Seitenzahl: 768
Verlag: Heyne Verlag
Preis: 12,99 € (Broschiert) / 9,99 € (E-Book)
Wie bereits im ersten Band verfolgen wir das Leben und Lieben von Tessa und Hardin mit jedem Schritt und auch hier neigt der Leser möglicherweise so manches mal dazu, die Protagonisten am Kragen packen zu wollen, um sie mal ordentlich durchzuschütteln. Auch wenn die beiden in „After truth“ scheinbar erwachsener geworden sind, was besonders auf Tessa zuzutreffen scheint, ist ihre Beziehung ein ständiges auf und ab – ähnlich wie in Band 1. Dieses Mal sind diese Schwankungen jedoch deutlich besser „begründet“, denn es kommen nicht nur Dinge aus der Vergangenheit ans Licht, die tatsächlich alles erschüttern, sondern es passieren Dinge, mit denen man noch zu Beginn der Geschichte um Hardin und Tessa keinesfalls gerechnet hätte. Diese Faktoren sorgen nicht nur dafür, dass man Seite um Seite verschlingt, sondern sich viel mehr in deren Lage versetzen kann, denn von unnötigen Streits, wie sie in „After passion“ gefühlt auf jeder zweiten Seite vorkamen, sind wir hier weit entfernt. Hardin mag sich zwar, bezüglich seiner Wutausbrüche, nicht wesentlich gewandelt haben, jedoch bemerkt man deutlich, wie er versucht, sich in den Griff zu bekommen – was alleine schon gewürdigt werden sollte! Trotzdem finden die beiden irgendwie nicht mehr richtig zusammen, ständig kommt eine neue Enthüllung, ständig distanzieren sich die beiden voneinander und manchmal möchte man die beiden einfach nur in einen Raum zerren und abschließen, damit sie dazu gezwungen sind, nicht nur ehrlich zueinander zu sein, sondern auch mal über alles zu reden.
In der Rezension zu „After passion“ bemängelte ich die Sex-Szenen, die auf mich gekünstelt und unglaubwürdig wirkten, dies kann ich nach der Lektüre dieses Romanes jedoch absolut nicht mehr bestätigen. In „After truth“ wirken diese Szenen durchaus ansprechend und sehr viel flüssiger, als es im Vorgängerroman der Fall war, zusätzlich sind diese Szenen rarer gesät, was ich persönlich angenehmer fand. Auch Hardins Neigung, das Wörtchen „Fuck“ zu nutzen war hier weniger anstrengend, da er es nicht mehr so übertrieben oft anwendete, wie zuvor (vielleicht baut man aber auch als Leser irgendwann eine Toleranz auf? :-D).
Sehr gut gefallen hat mir die Tatsache, dass wir dieses Mal auch ein paar der anderen Charaktere besser kennenlernen, so zum Beispiel Zed, der mir sogar regelrecht sympathisch wird. Auch wenn man manchmal den Eindruck bekommt, dass auch er nicht so ganz lautere Motive hat, was den Umgang mit Tessa angeht, so weiß er sich doch geschickt zu verhalten, um Sympathiepunkte zu sammeln. Landon, den ich bereits in „After passion“ schon sehr toll fand, punktet auch hier kräftig und hat sogar den ein oder anderen guten Rat für Hardin übrig… eine ungleiche Freundschaft scheint sich zu entwickeln!
Insgesamt muss ich sagen, dass mir „After truth“ deutlich besser gefiel, als „After passion“. Wer also vom ersten Roman schon begeistert war, sollte sich auf jeden Fall an den Nachfolgeband heranwagen, denn er ist wirklich lesenswert. Anna Todd hat ihren eigenen Stil und verfolgt diesen treu – ich bin wirklich gespannt, welche Werke uns nach der „After“ Reihe noch erwarten werden!
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