Inhalt
Das Leben
der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt,
dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline
hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt
zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden
Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu
interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist
nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende
Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung
vom Glück … (Kurzbeschreibung von www.amazon.de)
Infos zum Buch
Preis: 19,99 € (Gebunden) / 15,99€ (Ebook)
Infos zur Autorin
Jenny Downham war
Schauspielerin, bevor sie mit ihrem ersten Roman Bevor
ich sterbe einen Weltbestseller schrieb.
Sie lebt mit ihren beiden Söhnen in London. (Quelle: Verlagshomepage)
Erster Satz des Buches
„Als ob ein Alien gelandet wäre.“
Fazit
„Die Ungehörigkeit des Glücks“ ist ein Roman der Autorin Jenny Downham. Vielleicht kennt der ein oder andere ja noch ihren Roman „Bevor ich sterbe“, der eigentlich hauptsächlicher Anlass dafür war, dass ich mich bei Lovelybooks für die Leserunde zu „Die Ungehörigkeit des Glücks“ bewarb.
Da ich sehr gerne Romane lese, denen etwas Dramatik innewohnt und die Autorin mich mit ihrem ersten Roman mehr als begeistern konnte, war ich natürlich sehr gespannt darauf, wie mir dieses Buch gefallen würde. Was die Dramatik angeht, so konnte mich dieses Buch absolut überzeugen, denn Jenny Downham versteht es, einiges an familiären/zwischenmenschlichen Konflikten in ihre Bücher einfließen zu lassen, sodass dies keinesfalls zu kurz kommt. Was die Story angeht, so habe ich dann aber doch den ein oder anderen Kritikpunkt einzubringen…
Die Hauptgeschichte als solches gefiel mir wahnsinnig gut, denn wir erfahren nicht nur jede Menge über die familiäre Vergangenheit von Mary, Caroline und Pat (Marys Schwester), sondern auch einiges über die Konflikte zwischen den einzelnen Parteien, die sich bis in die heutige Zeit ziehen. Zeitgleich schreitet Marys Alzheimer weiter fort, dabei versucht sich Mary oft krampfhaft an manche Dinge zu erinnern. Enkelin Katie hilft dabei tatkräftig und zieht dabei den unbändigen Zorn ihrer Mutter Caroline auf sich, die ihre eigene Mutter Mary am liebsten auf die Straße setzen würde, anstatt ihr beim erinnern zu helfen.
Der Nebenstrang, der sich hauptsächlich mit Katies sexueller Orientierung beschäftigt, ist zwar an sich auch recht interessant, besonders weil sie sehr stark damit zu kämpfen hat, sich selbst zu akzeptieren, an sich jedoch ein völlig nebensächlicher und wenig notwendiger Akt. Auch wenn ich die Entwicklung dieser Geschichte an sich absolut befürworten kann, so hätte ich doch den Fokus eher auf die Hauptgeschichte gelegt, die für sich eigentlich schon ein ganz großes Thema ist, bei dem es keinerlei Nebenstory bedarf.
Was die Charaktere angeht, so kann man zweifelsfrei sagen, dass sie an und für sich sehr schön ausgearbeitet und durchdacht sind, man aber Katies Bruder Chris viel zu wenig erlebt. Durch seine besondere und außergewöhnliche Art spielt er sich sehr in den Vordergrund, wird dafür von der Autorin dann aber doch viel zu wenig thematisiert, was ich sehr schade fand. Gerne hätte ich etwas mehr über diesen Jungen erfahren und hätte dafür auch auf einige Situationen zwischen Katie und ihren Klassenkameradinnen (die schon fast zum Fremdschämen waren) verzichtet. Katie selbst wirkt phasenweise wie der typische, nachtragende und zickige Teenager, der nicht groß über die Folgen seiner Handlungen nachdenkt, was ich besonders schade finde, denn schaut man sich ihre Figur ansonsten an, wirkt sie viel erwachsener und reifer, als es in besagten Situationen der Fall ist.
Dieses Buch regt zum nachdenken an, denn die Thematik ist ernst und lässt uns so manches Mal überlegen: Wie verhält man sich als Mutter, als Kind, als Enkelin, wie viel muss man sich zumuten, was erwartet uns, in unserem Lebensalter? Würden wir alles genau so machen, wie es unsere Eltern (Mütter!) getan haben, oder würden wir vielleicht komplett anders handeln? Haben wir unseren Lieben jemals gesagt, wie viel sie uns bedeuten, oder könnte es morgen dafür zu spät sein?
Insgesamt konnte ich mich mit diesem Buch ein Stück weit identifizieren und auch, wenn ich einige Kritikpunkte anzubringen habe, gefiel mir dieser Roman doch unwahrscheinlich gut. Die Autorin weiß schwierige Themen mit viel Feingefühl anzugehen und ihre Schreibweise ist so leichtgängig, dass die Seiten stellenweise nur so dahinfliegen.
Wertung: 4 von 5 Sterne!
Schreibe einen Kommentar