Buch die verschiedenen Techniken der Massage: Klassische Massage,
Funktionsmassage, Querfriktionen, Faszienbehandlungen sowie deren Kombination
werden mit brillanten Fotos dargestellt. Hinzu kommt die Befundaufnahme und
Behandlungsplanung. Dabei erleichtern Lernziele, Zusammenfassungen, Memos,
Praxistipps und Warnhinweise die sofortige Umsetzung in die Praxis. Gesuchte
Themen werden durch das Farbleitsystem schnell gefunden.
Massage, Querfriktionen, Funktionsmassage, Faszienbehandlung
der Praxis sowie als perfektes Nachschlagewerk im Berufsalltag für
Profis. (Quelle: Verlagshomepage)
zum Autor
er Humanbiologie und Humanmedizin. Klinische Tätigkeit in den Bereichen
Gynäkologie und Geburtshilfe, Physikalische Medizin. Als Autor und Herausgeber
zahlreicher Fachbücher gehört die Vermittlung von Wissen und Umsetzung
alltagstauglicher Strategien zu seinen Hauptanliegen. Schwerpunkte seiner
praktischen Tätigkeit sind die physikalische Medizin, Reflextherapien und
Ernährungsmedizin. (Quelle: Verlagshomepage)
Infos zum Buch
Erscheinungsdatum: 2016
Preis: 54,99 € (Gebunden)
Reihe: Physiotherapie Basics
Warum wollte ich ein Fachbuch zum Thema „Massage“ lesen?
Auch wenn ich im Pädiatrischen Bereich tätig bin, so interessiere ich mich dennoch auch für andere Fachgebiete meines Berufes und bilde mich gerne über Literatur weiter.
Gliederung
Das Inhaltsverzeichnis sieht folgendermaßen aus:
1. Grundlagen
2. Befund
3. Vorbereitung und Techniken
4. Regionale Anwendungen
5. Sportmassage
6. Faszienbehandlung
7. Anhang
Fazit: Die Gliederung ist sinnig, da erst die Grundlagen der Massagetherapie behandelt werden, danach diverse Erläuterungen zum Befund folgen und dann erst die Vorbereitungen und Techniken, Regionalen Anwendungen, Sportmassagen und Faszienbehandlungen. Die Reihenfolge entspricht demnach exakt dem, wie man bei einer Therapie vorgehen würde.
Fazit zum Aufbau der Kapitel
Zu Beginn eines jeden Kapitels (egal ob „großer Unterpunkt 1.“ oder „kleiner Unterpunkt 1.2“) werden innerhalb eines Kästchens die Lernziele kurz aufgelistet, was ich persönlich sehr gut finde, da so alles genau definiert und ein kurzer Überblick gegeben wird. Am Ende eines jeden Kapitels/Lernabschnittes findet man eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Informationen, sowie ein Kästchen mit dem Titel „Überprüfen Sie Ihr Wissen“, wo einige Fragen zur Thematik gestellt werden und eine gute Möglichkeit bieten zu erfassen, was man vom gelesenen behalten konnte. Innerhalb eines Kapitels finden sich, unterstützend zum Text Grafiken, Fotografien, Kästchen mit Memos oder Praxistipps sowie Tabellen, die das Verständnis des Textes sehr einfach machen und hilfreiche Tipps bieten.
Fazit zu 1. Grundlagen
(c) by Springer |
„Grundlagen“ bietet nicht nur eine kurze, geschichtliche Einführung in die Thematik, sondern auch allerhand wichtiges zu Anatomie/Physiologie, Wirkprinzipien der Massage, sowie Indikation/Kontraindikation. Auch wenn der Autor etwas tiefer in die Materie eintaucht, so beschreibt er stets in klaren und gut verständlichen Worten, ohne in endlos-Sätze oder komplizierte Erklärungen zu verfallen. Als Physiotherapieschüler wäre es wahrlich ein Vergnügen gewesen, mit diesem Buch zu arbeiten, denn im Nachhinein betrachtet sind die Erklärungen hier deutlich einfacher, bzw verständlicher gestaltet, als es im Unterricht damals der Fall gewesen ist. Besonders gut fand ich auch den Exkurs in die „Schmerz“ – Thematik, als zusätzliche Erklärung der Wirkprinzipien der Massage.
