Ab 18 Jahren! 

Inhalt
„EXTREME HORROR – Die Anthologie
Herausgegeben von Frank Festa und Edward Lee
Enttäuscht, weil das, was als Horror angeboten
wird, dir nur ein müdes Gähnen entlockt? Dann brauchst du die Frischzellenkur
des Extreme Horror.
Edward Lee: »Ihr wollt Hardcore? Bekommt ihr.
Blut und Gedärme? Sex, Gewalt und Folter? Könnt ihr im Übermaß haben, meine
Freunde, persönlich überreicht von einem Zirkel der besten
Extreme-Horrorautoren der Welt.
Inhalt:
Edward Lee: Vorwort
Frank Festa: Extreme Zeiten
1. Jeffrey Thomas: Staub
2. Monica J. O’Rourke: Asha
3. Jack Ketchum: Falls die Erinnerung nicht
trügt
4. Shane McKenzie: Unwiderstehlich
5. Kristopher Rufty: Eine Bettgeschichte
6. Graham Masterton: Wenn die Luft fehlt
7. Edward Lee: Jede Nacht
8. Jack Ketchum: Der Beste
9. Lucy Taylor: Knockouts
10. Tim Miller: Pflegehölle
11. Wrath James White: Sexspielzeug
Anhang:
Inge Festa: Extreme Frauen
Leserumfragen im Internet:
– Warum lieben wir Extreme Horror?
– Was macht eigentlich Extreme Horror aus?
– Extreme Horror: 25 Buchempfehlungen
Edward Lee: Es gibt da draußen tatsächlich
Leser, die Extreme Horror lesen wollen. Es gibt jede Menge solcher Leser. Und
nein, sie sind nicht verdorben, sie sind keine geisteskranken Dreckschweine. Es
sind ganz normale, hart arbeitende Leute wie du und ich, Leute, die etwas
schärfer Gewürztes lesen wollen, etwas mit mehr Wucht – mit mehr EIERN.
Genau das und noch viel mehr wird euch in den
Eingeweiden dieser Anthologie begegnen. Hier gibt’s kein ›Backe, backe,
Kuchen‹, Leute. Kein zaghaftes Herumeiern. Nur schonungslosen, kompromisslosen
Horror. Wenn ihr Extreme Horror als skrupellose Vollgaskunst schätzt, dann
macht euch darauf gefasst, dass sie euch gleich mitten ins Gesicht springt! Und
es kann gut sein, dass ihr mehr bekommt als erwartet …“ (Quelle: Amazon)
 
Infos zum Buch
Seitenzahl:
353 Seiten
Verlag:
Festa Verlag
ISBN:
Keine ISBN, da Privatdruck. Hier kaufen!
Preis:
12,99 € (Taschenbuch) / 4,99 € (E-Book)

Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen? Da
ich nun das ein oder andere Festa-Buch gelesen habe, interessierte mich die
Sparte „Extrem“ natürlich auch und bevor ich mich einer kompletten
Geschichte widmen wollten, wollte ich erst mal „Probelesen“, ob
dieses harte Genre denn überhaupt etwas für mich ist. Dafür schien mir die
Extreme Horror Anthologie sehr geeignet.
Cover: Ich mag dieses
Cover! Ein nackter Frauenkörper mit etwas rotem überzogen, das genauso Blut,
wie auch Wachs sein könnte. Auf dem Cover werden außerdem die Autoren
aufgelistet, die Kurzgeschichten zu diesem Buch beigesteuert haben.
Das Buch:
Zu allererst: eigentlich lese ich nie
Vorworte…oder nur die erste Seite. Dann bin ich meist gelangweilt und
überblättere das Ganze, weil mich das eigentliche bla bla des Autors häufig
nicht interessiert. In diesem Fall war das jedoch ganz anders…
# Edward Lee – Vorwort
Wow.
Alleine das Vorwort ist fantastisch. Auch wenn
ich bisher nichts von Edward Lee gelesen habe (von der Kurzgeschichte in diesem
Buch und dem Vorwort einmal abgesehen), so zeigt dieses Vorwort überdeutlich,
wie sehr Edward Lee lebt, was er tut. Er zeigt uns, den Lesern (und gerade den
„Neu-Extrem-Lesern“), dass wir keinesfalls merkwürdig, abartig oder
pervers sind, nur weil uns eine solche Literatur mitreißt, fesselt und
begeistert und er sagt auch ziemlich deutlich, was er von den Kritikern seiner
Bücher hält: im Grunde ist es ihm s*he*ssegal, was diese denken – aber sie
kurbeln immerhin die Verkaufszahlen an. Gesunde Einstellung! 😀
# Frank Festa – Extreme Zeiten – Eine
Einführung
Hui. Ich würde fast behauptet, Frank Festas
Einführung steht der von Edward Lee in nichts nach. Mit diesem Vorwort
versprüht er eine Begeisterung, wie jemand, der von Herzen liebt, was er tut.
Er ist begeistert von seiner Arbeit und vom Extreme Horror und stört sich kein
Stück daran, dass manch ein Leser, Kritiker oder Autor sich darüber empört.
Vielmehr erkennt Frank Festa nichts anderes als die Tatsache, dass Extreme
Horror vielleicht in der heutigen Zeit anstößig ist und nicht geschätzt wird,
es jedoch in früheren Zeiten mit anderen Künstlern kein bisschen anders war –
und er hat recht! Denken wir nur mal an Edgar Ellen Poe oder gar Günther Grass‘
Blechtrommel! Heute Kult, damals verpöhnt, da es, wie heute der Extreme Horror,
einfach anders war, extremer als das, was man gewohnt war. Sehr sehr fesselndes
und schönes Vorwort!
#1 Monika J. O’Rourke – Asha
„Asha“ fand ich interessant, nur
wenig blutrünstig, aber eigentlich recht lesenswert. Ein wenig mehr zur Story
und vor allem dem Ende hätte ich mir gewünscht, denn die Motivation der
einzelnen Charaktere wird nicht immer so ganz klar. Als „extremen
Horror“ habe ich dieses Geschichte nicht empfunden, bin aber gespannt, was
das Buch weiterhin für mich bereithält.
#2 Jeffrey Thomas – Staub
Mit „Staub“ konnte ich mich ehrlich
gesagt überhaupt nicht anfreunden. Auch wenn ich die ganze Sache mit den
künstlerisch verzierten Rinderschädeln eigentlich echt spannend fand, war der
Verlauf der Geschichte einfach nur völlig abstrus.
#3 Jack Ketchum – Falls die Erinnerung nicht trügt
Interessante Geschichte, schreckliches Trauma,
merkwürdiger Schluss. Auch wenn ich die Story über die Frau mit multipler
Persönlichkeit ganz gut fand, so konnte ich doch mit dem schnell
herbeigeführten Ende irgendwie nichts anfangen – schade!
#4 Shane McKenzie – Unwiderstehlich
Kennt ihr diese Geschichten, bei denen man die
ganze Zeit darauf wartet, dass etwas passiert? Wo einem schon das Übel im
Nacken sitzt und man die ganze Zeit wartet, dass es zuschlägt? So ähnlich ging
es mir bei „Unwiderstehlich“ eine ganze Zeit lang. Über das Ende
musste ich ehrlich gesagt ziemlich lachen, aber es war ja nicht anders zu
erwarten, nicht? 😀
#5 Kristopher Rufty – Eine Bettgeschichte
Diese Geschichte zeigt uns mal wieder ganz
deutlich, dass wir unsere nächsten Vertrauten eigentlich auch nicht wirklich
kennen und man nie weiß, was hinter der Stirn eines Menschen vorgeht. Klasse
Story!
#6 Graham Masterton – Wenn die Luft fehlt
Irgendwie glaube ich ja, Graham Masterton
schafft es nicht, eine Geschichte oder ein Buch zu schreiben, in dem nicht
irgendeine wegtragende Erkenntnis oder eine Moral vorkommt, jedoch ohne
erhobenen Zeigefinger. (Ich liebe es!) Er ist und bleibt in grandioser Autor,
mit einer Erzählkunst, die fesselt.
#7 Edward Lee – Jede Nacht
Puh. Eine der wenigen Geschichten, die ich
tatsächlich mal in die Extreme einordnen würde…interessante, fiese Geschichte
mit richtig üblen Charakteren – gar nicht so schlecht!
#8 Jack Ketchum – Der Beste
„Der Beste“ hätte durchaus ein wenig
länger werden können, da war definitiv Potenzial für mehr! Die Story an sich
war interessant und einfallsreich, der Charakter der Shiela hat etwas
bösartiges an sich, von dem ich gerne mehr gelesen hätte.
#9 Lucy Taylor – Knockouts
„Knockouts“ gefiel mir ehrlich
gesagt relativ gut, die Autorin schafft es, uns die Qual des Protagonisten
näherzubringen und lässt uns seine Handlungen FAST nachvollziehen. Auch hier
nicht zwangsläufig eine „extreme“ Story aber durchaus lesenswert.
#10 Tim Miller – Pflegehölle
In diesem Buch eigentlich die einzige
Geschichte, die nicht besonders blutig, aber dafür umso grausamer war. Ein
wenig fühlte ich mich an Jack Ketchum’s „Evil“ erinnert, aber da ich
dieses Buch geliebt habe, gefiel mir „Pflegehölle“ ebenfalls ziemlich
gut!
#11 Wrath James White – Sexspielzeug
Auch wenn ich bisher nur „Schänderblut“
von diesem Autor gelesen habe, so kann ich jetzt schon sagen: Ich mag seine
Geschichten! Blutig, extrem, heftig, aber immer mit einer Tiefsinnigkeit
verbunden und voller Emotionen, dass es einem fast schon Angst macht, wie gut
man die Protagonisten versteht.


