Inhalt
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„Unheimlich phantastisch Die Brüder Grimm auf der Jagd nach einem rätselhaften Manuskript. Durch Adelspaläste, finstere Spelunken und unterirdische Tempel führt die rasante Suche nach Schillers geheimnisvollstem Werk. Auf ihrer Spur: skrupellose Geheimbünde, ein wahnsinniger Mörder – und Goethe, der undurchsichtige Dichterfürst. Ein phantastischer Abenteuerroman vom preisgekrönten Bestsellerautor Kai Meyer. „Meyers Stärke sind atmosphärisch dichte Breitwandpanoramen.“ Die Welt Weimar im Jahr 1805. Die Brüder Grimm machen ihre Aufwartung, doch finden sie Schiller todkrank vor. Verlegen übergeben sie die Arznei, die Goethe ihnen mitgegeben hat. Der sieche Dichter überlässt ihnen sein letztes Manuskript – doch wenig später wird ihnen diese Kostbarkeit gestohlen. Gegen ihren Willen geraten sie in eine finstere Verschwörung, in der Goethe, eine seltsame Gräfin, eine Geheimloge und exotische Rauschmittel eine Rolle spielen.“ (Quelle: Amazon)
Infos zum Buch
Seitenzahl: 368 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN: 9783746633183
Preis: 12,99 € (Taschenbuch) / 6,99 € (E-Book)
Infos zur Autorin
Erster Satz des Buches
„Am Morgen jedes Tages, an dem Gott, der Herr, von seinem Thron stieg und tot zusammenbrach, war die Milch in ihren Krügen geronnen wie Blöcke aus weißem Porzellan.“
Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen? Kai Meyer ist und bleibt einfach einer meiner liebsten Autoren… nicht zuletzt, weil er mich schon vor vielen vielen Jahren mit „Die fließende Königin“ völlig in den Bann zog. Auch wenn ich „Die Geisterseher“ irgendwann schon einmal gelesen habe, konnte ich ich nach etlichen Jahren nicht mehr wirklich daran erinnern, weswegen ich mich dieser Lektüre nun unbedingt noch einmal widmen wollte.
Cover: Die Paperback Ausgabe aus dem Aufbau Verlag, die neu erschienen ist, hat gleichzeitig auch ein neues Cover erhalten, was mir persönlich sehr gut gefällt. Darauf sieht man ein rotes Siegel, der Hintergrund ist „pergament-artig“ gehalten, was auch inhaltlich sehr gut passt.
Story + Charaktere: Die Gebrüder Grimm, welche gerade bei Goethe höchstpersönlich einquartiert sind, werden zu Schiller eingeladen, der ihnen dann auch noch ein unveröffentlichtes Manuskript in die Hände gibt, das seinen Weg zu Goethe finden soll… für die Gebrüder Grimm ein ganz großes Ding! Wir befinden uns im Jahre 1806 und begleiten die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm auf ihrer Reise und wie es meist so ist, kommt es anders als man denkt. Das Manuskript wird ihnen auf dem Weg zurück zu Goethe entwendet und schon entfacht sich die Jagd, denn nicht nur die beiden haben es darauf abgesehen, das Manuskript in die Hände zu bekommen. Unterwegs begegnen sie polnischen Ägyptern, einer merkwürdigen Gräfin, einem holden Fräulein und vielen weiteren merkwürdigen Personen, von denen keiner auf den ersten Blick das zu sein scheint, was er vorgibt zu sein. Grauenvolle Morde, seltsame Hinweise und ein Armenier, den keiner gesehen hat, machen das ganze noch mysteriöser und lange Zeit lässt sich an Auflösung noch nicht denken…
„Die Geisterseher“ ist ein fantastisch-historischer Roman, der Spaß macht. Wir lernen nicht nur die Gebrüder Grimm kennen (oder deren Alter Ego) kennen, sondern begegnen auch den berühmten Dichtern Goethe und Schiller, wobei wir nur Goethe näher kennenlernen. Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, ist sie unglaublich spannend und faszinierend und wer weiß, ob es sich nicht doch so ähnlich zugetragen haben könnte?
Zu den Charakteren kann man sagen, dass mir Jacob Grimm mit seiner ermittlerischen Kombinationsgabe stellenweise ein wenig auf den Keks ging, denn egal wie unlogisch und blöd er eine Situation fand – mit Hilfe seiner Kombinationsgabe bog er einfach alles so, wie er es brauchte. Auch wenn seine Ideen meist schlüssig wirkten, schob er sich damit doch sehr in den Vordergrund. Wilhelm Grimm hingegen, unser Erzähler, übergab sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit (wenn er sich ekelte) und wirkte im Vergleich zu seinem Bruder eher ein wenig empfindlich. Die kleinen Zankereien der beiden machte jedoch äußerst viel Spaß und konnten mich stets belustigen. Ob die Gebrüder Grimm tatsächlich so unterschiedlich in ihrer Art waren, wäre nun wirklich mal interessant zu wissen, ich denke, ich werde dahingehend auf jeden Fall mal Nachforschungen betreiben! Auch die anderen Charaktere (allen voran natürlich Goethe) fand ich äußerst spannend, auch wenn man bei so manchem nicht direkt zu Beginn weiß, was man von ihm halten soll!
Schreibstil: Der Schreibstil von „Die Geisterseher“ ist kein typischer Kai Meyer, denn da er hier aus der Sicht von Wilhelm Grimm schreibt, ist auch die Sprache der Zeit von damals angepasst. Mir persönlich gefällt das sehr gut, denn es passt nicht nur sehr gut, sondern wirkt authentisch.
Gesamt: Wer bei historischen Romanen darüber hinwegsehen kann, dass fantastische Elemente eingewebt werden und einst tatsächlich existierende Personen, bzw. deren Werdegang, nicht ganz so realistisch dargestellt wird, der wird mit diesem Roman sicherlich große Freude haben. Neben jeder Menge Verstrickungen und merkwürdigen Ereignissen zieht sich eine klare rote Linie durch das Buch und alles ergibt nach und nach einen Sinn. Die Auflösung, so simpel sie sein mag, fand ich wirklich gelungen, auch wenn ich hier (aus Spoiler-gründen) nun nicht näher ausführen möchte, woran das lag.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
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