Fazit zu 2. Befund
(c) by Springer |
Kapitel 2 umfasst allerhand Informationen zu den wichtigsten Teilen des Befunden, also Anamnese, Inspektion, Palpation, Funktionsüberprüfungen, Objektivierung, sowie Dokumentation und Behandlungsplanung. Besonders gut gefiel mir dabei die Tabelle zum Schmerz, seiner Erläuterung, sowie die Zuordnung der Schmerzqualität zur entsprechenden Struktur. Bei der Inspektion werden die Beobachtungskriterien sowohl in der Dorsal- als auch in der Ventralansicht angegeben, ebenso wie zur Ansicht aus der Frontal- und Sagittalebene. Toll fand ich auch, dass am Ende des Kapitels ein Musterbefundbogen zu finden ist, der alles vorherig erwähnte enthält und nur noch, mit den vom Patient stammenden Daten, ausgefüllt werden muss. Super zum kopieren und anwenden!
Fazit zu 3. Vorbereitung und Techniken
Kapitel 3 beginnt mit dem Hinweis darauf, die Behandlung auch für den Therapeut selbst möglichst angenehm (will heißen ergonomisch) durchzuführen – ein überaus wichtiger Punkt! Außerdem gibt es einige wenige Tipps zur Kräftigung/Dehnung der Hand- und Unterarmmuskulatur sowie den Hinweis auf die körpereigene Hygiene des Therapeuten. Später geht der Autor noch einmal näher auf diese Thematik ein und benennt bzw. erklärt einige weitere wichtige Punkte der Ergonomie (Optimale Höhe der Behandlungsfläche, Drehung mit dem ganzen Körper, Stellung des Therapeuten, Gewichtsverteilung). Ich für meinen Teil finde es super, dass dem ganzen hier einige Seiten gewidmet werden, denn wenn man einmal Therapeuten bei der Arbeit beobachtet, so fällt auf, dass diese nicht immer ergonomisch agieren.
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Auch die Massageumgebung, der Massagetisch, sowie einige Lagerungsmöglichkeiten für den Patienten werden erläutert und Lagerungs-/Abdeckmaterialien, Gleitmittel, Gleitmittelersatz werden thematisiert.
Gut fand ich ebenfalls das Kapitel über den Umgang mit Problemen, indem der Autor solche Dinge wie Körperbehaarung, Hautveränderungen, Vermeidung von Kitzeln, Nichtansprachen auf die Therapie und die Verstärkung der Beschwerden anspricht und Tipps dazu gibt.
Die Techniken werden allesamt ausführlich und mit vielen beschrifteten Bildern erklärt und können so, besonders von Schülern, noch einmal nachgeschlagen und verstanden werden. Auch die Funktionsmassage wird erklärt und für mich war sie das erste Mal, seit meiner Ausbildung, wirklich verständlich und umsetzbar.
Fazit zu 4. Regionale Anwendungen
Das Kapitel „Regionale Anwendungen“ gliedert sich in verschiedene Körperregionen (Rücken, Zervikalregion, Schulter, Oberarm, Unterarm, Hand, Thorax, Abdomen und Glutealreagion). Eine kurze Einleitung erläutert uns, wie die Kapitel aufgeteilt sind und in welche Unterpunkte sich die Gliederungen jeweils noch einmal aufteilen. Außerdem werden Grundlagen zu aktiver/passiver Bewegung, Kapselmustern und der Neutral-Null-Stellung gegeben.
Am Beispiel des (Unter-) Kapitels „Rücken“ möchte ich kurz darstellen, wie die einzelnen Körperregionen-Kapitel aufgebaut sind:
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* Untersuchung, weiter aufgegliedert in Anamnese, Inspektion, Palpation,
Funktionsüberprüfung und Alarmzeichen (inkl. umfangreicher Information,
sowie Bildern).
