erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend
nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad
auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf
verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein … Und doch
werden sie magisch voneinander angezogen …“ (Quelle: Amazon)
Infos zum Buch
Seitenzahl: 400 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe Verlag
ISBN: 978-3846600207
Preis: 16,99€ (gebundene Ausgabe) / 12,99€ (E-Book)
Infos zur Autorin
die ersten Jahre ihrer Kindheit in Südkorea verbracht, inzwischen lebt sie mit
ihrem Mann und einem kleinen Hund in North Carolina, USA. In ihrer Freizeit ist
die Autorin leidenschaftliche Salsa-Tänzerin, sie kann sich außerdem für
Currys, das Sammeln von Schuhen und Basketball begeistern. Zorn und Morgenröte
ist ihr erster Roman, die Autorin schreibt bereits an der Fortsetzung.“ (Quelle: Amazon)
Erster Satz des Buches
„Niemand sehnte den Sonnenaufgang herbei.“
Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen? Nachdem ich von der Vorgeschichte (Honig und Gift), sowie der Leseprobe so begeistert war, wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht, weswegen ich mich schleunigst diesem Buch widmete.
Cover: Das Cover mit den verschiedenen Blautönen und den goldenen/bronzenen Applikationen wirkt total verzaubernd und das scheinbare Fenster, aus dem ein Mädchen (Shahrzad?) herausschaut ist der Blickfang schlechthin.
Story: Lange Zeit war ich mir unsicher, ob mir ein Buch aus 1001 Nacht gefallen könnte, denn ich tue mir häufig ein wenig schwer, wenn es um Charaktere und Orte geht, von denen ich mir die Namen nicht merken kann, die eher schwierig oder lang sind (deswegen vermeide ich meist auch schwedische Romane). Bei „Zorn und Morgenröte“ muss ich jedoch sagen, dass mir das gar nicht so schwer gefallen ist, wie anfangs gedacht. Auch wenn die Nachnamen häufig ein wenig komplizierter sind, kann man mit den Vornamen schon recht viel anfangen und auch was die Gewänder etc. angeht, blickt man schneller durch, als man denkt.
Die Story an sich konnte mich recht schnell überzeugen, leider jedoch nicht ganz so schnell fesseln. Etwa 200 Seiten lang lesen wir von Shahrzads innerem Kampf: um ihre beste Freundin Shiva zu rächen will sie den Kalifen ermorden, doch es fällt ihr schwerer als gedacht – zum einen, weil morden sicherlich nie einfach ist und zum anderen, weil sie erkennen muss, dass der Kalif doch nicht das Monster ist, für den sie ihn gehalten hat. Ihn umgibt ein Geheimnis und Shazi brennt darauf, dieses zu enthüllen. Auch wenn ich den Zwiespalt der Protagonistin gut nachvollziehen kann, fiel es mir doch etwas schwer, bei der Stange zu bleiben, denn bis nach 200 Seiten endlich etwas Schwung in die ganze Sache kommt, vergeht einiges an Zeit. Dann geht es allerdings schnell rund und die letzten etwa 200 Seiten flogen nur so dahin. Hier kommt dann auch die Spannung nicht zu kurz und schneller, als wir uns versehen, haben wir auch schon das Ende des Buches erreicht – und wollen sofort wissen, wie es weitergeht!
Wer die Märchen aus 1001 Nacht (Aladin, Ali Baba und die 40 Räuber, etc.) schon als Kind mochte, der wird auch hier nicht enttäuscht werden, denn Renée Ahdieh schafft es, orientalisches Feeling heraufzubeschwören – da ist auch die „Länge“ am Anfang zu verschmerzen.
Schreibstil: Der Schreibstil ist unglaublich angenehm und es macht Spaß, sich in den Worten der Autorin zu verlieren. Die Kapitel sind alle in einer angenehmen Länge und alle aus der Sicht eines Erzählers geschrieben.
Charaktere: Die Charaktere sind faszinierend und besonders der Kalif Chalid begeisterte mich, besonders weil er doch so gar nicht das Monster zu sein scheint, für den ihn alle halten. Seine Art fand ich erfrischend, wenn auch stellenweise etwas sehr hart… dennoch wird sein innerer Kampf sehr deutlich und je mehr wir lesen, umso besser können wir Chalid verstehen. Auch Shazi fand ich toll, denn sie ist ein unglaublich starker und kämpferischer Charakter und würde alles tun, um ihre Freundin Shiva zu rächen. Auch die Nebencharaktere fand ich sehr interessant und auch, wenn Despina, Shazis Magd, oft sehr ruppig mit ihr umgegangen ist, hatte das ganze seinen Charme.
Gesamt: Insgesamt war ich von „Zorn und Morgenröte“ begeistert, auch wenn es ziemlich lange gedauert hat, bis ich mit dem Ganzen warm wurde – nicht zuletzt wegen den ersten 200 Seiten, die sich doch ziemlich gezogen haben. Die Charaktere sind fantastisch, der Schreibstil angenehm… ich freue mich auf Band 2!
Wertung: 4 von 5 Sterne!
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