Inhalt
„Joseph
Miles hat Menschen getötet, zerstückelt und Teile ihrer Leichen gegessen.
Geleugnet hat er diese Morde nie. Doch er behauptet, selbst nur ein Opfer zu
sein …
 
Seit
acht Jahren vegetiert Joseph nun in einem Hochsicherheitsgefängnis. Die Wärter
zwingen ihn wieder und wieder zu bestialischen Todesspielen.
Doch
Joseph ist kein Monster. Er ist überzeugt, dass er als Kind von einer Art
Serienmörder-Tollwut angesteckt wurde.
Um
Heilung zu finden, muss er aus dieser Hölle entkommen. Das Fotomodell Selene
will Joseph dabei helfen. Sie ist wie besessen von ihm. Doch wieso?“
(Quelle: Amazon)
 
Erster Satz des Buches
„Der
Staatsanwalt war ein pingeliger dürrer Mann mit einer schmalen, rechteckigen
Brille, die seine grünen Augen riesig erscheinen ließ.“
Infos zum Buch
Seitenzahl: 352 Seiten
Verlag: Festa Verlag
ISBN: 978-3865525420
Preis: 13,95 € (Taschenbuch) / 4,99 € (E-Book)
Reihe: Schänderblut
          Schänderzorn

Infos zum Autor
„Wrath
James White ist ein ehemaliger Kickboxer (World Class Heavyweight) und Trainer
für unterschiedliche Kampftechniken. Er lebt mit seiner Frau in Austin, Texas.
Wrath hat drei Kinder: Isis, Nala und Sultan.
Wrath
(Zorn) schrieb mehrere Romane, die zu den brutalsten und erschütterndsten
zählen, die jemals in Amerika erschienen. Zusammen mit dem »Meister des Extreme
Horror« Edward Lee schrieb er Der Teratologe..“ (Quelle: Amazon)
Fazit
Wieso
wollte ich dieses Buch lesen? 
Nachdem ich von „Schänderblut
richtig begeistert war, musste ich natürlich auch die Fortsetzung lesen, denn
ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Joseph Miles weitergeht…

Cover:
Das Cover von
„Schänderzorn“ gefällt mir unglaublich gut, denn dabei könnte es sich
zweifelsohne um Joseph Miles handeln – auch wenn ich ihn mir immer etwas anders
vorgestellt habe. Besonders die bunten Tattoos auf seinen Armen und die
blutverschmierten Hände passen perfekt zu Joe.

Story
+ Charaktere:
Wer
schon den Vorgänger „Schänderblut“ gut fand, dem wird auch
„Schänderzorn“ gefallen, auch wenn der Roman irgendwie etwas
„anders“ ist, als der Vorgänger. Dies mag wohl durch die Tatsache
begründet sein, dass sich Joseph Miles nicht mehr auf freiem Fuß, sondern in
Haft befindet, wo er seinen Gelüsten nicht so nachkommen kann, wie es ihm ein
Bedürfnis wäre. Um seinen muskulösen Körper nicht einzubüßen beschäftigt sich
Joe in der Haft die meiste Zeit damit, seinen Körper zu trainieren – oder sich
der Selbstbefriedigung hinzugeben. Doch auch die Wärter sind natürlich auf zack
und damit ihm (und ihnen) nicht gar so langweilig wird, machen sie ihm nicht
nur das Leben schwer, sondern entnehmen ihn auch oft genug aus der Einzelhaft,
um ihn mit einem anderen Häftling zu einem sogenannten „Hahnenkampf“
austragen zu lassen. Dabei kommt auch Joseph’s „Monster“ nicht zu
kurz und sein Drang nach menschlichem Fleisch kann zumindest ein klein wenig
besänftigt werden.
Wrath
James White gelingt es auch in diesem Roman hervorragend, dafür zu sorgen, dass
der Leser Joe’s innerer Kampf bewusst wird – der Kampf zwischen dem
kannibalistischen Monster und dem Mensch, der seine Taten zumindest ein Stück
weit bereut. Ich bewundere diese Fähigkeit, denn eigentlich hätte kein Mensch
bei gesundem Verstand Mitleid mit einem kannibalistischen Mörder diesen
Ausmaßes – und doch ist dies der Fall!
Professor
Locke, der auch schon eine Rolle in „Schänderblut“ spielte, arbeitet
in diesem Roman an einer Möglichkeit, Joseph zu heilen, was ich nicht nur sehr
spannend fand, sondern auch unglaublich faszinierend. Auch wenn er Angst vor
Joe hat, so beschreibt er den Kannibalen stets als respektvollen Menschen und
möchte nichts weiter, als ihm die Chance auf ein „Lasterfreies“ Leben
geben – wenn auch hinter Gittern.
Überzeugend
fand ich die Erklärung dessen, weshalb eine Frau (oder Frauen im Allgemeinen)
gefallen an einem Mann wie Joe finden könnte – auch wenn ich trotzdem nicht
nachvollziehen kann, dass man einen solchen Kerl so sehr vergöttert.
Neben
einigen sehr blutigen Gewaltszenen zeigt White auch einiges an Wissen über das
menschliche Gehirn und deren Manipulationsmöglichkeit durch diverse
Medikamente, was nicht nur maßgeblich zur Geschichte beiträgt, sondern auch für
den Leser sehr spannend ist!
Schreibstil: Der Schreibstil von Wrath James
White ist sensationell, denn mit seiner bildhaften und fesselnden Sprache
überzeugt er auf ganzer Linie. Geschrieben wurde die Geschichte in der Vergangenheitsform,
aus Sicht eines Erzählers.
Gesamt:
Die Roman von Wrath
James White sind anders. Sie sind blutig, grausam, stellenweise mag man sie
möglicherweise sogar als widerwärtig bezeichnen und dennoch schaffen sie es, zu
berühren. Zu berühren und Verständnis für Menschen zu entwickeln, die wir sonst
verurteilt hätten. Mir persönlich gefiel der 2. Band um den Kannibalen Joseph
Miles wieder unglaublich gut und ich freue mich schon auf einen möglichen
dritten Teil! 
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