* Behandlung: – klassische Massage (Streichungen, Knetengen,
Hautmobilisation, Reibungen, Tapotements, Sägegriff,
Vibrationen)
– Querfriktionen
– Funktionsmassage
* Behandlungsbeispiele (Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule,
Lumbalsyndrom)
Ich bin mehr als begeistert von diesem Kapitel, denn es bietet nicht nur jede Menge Informationen und dient als hervorragendes Nachschlagewerk, sondern erklärt auch noch einmal von Grund auf alles, was für eine professionelle Massage an Wissen notwendig ist. Dabei ist es nicht allgemeingültig gehalten, vielmehr wiederholen sich die oben genannten Unterkapitel bei jedem einzelnen der aufgeführten Körperregionen und bieten so eine ideale Möglichkeit um verloren gegangenes Wissen aufzufrischen oder neues zu erwerben. Die Erklärungen sind sehr gut verständlich verfasst und die vielen Bilder wirken unterstützend, sodass keine Fragen offen bleiben sollten. Auch die Behandlungsbeispiele sind Patientennah und einleuchtend formuliert, sodass sie eine große Hilfe darstellen.
Fazit zu 5. Sportmassage
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Das Kapitel der Sportmassage interessierte mich besonders, denn in meiner bisherigen Laufbahn als Physiotherapeutin hatte ich nur wenig mit Sportlern am Hut. Da ich aber dennoch sportlich interessiert bin, ist es natürlich nie verkehrt, sich diesbezüglich auch ein wenig zu informieren und dazu bietet dieses Kapitel die optimale Voraussetzung.
Neben der grundsätzlichen Information, wann eine Sportmassage durchgeführt werden sollte, bekommen wir nicht nur eine kurze Auffrischung darüber, was Muskelkater eigentlich ist, sondern auch, was eine Prä- bzw. Postaktivitätsmassage eigentlich ist und wie/wann man diese ausführt (inkl. Bilder). An sich bietet dieses Kapitel zwar nur wenige Infos (im Vergleich zu den vorhergehenden), macht aber dennoch Lust auf mehr und gibt das wichtigste an Grundlagen wieder.
Fazit zu 6. Faszienbehandlung
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Auch Nr. 6 „Faszienbehandlung“ wartet mit einer Menge Grundlageninformation auf („Woraus bestehen Faszien, Was für Faszien gibt es? ..) und erklärt diese mit einfachen und gut verständlichen Formulierungen. Die Körperhaltung des Therapeuten wird ebenso thematisiert, wie die Grundlegenden Techniken, wobei auch hier eine Gliederung nach den verschiedenen Körperregionen vorgenommen wurde. Unzählige Bilder untermalen diese Information und erleichtern das Verständnis!
Fazit zu 7. Anhang
Der Anhang thematisiert relevante Dinge wie Medikamenteneinnahme und Massage, Dermatologische Krankheitsbilder und bietet neben einem Curriculum für Klassische Massage auch Kontaktadressen und Literaturhinweise.
Auch wenn wir als Physiotherapeuten kaum mit Medikationen in Berührung kommen, so ist eine Liste der Medikamente, welche die Massage in irgendeiner Form beeinträchtigen unabdingbar und eine wahre Bereicherung für dieses Buch. Anders als in vielen anderen Büchern werden die Medikamente hier nicht „pauschal“ genannt (z.B. „Antihypertensiva“), sondern beim Namen genannt und deren spezielle Wirkung auf die Massage genau erklärt – eine super wichtige Ergänzung, die ich richtig toll finde!
Die dermatologischen Krankheitsbilder werden hier ebenfalls kurz erklärt und mit einer Fotografie aufgezeigt, was eine gute Möglichkeit bietet, im Zweifelsfall noch einmal nachzuschlagen.
Gesamtfazit
Wertung: 5 von 5 Sterne
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