# Inge Festa –
Extreme Frauen
Warum lesen so viele Frauen extremen Horror?
Warum begeistern wir uns für die perversesten Misshandlungen, Mord,
Vergewaltigung, Verstümmelung? Diese und viele andere Fragen beantwortet Inge
Festa nicht nur, sie bringt es auch wunderbar auf den Punkt – aber die
Quintessenz des Ganzen werde ich nicht verraten…da müsst ihr schon selbst
nachlesen. 🙂
# Leserumfragen im Internet:
– Warum lieben wir Extreme Horror?
– Was macht eigentlich Extreme Horror aus?
– Extreme Horror – 25 Buchempfehlungen
Die Leserumfragen gefielen mir richtig gut,
denn alles in allem spiegeln sie genau das wieder, was ich auch sagen würde: Es
ist ein Ausbruch aus dem normalen, es bringt uns an Grenzen und zeigt uns, wie
tief die Abgründe der menschlichen Seele sein können. Doch nicht nur das: wir
sitzen zuhause gemütlich in unserem Lesesessel, unserer Couch oder sonst wo und
genießen unsere Sicherheit, während das Opfer aus unserem Buch höllische Qualen
erleidet. Es ist brutal, es ist pervers, aber vielleicht brauchen wir das
machmal, um uns selbst einfach wieder etwas „normaler“ zu fühlen und
festzustellen, dass die kleinen Probleme, die wir oft zu elefantösem Ausmaß
reden, doch eigentlich gar nicht so schlimm sind.
Die Buchempfehlungen am Ende sollte man sich
zu Herzen nehmen, denn da sind einige tolle Bücher dabei – und solche, die ich
noch gerne lesen möchte.
Gesamt: Blutig,
heftig, voller Gedärm, Sex und Tod – und gerade deswegen lesenswert. Wer
heftige Geschichten mag, aber noch nicht recht weiß, ob er sich an die
„Extrem“ – Reihe des Festa Verlages herantrauen möchte, für den ist
diese Anthologie perfekt. Auch wenn mich 2 der 11 Geschichten nicht ganz so
überzeugen konnten, bieten uns Frank Festa und Edward Lee hier eine herausragende
Sammlung an fesselnden Geschichten – mal mehr, mal weniger Extrem. Die beiden
Vorworte, wie auch die Äußerung von Inge Festa am Ende des Buches sind nicht
nur lesenswert, sondern konnten mich richtig begeistern – man spürt die
Leidenschaft, die hinter dem ganzen steckt und dies wirkt auf den Leser richtig
fesselnd und ansteckend – wenn ich vorher nicht schon begeistert gewesen wäre
(vom Verlag und seinen Geschichten), so hätte dieses Buch definitiv dazu
geführt.
Wertung: 5 von 5 Sterne!

Ein ganz herzliches Dankeschön an den Verlag, für die
Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
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