Vorkommnisse auf dem Dachboden könnten stellenweise auch gruselig wirken, wenn sie nicht schon vorbei wären, bevor sie überhaupt begonnen haben. Die Autorin schafft es nicht, eine „Gänsehaut-Stimmung“ aufzubauen und diese aufrecht zu erhalten, sodass es dem Leser tatsächlich eiskalt über den Rücken läuft. Vielmehr wirf sie die ein oder andere Begebenheit in den Raum, beschreibt sie kurz und geht dann zum Alltagsgeschehen über. Viele Dinge werden angesprochen und Fragen aufgeworfen, die dann letztendlich ohne tatsächliche Klärung zurückbleiben, was ich als Leser nicht nur enttäuschend fand, sondern mich ein wenig hingehalten gefühlt habe.
Auch das Ende lässt einen eher unbefriedigt zurück und wenn man das Buch zuklappt, hat man noch gefühlte hundert ungeklärter Fragen darüber, was letztendlich passiert ist, wie es nun weitergeht und ob sich am Leben in Gideon nun etwas ändern wird.
Insgesamt haben wir es hier mit einer unausgereiften Geschichte zu tun, die wenig spannende/gruselige Aspekte bietet, in ihren Grundzügen aber durchaus Potenzial hat. Die Protagonisten sind durch die Bank weg eher oberflächlich gestaltet und eine tatsächliche Beziehung zwischen Leser und Charakteren konnte sich, zumindest was mich betrifft, nicht wirklich aufbauen. Auch über die Vergangenheit der Figuren und deren eigentlicher Beziehung zueinander bietet dieses Buch nur wenig Information und es wirkt fast so, als ob die Charaktere, bis auf wenige Ausnahmen, unabhängig voneinander agieren würden.
Wertung: 3 von 5 Sterne!
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