Inhalt
„In Claires Welt gibt es zwei Arten von
Menschen: solche, die wie sie sind und sich nur an die Ereignisse des
vorangegangenen Tages erinnern können, und solche wie ihren Ehemann Mark, deren
Gedächtnis zwei Tage zurückreicht. Claire hat nur eine Verbindung zu ihrer
Vergangenheit: ihr Tagebuch. Was sie nicht rechtzeitig aufschreibt, geht für
immer verloren.
Eines Morgens steht die Polizei vor Claires
Tür. Die Leiche einer Frau wurde gefunden. Nach Aussage der Beamten war sie
Marks Geliebte und er wird des Mordes verdächtigt. Sagt die Polizei die
Wahrheit? “ (Quelle: Amazon)
 
Erster Satz des Buches
„Ich will Dir ein paar schreckliche
Geheimnisse verraten.“
Infos zum Buch
Seitenzahl:
448 Seiten

Verlag: Penhaligon Verlag

ISBN: 978-3764531829
Preis:
14,99 € (Taschenbuch) / 11,99 € (E-Book)
Infos zur Autorin
„Felicia Yap wuchs in Kuala Lumpur auf,
studierte Biochemie in London und erwarb ihren Doktor der Geschichte an der
University of Cambridge. Sie arbeitete bereits als Biologin, Historikerin,
Dozentin, Kritikerin und Journalistin, unter anderem für The Economist und
Business Times. Sie lebt in London, wo sie vor kurzem ein Programm zu Kreativem
Schreiben an der Faber Academy abschloss. Memory Game – Erinnern ist tödlich
ist ihr Debüt..“ (Quelle: Amazon)

Fazit
Wieso wollte ich dieses Buch lesen? Nachdem
ich über den Verlag zur Blogger-Aktion eingeladen wurde, sah ich mir dieses
Buch genauer an – und war sofort interessiert! Allein die Vorstellung, dass
unser Gedächtnis uns derart im Stich lässt, dass wir uns nur an einen Tag
vorher oder maximal an zwei Tage erinnern können – gruselig! Ich war also sehr
gespannt auf dieses Buch…

Cover: Das
gelb-grau-schwarz gehaltene Cover ist eher schlicht und sagt wenig über das Buch
aus. Hätte ich es im Laden gesehen, wäre ich vermutlich daran vorbeigegangen,
denn ein Blickfang ist es nun nicht wirklich.

Story + Charaktere:
Felicia Yap ist es gelungen mit „Memory Game“ einen ganz neuen Roman
zu schaffen. Man kann nicht einmal zwangsläufig sagen, dass es sich hierbei um
eine Dystopie handelt, denn wir befinden uns im und um das Jahr 2015 und die
Gegebenheiten sind keine Folge unseres derzeitigen Leben und Wirken.
Ich war sehr gespannt auf diesen Roman, denn
eine Welt, in der ich mich nur an den vorherigen Tag, oder maximal 2 davon,
erinnern kann, ist für mich völlig undenkbar. Doch in genau solch einer Welt
leben Claire und ihr Mann Mark, sie eine Mono – ein Mensch, der sich nur an den
gestrigen Tag erinnern kann – und er ein Duo – jemand, der sich an gestern und
vorgestern erinnern kann. Die Art und Weise der Umsetzung gefiel mir
unglaublich gut, auch wenn ich am Anfang ein wenig Schwierigkeiten hatte, mich
in diese Welt einzufinden. Zwar vergessen die Protagonisten die einzelnen Dinge
der verschiedenen Tage, halten am Abend des aktuellen Tages jedoch die
wichtigsten Ereignisse in einem Tagebuch fest (Steve Jobs durfte nicht fehlen,
er erfand das iDiary – ein elektronisches Tagebuch). Lesen die betreffenden
Personen ihre Mitschriften, so besteht die Gelegenheit, diese auswendig zu
lernen und so zumindest einen Teil der Vergangenheit weiterhin als
„Fakten“ zu behalten. So ist jeder angehalten, am nächsten Tag den
Eintrag des vorangegangenen Tages durchzulesen, um zu wissen, was sich ereignet
hat.
Nun ist es jedoch so, dass man sich selbst
durchaus auch manipulieren kann – denn man vergisst ja, was sich ereignet hat,
wenn man sich dies nicht – oder anders – in seinem Tagebuch notiert. Wollten
wir in solch einer Welt leben? Definitiv nicht. Was hat das für Auswirkungen
auf unsere zwischenmenschlichen Kontakte? Eine ganze Menge. Doch um diese
Fragen präziser beantwortet zu bekommen, müsst ihr das Buch schon selbst lesen.
Mich konnte Felicia Yap nicht nur mit ihrem
gelungenen Setting überzeugen, sondern auch mit den Charakteren, die ich durch
die Bank hinweg außerordentlich gelungen fand. Das komplette Buch fesselte mich
von vorne bis hinten und ich wollte und konnte es kaum noch weglegen. Yap’s
Welt fasziniert und bringt einen zum nachdenken, lässt philosophieren, über den
Wert von Erinnerungen in Beziehungen, darüber, wie wir uns verhalten würden und
die Tatsache, dass auch in solch einer Welt Minderheiten existieren, die
diskriminiert werden. Auch wenn ich mit dem Ende so überhaupt nicht gerechnet
hätte (und ich habe mir so einige Theorien zurechtgelegt), gefiel es mir
ziemlich gut, auch wenn es Raum für eine Fortsetzung lässt, die ich mir ehrlich
gesagt nicht wünschen würde. Der Reiz des neuen und der Erinnerungen (bzw.
deren fehlen), der dieses Buch zu etwas besonderem macht, würde in einer
Fortsetzung wohl untergehen und das wäre sehr schade.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Kapitel sind in einer angenehmen
länge verfasst. Als Erzähler wechseln sich Mark, seine Frau Claire, seine
Geliebte Sophia und der Ermittler Hans ab und bieten uns so einen guten
Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der einzelnen Beteiligten.
Gesamt: „Memory
Game“ ist anders, speziell, grandios. Die Geschichte überzeugt, die Charaktere
sind gelungen und das Ende alles andere als vorhersehbar. Klare Leseempfehlung!
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Ein ganz herzliches Dankeschön an den Verlag, für die
Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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