Inhalt
Sarah Durandt’s Leben wurde auf einen Schlag zerstört: Von einem Serienmörder, der ihren Mann und ihren kleinen Sohn auf dem Gewissen hat. Als der Mörder vor ihren Augen hingerichtet wird, müsste eigentlich alles gut werden, doch Sarah kann keinen Trost finden – denn die Leichen ihrer Lieben wurden nie gefunden und der Killer gab ihr auch mit dem letzten Atemzug keine Auskunft über deren Verbleib. Die Ungewissheit lässt Sarah keine Ruhe und schon bald macht sie sich auf die Suche nach ihrer Familie: Doch die Geheimnisse, die sie dabei entdeckt sind schlimmer, als sie sich in ihren kühnsten Träumen hätte vorstellen können…



Erster Satz des Buches
“Sarah Durandt zuckte zusammen, als der verblichene blau karierte Vorhang sich ruckartig öffnete und den Blick auf den an einer Pritsche festgeschnallten Häftling freigab.”


Fazit
“Tot ist nur, wer vergessen ist” ist ein Buch der Thrillerautorin und Ärztin C.J. Lyons. Auf diesen Roman gestoßen bin ich ihm Rahmen der “Thriller on Tour” – Aktion von Blogg Dein Buch, die tatkräftig vom Egmont – Lyx Verlag unterstützt wird.

Direkt zu Beginn des Buches wohnen wir der Hinrichtung von Damian Wright bei, der wegen mehreren Morden nun auf die Vollstreckung seines Urteiles wartet. Damien Wright ermorderte bevorzugt Kinder, so auch Sarah Durandts kleiner Sohn Josh und (durch “unglückliche Umstände”) auch ihren Mann Sam. Sarah hofft inständig, dass sich der Mörder gnädig zeigt und seine letzten Worte mitunter an sie richtet und ihr damit endlich verrät wo sie ihre Lieben finden kann – denn diese beiden sind die einzigen Opfer die bisher nicht gefunden werden konnten. Doch der dem Tod geweihte schweigt beharrlich und überlässt Sarah ihrem Schicksal. Die junge Frau ist eine vom Schicksal “gebeutelte” Frau, die die Hoffnung nicht aufgeben kann und keine Ruhe geben will, ehe sie ihre Familie nicht selbst begraben konnte. Trotz ihres Schmerzes und ihrem unendlichen Leid macht sie sich nun auf die Suche nach den Leichen ihrer beiden Männer und zeigt damit eine Beharrlichkeit und einen Mut, die meiner Meinung nach gleichermaßen leichtsinnig wie bewundernswert zu beurteilen wären. Sich auf die Suche nach Leichen zu machen erscheint mir schon als schrecklich genug, wenn es sich dabei jedoch um den eigenen Mann bzw. den eigenen Sohn handelt, so zeigt dies für mich eine wahnsinnige Charakterstärke, diesen Schritt zu wagen. 

Sarah macht sich also, unter einigem Protest ihres Vaters, seiner Frau, ihrem Anwalt (und mittlerweile recht guten Freund) Alan und dem Polizisten und Freund Hal, auf die Reise und versinkt dabei fast in ihren Erinnerungen. Diese Rückblicke gefielen mir außerordentlich gut, man erfährt Dinge über ihren Mann, die man sonst nicht wahrnehmen würde – es ist immerhin schwer einen Toten kennezulernen! Außerdem erzählt sie uns eine alte Indianerlegende, die ich sehr ansprechend und passend fand! Als Sarah dann irgendwann tatsächlich eine Leiche findet, bangt sie zwischen hoffen und flehen – denn eigentlich hätte sie ihre Familie gerne gefunden, doch mit einer Leiche stirbt die Hoffnung darauf, dass ihre Familie vielleicht nocht lebt…

In der Zwischenzeit lernen wir noch JD und Julia kennen, die ich zwar den ganzen Roman über recht sympathisch und interessant fand, deren Zugehörigkeit sich für mich jedoch nicht wirklich erschloss. Die beiden schienen einfach Randfiguren zu sein, die man eben mal ins Geschehen schmiss, jedoch hätte ihre Rollen genauso gut von einem der anderen Protagonisten übernommen werden können. Trotzdem war das Auftreten der beiden immer mal wieder eine willkommene Abwechslung! 

Außerdem begegnen wir noch Caitlyn Tierney, einer Special Agentin des FBI, die durch Zufall an brisante Informationen gerät, die das Bild des Serienmörders Damien Wright und die Morde an Josh und Sam gefährlich ins Wanken bringen. Also macht sich Caitlyn auf und versucht Licht in’s Dunkel zu bringen, stößt dabei aber auf allerhand Geheimnisse, die niemals jemand erfahren sollte… Caitlyn war mir außerordentlich sympathisch, besonders weil man sie nicht nur als Agentin erlebt sondern auch viel von ihren privaten Problemen in die Geschichte mit eingeflochten wird und man somit ein Gesamtpaket bekommt, statt nur einer “einfachen” Figur ohne Vergangenheit.  

“Tot ist nur, wer vergessen ist” ist ein netter Thriller für Zwischendurch, mit wesentlich mehr Tragik und Tiefgang, als man es eigentlich erwarten würde. Im Verlauf werden einige Verstrickungen wie Verschwörungen deutlich und auch wenn das ganze manchmal etwas sehr weit hergeholt scheint, so konnte es mich durchaus unterhalten und meine Aufmerksamkeit fesseln. Leider muss ich jedoch auch anmerken, dass einige Passagen etwas langweilig waren und definitiv gekürzt oder sogar weggelassen gekonnt hätten, was die Geschichte vermutlich etwas spannender gemacht hätte. Der Schluss bot zwar wesentlich mehr Action als erwartet, war aber noch unrealistischer, als die Vorgänge im Buch, weswegen ich diesen nicht sonderlich ernst nehmen konnte und der mir – trotz seiner Ernsthaftigkeit – hin und wieder ein schmunzeln entlocken konnte. Die Charaktere empfand ich durch die Bank weg als angenehm charakterisiert und was den Tiefgang angeht, so kann man sich wirklich nicht beschweren: man erhält eine Menge Details aus der Vergangenheit der einzelnen Protagonisten und im Endeffekt ergibt sich daraus ein schlüssiges Gesamtbild. Insgesamt kann ich dieses Buch mit der ein oder anderen (oben genannten) Einschränkung empfehlen, der Schreibstil ist angenehm, die Kapitel von der Länge her optimal und die Schriftgröße wie gewohnt. 
 
Wertung: 3 von 5 Sternen!

Ein herzliches Dankeschön an Blogg Dein Buch und den Egmont-Lyx Verlag, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!

Hier gehts zur Homepage des Verlages!
Hier könnt ihr das Buch direkt bestellen! 🙂
Und hier gehts zu Blogg Dein Buch!    

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